2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Hinspiel verloren: Eltersdorf (grün) will sich diesmal nicht von Forchheim unterkriegen lassen. F: Ralf Rödel / NN
Hinspiel verloren: Eltersdorf (grün) will sich diesmal nicht von Forchheim unterkriegen lassen. F: Ralf Rödel / NN

Derbyzeit: Eltersdorf empfängt Forchheim unter Flutlicht

Vorschau 20. Spieltag - Freitag: Der SC Feucht hofft gegen Sand auf ein versöhnliches Heimfinale

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Am Freitagabend ist Derbyzeit in Eltersdorf, denn dann kommt die SpVgg Jahn Forchheim, um dem SCE einmal wieder die Punkte abzunehmen. So war es zuletzt häufig, dieses Mal jedoch wollen die Quecken sich die drei Zähler nicht wieder wegschnappen lassen und haben "alles angerichtet" für einen Sieg. Ebenso einen Dreier strebt auch der SC Feucht gegen den FC Sand an, um seine zuletzt angekratzte Bilanz im Waldstadion wieder ein wenig aufzupolieren.

1. SC Feucht - 1. FC Sand (Fr 19:00)

Die Ausgangslage ist wenig komfortabel und die Zukunftsaussicht bestenfalls düster bis schattig. Nur noch zwei Punkte schwebt der SC Feucht (Platz 11, 22 Punkte) derzeit vor der Abstiegszone, hat die letzten vier Spiele nicht mehr gewonnen und muss in den letzten drei Partien des Jahres noch gegen den Tabellenzweiten und -dritten antreten. Kurzum: Der ein wenig kriselnde Bayernliga-Aufsteiger hat noch ein Hammer-Restprogramm, weshalb das letzte Heimspiel vor der Winterpause am Freitag (19 Uhr) gegen den FC Sand umso wichtiger ist. Sand gilt als theoretisch machbare Aufgabe, auch wenn Mösle betont: „Das wird ein extrem schweres Spiel!“

Trotzdem wäre alles andere als ein Sieg gegen den Vorletzten für die Feuchter wohl nur schwer verdaulich. Denn für den SC ist die Partie die letzte Chance auf einen versöhnlichen Abschied im Waldstadion. Nach zwei Heimpleiten in Folge, jeweils gegen Teams aus dem Tabellenkeller (SpVgg Jahn Forchheim und DJK Don Bosco Bamberg), möchte Trainer Klaus Mösle jetzt unbedingt eine Reaktion von seiner Elf sehen: „Ich erwarte, dass sie dazu lernen. Wir wollen ja schließlich weiterkommen.“ Helfen soll dabei die Erinnerung an den Auftritt bei Primus Großbardorf am letzten Wochenende. Dort führten die Feuchter sensationell mit 2:0, hatten dann aber den Sieg beim 2:3 doch noch hergeben müssen. Für Mösle war es dennoch ein Auftritt, der Mut macht, und das hatte er seinem Team im Training dann auch noch einmal ausdrücklich so gesagt: „Man muss eindeutig das Positive herausstellen“, so der Coach.

Negatives gab es in Großbardorf schließlich ja genug: Neben einem „Witzelfmeter“ (O-Ton Mösle) war es vor allem die Rote Karte für Max Zischler nach Abpfiff, die Mösle anprangerte: „Da ist der Verband einfach zu unbeweglich, auch mal einen Freispruch zu geben. Der Schiedsrichter hat Max den Handschlag verweigert!“ Dass das Vergehen des Feuchter Mittelfeldmannes wohl nicht allzu gravierend gewesen sein dürfte, zeigt auch, dass nur ein Spiel Sperre verhängt wurde. Für Mösle trotzdem bitter, denn neben seinem Innenverteidiger Christoph Klier (Schambeinentzündung) fehlen ihm im wichtigen Spiel gegen den Mitaufsteiger nun auch Zischler und der immer noch gesperrte Daniel Schneider. Und, ganz besonders schlimm: „Vielleicht auch noch Sebastian Schulik“, so Mösle genervt. Der 14-Tore-Stürmer hatte in Großbardorf durch einen Bodycheck („Das hat der Schiri nicht geahndet“, Mösle) eine schwere Rippenprellung erlitten und konnte die Woche über nicht trainieren. Für ihn könnte der junge Nachwuchsangreifer Nico Wessner stürmen, darauf hat sich Mösle bereits festgelegt. Den Zischler-Part übernimmt Philipp Mandelkow und die Innenverteidigung bilden erneut Patrick Schmidt und Fabian Diesner.

