2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Eine Ära geht zu Ende: Waldemar Aulinger hört als Coach bei Zenting auf  Foto: Werner Grübl
Eine Ära geht zu Ende: Waldemar Aulinger hört als Coach bei Zenting auf Foto: Werner Grübl

Die Ära Aulinger geht zu Ende

Der SV Zenting steht vor einem Wendepunkt: im Sommer endet die sechsjährige Amtszeit von Spielertrainer Waldemar Aulinger

Spieler, Kapitän, Spielertrainer, Ausschussmitglied - Waldemar Aulinger hatte beim SV Zenting so manche Position inne. Nun endet mit dem letzten Spieltag der laufenden Saison sein Engagement als Spielertrainer. FuPa sprach exklusiv mit dem begehrten Mittelfeldstrategen über seine Zeit beim SVZ und was in Zukunft kommen mag.

Erfolgreichster Trainer der bald 50-jährigen Vereinsgeschichte des Sportvereins Zenting 1963 e.V. - mit diesem inoffiziellen Titel verabschiedet sich Waldemar Aulinger nach langjähriger Vereinszugehörigkeit aus seinem Traineramt. Ob er dem SVZ als Spieler erhalten bleibt, ist bis dato noch nicht geklärt.

Der 32-jährige Mittelfeldspieler Aulinger, der seinen fußballerischen Feinschliff beim FC Bayern erhielt, hinterlässt in Zenting ohne Zweifel eine große Lücke. "Wir wussten immer, dass dieser Tag einmal kommen musste, doch das macht den Abschied nicht leichter", so Abteilungsleiter Max Baumgartner. "Wal hat uns jedoch rechtzeitig informiert und somit hatten und haben wir genügend Vorlaufzeit, um einen adäquaten Nachfolger zu suchen", so Baumgartner weiter.

Waldemar Aulinger hinterlässt eine intakte Truppe, dessen Gesicht er maßgeblich mitgeprägt hat. Herkunft, Alter oder Sonstiges spielten bei Aulinger nie eine Rolle. Die Leistung zählte. Das wurde von Beginn an umgesetzt und verschaffte ihm Respekt innerhalb und außerhalb der Mannschaft. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und dem Beinahe-Abstieg in die A-Klasse, gelang Aulinger und seiner Truppe das bis dahin Unerreichte: 2007 schaffte man den Aufstieg in die Kreisliga Bayerwald. In einer famosen Rückrunde gewannen die Aulinger-Schützlinge alle restlichen neun Partien - plus die zwei darauf folgenden Relegationsspiele. Seither gehört man in der Kreisliga zum festen Inventar.

"Was wir damals geschafft haben war schon Wahnsinn", erinnert sich Waldemar Aulinger gerne zurück. "Aber die Mannschaft hatte sich das auch verdient. Der SV Zenting gehört einfach in die Kreisliga" Hauptaugenmerk seiner Trainertätigkeit war dabei stets, die jungen Nachwuchstalente weiter zu fördern. "Der Spagat zwischen Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga und dem Einbau junger Nachwuchsspieler ist äußerst schwierig", gibt Aulinger unumwunden zu. "Doch ich hatte immer die Rückendeckung des Vereins, auch wenn ich ab und an einfach zu Gunsten der sportlichen Leistung entscheiden musste", so Aulinger.

Der aktuelle Kader spricht dabei eine deutliche Sprache: mit Grantner, Vollath, Pfeffer und Dankesreiter bilden vier Zentinger "Junge" das Abwehrgerüst; hinzu kommen mit Bauer und Fuchs zwei Spieler, die ohne Aulingers Engagement wohl nicht nach Zenting gekommen wären. Mit Baumann, Moser und Scheiblecker stehen auch in der Offensivformation drei talentierte Nachwuchskräfte parat. Aufgefüllt mit den tschechischen Legionären - Kadlec, Kadlec, Horna und Balousek, welche bestens in die Aulinger-Truppe integriert sind - ergibt das einen guten Mix aus Erfahrung und Jugend.

"Sicherlich wird es langfristig das Ziel des Vereins sein, ganz auf eigenen Füßen zu stehen", weiß auch der scheidende Coach. "Doch bis die jungen Spieler alle soweit sind, wird man auf die Dienste der Legionäre nicht verzichten können. Nicht in dieser Spielklasse."

Besonders erwähnenswert ist für Waldemar Aulinger in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der Vereinsführung und seinem Co-Trainer, Max Schosser. "Ich hatte mit wechselnden Spartenleitern zu tun, doch es gab nie ein Problem. Auch mit der Vorstandschaft war es ein super Zusammenarbeiten. Darüber hinaus hat es Max Schosser geschafft, eine funktionierende Reserve zu formen, die für uns ein unerlässlicher Unterbau für die Erste ist. Ich sehe die beiden Kader nicht getrennt voneinander, sondern für mich sitzen alle im selben Boot. Nur spielen können halt nur Elf in der Ersten", sagt Aulinger.

Im Sommer nun also der Abschied. Zumindest was das Traineramt betrifft. "Das ganze hat rein private bzw. berufliche Gründe. Ich trete eine neue Stelle an und habe dann einfach nicht mehr die Zeit, die man braucht um einen vernünftigen Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten. Mit der Mannschaft oder dem Verein hat das rein gar nichts zu tun", schildert Aulinger seine Beweggründe. "Vielleicht schadet es der Mannschaft nicht, wenn mal ein frischer Wind weht."

Wie es für ihn persönlich sportlich weiter geht, weiß Waldemar Aulinger selbst noch nicht. "Aktuell ist meine sportliche Zukunft noch komplett offen. Aber wenn ich etwas weiß, seit ihr natürlcih die Ersten, die es erfahren", meint Aulinger schmunzelnd.

Für Abteilungsleiter Max Baumgartner und den stellvertretenden Spielführer, Markus Dankesreiter ist klar: "Wenn der Wal bleiben will, dann wäre das für uns eine super Sache. Innerhalb der Mannschaft gibt es da mit Sicherheit keinerlei Probleme, den ehemaligen 'Chef' plötzlich wieder als Mannschaftskammeraden neben sich in der Kabine sitzen zu haben." Abhängen wird diese Entscheidung nicht zuletzt vom neuen Trainer. "Es sind einige Kandidaten im Gespräch, aber es ist auch noch nichts spruchreif. So eine Entscheidung will wohl überlegt sein. Wir wollen keine Kurzzeitlösungen, sondern nach der Ära Aulinger eine neue Ära begründen. Hoffentlich ähnlich erfolgreich...", so Abteilungsleiter Max Baumgartner.

Aufrufe: 019.4.2011, 12:33 Uhr
Robert GrantnerAutor