Derbysieg: TuS Efringen-Kirchen bezwingt SV Weil mit 1:0

In der Sekunde des Abpfiffes kannten die Ersatzspieler des TuS Efringen-Kirchen kein Halten mehr, sie stürmten zu ihren Kameraden auf den Platz, herzten sich. Der erste Punktspielsieg über den SV Weil in der Landesliga war perfekt. Michael Flad war der Schütze des goldenen Tores für den TuS. Gänzlich anders sah hingegen die Gefühlslage der Weiler aus: Die Probleme des vergangenen Jahres zogen sich auch heuer wie ein roter Faden durch die Partie. "Bei uns haben heute viel zuviele eine schlechte Tagesform erwischt", resümierte der Weiler Trainer Maximilian Heidenreich nach Schlusspfiff. Sein Mannschaft präsentierte sich zwar als die spielerisch bessere Mannschaft, doch mangelte es an guten Ideen.

Zehn Minuten lang diktierten die Gäste aus Weil das Spiel, drückten, doch außer einer Gelegenheit von Ousman Nije (4.), nach dem Almin Mislimovic den Ball mitten durch die Schnittstelle der TuS-Abwehr gesteckt hatte, kam nichts dabei rum. Im Gegenteil: "Danach meinte jeder bei uns, er muss etwas besonderes machen", kritisierte Heidenreich. Sein Team schlug in der Folge gegen die massiert stehende Efringer Mannschaft viele lange Bälle, leistete sich in schöner Regelmäßigkeit blöde Ballverluste und baute so den TuS auf.

Der TuS überzeugte vor allem durch viel Einsatzbereitschaft, die größere Aggressivität und viel Leidenschaft. Und viel wichtiger: Gehörte bisher der Torabschluss nicht zu den Stärken der Markgräfler, legten sie diesmal eine gnadenlose Effizienz an den Tag. Daniel Schäuble setzte sich auf der linken Seite gegen Hannes Kaiser durch, steckte auf Michael Flad durch, der mutterseelenallein im Strafraum alle Zeit der Welt hatte, den Ball anzunehmen und im Tor zu versenken. "Das war ein Treffer genau zum richtigen Zeitpunkt, endlich machen wir unsere Tore", wusste TuS Coach Thomas Hauser, während sein Gegenüber Heidenreich ergänzte: "Da haben wir uns regelrecht abkochen lassen. Zudem darf ein Stürmer nicht so freistehen."

Heidenreich reagierte zur Pause, brachte mit Thanh Nam Do Le und Simon Blaschke zwei neue Kräfte. Die Umstellung verfehlte ihre Wirkung nicht, der SVW schnürte den TuS in dessen eigener Hälfte ein, agierte teilweise mit zehn Mann in des Gegners Hälfte, ohne jedoch zählbares zustande zu bekommen. Der TuS verlegte sich rein aufs verteidigen, gelegentlich durch eigene Konter unterbrochen und hätte dennoch beinahe den zweiten Treffer nachgelegt. Schiedsrichter Robert Drews zeigte nach Foul von von David Groß an Stefan Hilpuesch auf den Elfmeterpunkt, allerdings scheiterte Jochen Bürgin an SVW-Keeper Betim Berisha (62.). "Da müssen wir das zweite Tor machen, dann ist der Sack zu", wusste auch Hauser. So blieb es bei der knappen Führung.

Neun Minuten später stand der Weiler Keeper erneut im Mittelpunkt: Mit getrecktem Bein ging er außerhalb des Strafraums Richtung Ball und Angreifer Flad - Platzverweis. Eine umstrittene Entscheidung. Zumindest die beiden Trainer waren sich einig: "Das war nie und nimmer Rot", stellten Hauser und Heidenreich unabhängig voneinander nach Abpfiff fest. Der SV Weil mobilisierte in der Schlussphase noch einmal alles, doch außer eines Hammerfreistoßes von Fabian Kluge in der Nachspielzeit - glänzend entschärft von TuS-Schlussmann Jörg Bürgin - kam nichts mehr bei rum.

TuS Efringen-Kirchen - SV Weil 1:0 (1:0)

TuS Efringen-Kirchen: Jörg Bürgin; Lauber, Hilpuesch, Wassmer, Kammerer; Diodene (85. Jeng), Jochen Bürgin (90.+4 Matz), Schatz, Hallasch (66. Wechlin), Schäuble (73. Covic); Flad. SV Weil: Berisha; Kaiser, Mundinger, Groß; Lauber, Mislimovic, Weber, Njie (71. Danelon), Egin (46. Blaschke); Kluge, Strazzeri (46 Do Le). Tor: Flad (34.). Schiedsrichter: Drews (Freiburg). Rot: Berisha (71. SV Weil/ gestrecktes Bein). Besonderes Vorkommnis: Berisha hält Foulelfmeter von Jochen Bürgin (62.).