Sonst ändert sich am SC-Konzept jedoch nichts – außer hoffentlich das, was Mösle bereits seit Wochen vor Partien gegen vermeintliche Underdogs predigt: „Als erstes kommt das Körperliche und erst dann können wir brillieren – und nicht umgekehrt!“ Gegen Forchheim (0:1) musste der Coach seiner Elf leider eine viel zu laxe Einstellung attestieren und sollte der SC gegen die Kellerkinder aus Sand wieder ähnlich gemächlich auftreten, ist die sechste und letzte SC-Heimpleite in diesem Jahr vermutlich schon vorprogrammiert. Krischan Kaufmann

Schiedsrichter: Johannes Mayer (FC Gelbelsee)

SC Eltersdorf - SpVgg Jahn Forchheim (Fr 19:00)

„Wir wollen den Derbysieg“, sagt der Manager des SC Eltersdorf, Joachim Uhsemann, trotzig. Dabei blickt er zurück auf die letzten drei Partien gegen den Jahn, aus denen nur ein mageres Pünktchen geholt wurde. 2:3 hieß es in der Hinrunde dieser Saison, in der letzten Saison gab es ein 1:3 in Forchheim, das Heimspiel endete dann torlos. Diese Negativbilanz soll nun aufpoliert werden mit einem Sieg. Die Zeichen dafür scheinen gut zu stehen, denn der SC Eltersdorf ist gerade mächtig im Aufwind. Aus den letzten drei Partien wurden alle neun Punkte geholt, und was ebenfalls beeindruckt: Es wurden 13 Tore geschossen. Sogar dem Favoriten SV Seligenporten wurden sechs Bälle ins Netz gejagt, und in Burglengenfeld wurde jetzt auch noch der erste Auswärts-Dreier eingefahren. Die Forchheimer dagegen sind in dieser Saison nicht so gut drauf, haben auch nur vier Punkte aus den letzten drei Partien geholt und nur drei Tore geschossen. Zudem scheint die Abwehr des Jahn nicht gerade sattelfest zu sein, man könnte sogar konstatieren: Die Forchheimer sind die Schießbude der Bayernliga Nord. Denn insgesamt haben sie bereits 43 Tore und damit neun mehr als der Tabellenletzte Frohnlach eingefangen und selbst nur 21 geschossen. 17 Punkte und der Relegationsplatz 15 sind das Ergebnis aus dieser bislang unbefriedigenden Saison.

Zwar hat der SC Eltersdorf auch nicht immer geglänzt und ist vor allem noch recht weit vom eigenen Saisonziel entfernt, das Rang drei oder vier vorsieht. Aber inzwischen kann Trainer Hendrik Baumgart wieder auf seine Leistungsträger zurückgreifen, und seitdem geht es kräftig aufwärts. Momentan rangiert der SCE mit 28 Punkten und 36:30 Toren auf Tabellenplatz acht. Selbst bei einem Sieg gegen Forchheim könnte der noch nicht nach oben verlassen werden, „aber wir kratzen an Rang sieben“, hat der Quecken-Manager Uhsemann festgestellt. „Normalerweise spricht alles für einen Heimsieg“, sagt er vorsichtig optimistisch, ergänzt aber warnend: „Ganz so ohne ist das nicht, wir müssen kräftig dafür arbeiten“. Was Manager und Trainer allerdings freut: Die durch die enttäuschenden Ergebnisse entstandene Unruhe ist gewichen, die Mannschaft ist wieder euphorisch bei der Sache, und gegen Forchheim einen Dreier einzufahren haben sich ohnehin alle geschworen. Denn ihnen ist die Niederlage im Hinspiel „ein Dorn im Auge“, zumal die auch noch durch ein Eigentor von Dotterweich eingeleitet wurde. Joachim Uhsemann hofft auf mehr Zuschauer als sonst, denn die Unterstützung der Fans wird nötig sein in einer Partie, die trotz der eindeutigen Vorteile für die Heimmannschaft kein Selbstläufer werden wird. kds

Noch drei Spiele, dann ist Winterpause. Bis dahin hat die abstiegsbedrohte SpVgg Jahn jeden Punkt bitter nötig. Runde eins hat eine besondere Extra-Note: Bereits am Freitag geht es zum Flutlichtspiel nach Eltersdorf. Als die beiden Kontrahenten im Juli nach einem gewohnt intensiven Schlagabtausch auseinandergingen, hatte sich der gastgebende Jahn mit 3:2 durchgesetzt, dabei mit aller Macht einen 1:2-Rückstand gedreht. Der erste Sieg im dritten Saisonspiel gegen die nach dem Abstieg der Brucker zum neuen Nachbarschaftsrivalen aufgestiegenen Eltersdorfer setzte jedoch nicht die erhofften Kräfte frei. Die Findungsphase der in großen Teilen neuformierten Mannschaft von Trainer Michael Hutzler dauerte bis in den Spätherbst an.

Heimstarke Edel-Auswahl

Bei den mit hoch gesteckten Ansprüchen gestarteten Erlanger Vorstädtern bekamen sie unter Trainer Hendrik Baumgart nach nur einem Sieg aus den ersten fünf Partien indes früher die Kurve. Die namhaft besetzte Auswahl um Mittelfeldstratege Christopher Schaab hat sich dank ihrer Heimstärke wenigstens im vorderen Tabellenmittelfeld etabliert und drei Erfolge in Serie, darunter ein viel beachtetes 6:3 über den SV Seligenporten, feiern können. "Von der individuellen Klasse sind sie stärker als eine Spitzenmannschaft wie Eichstätt einzuschätzen. Wir brauchen einen guten Tag, um sie zu schlagen", sagt Michael Hutzler. Dafür bemüht der Jahn-Coach gerne den Aberglauben und erinnert an das erfolgreiche Freitags-Flutlichtspiel in Feucht, stützt seinen Optimismus aber auch auf handfeste Fakten. Mit 43 Gegentoren stellt Forchheim noch immer die Schießbude der Liga, stabilisierte sich jedoch in den jüngsten drei Partien und kassierte nur drei Treffer. "Vier Punkte sind aus unserer derzeitigen Perspektive eine gute Ausbeute", erklärt Hutzler und bescheinigt seiner Formation genauso Fortschritte im Offensivspiel. Gerade im zurückliegenden Heimspiel gegen Erlenbach veranstaltete der Jahn ordentlich Alarm - nur Gästetrainer Jürgen Baier (früherer hessischer Profi), der mit unflätigen Kommentaren in Richtung Jahn-Bank, Schiedsrichtergespann und den eigenen Spielern unrühmlich auffiel, machte mehr Theater. "Jetzt muss noch der Torerfolg dazukommen", fordert Hutzler.

Wiederholt lag der Fokus in der verkürzten Trainingswoche im taktischen Bereich, wurde das zurückgezogene Pressing-Umschaltspiel einstudiert. "Wir wissen, wie Eltersdorf zu knacken ist. Wenn sie keine Schwächen hätten, würden sie sich nicht zu einem 2:1 gegen Burglengenfeld mühen." Zum Forchheimer Matchplan gehört in so einem besonderen Spiel freilich auch eine Portion Adrenalin. Schließlich kommt es zum Wiedersehen mit den Ex-Spielern Kevin Woleman, Thomas Dotterweich und Patrick Hagen. Eltersdorfs Torjäger Bastian Herzner entschied sich vor der Saison erst spät gegen das Vertragsangebot aus Forchheim. Die Derby-Vorfreude beim Jahn war laut Hutzler im Abschlusstraining "extremst" sichtbar. "Die Jungs sind mega heiß", sagt er. Es herrscht Anspannung und Druck im Kessel, auch bedingt durch die Tatsache, dass sich fest eingeplante Mannschaftsstützen wie Kapitän Hayri Özdemir momentan nur auf der Ersatzbank wiederfinden. Hutzler hofft, die Situation setzt positive Energien frei. Denn "wir müssen definitiv über das Kollektiv kommen." Ein gutes Omen waren die Ergebnisse der letzten zwei Spielzeiten: Vor dem 3:2 im Juli blieb der Jahn in vier Duellen (0:0, 3:1, 3:1, 4:4) mit Eltersdorf ungeschlagen. Kevin Gudd

Aufrufe: 012.11.2015, 19:01 Uhr
Der Bote / Erlanger Nachrichten / NN ForchheimAutor