Derbysieg in letzter Minute

Unbändiger Jubel brach bei den Kellerkindern aus. Die seit über einem Jahr vor heimischer Kulisse nicht mehr gewonnen hatten – wie Abteilungsleiter Hans-Joachim Becker mitjubelnd unterstreicht. Freudengesänge – und immer wieder „Derbysieger, Derbysieger“ schallt es über den Rasen vor gut 100 Zuschauern. Die Bretzenheimer, mit 15 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle nach 13 Spieltagen noch lange nicht gesichert, schlichen wie begossene Pudel vom Platz.

Einer blieb noch zum Statement: „Wir wollten unbedingt gewinnen, haben alles probiert“, schob TSG-Trainer Timo Schmidt einen mächtigen Hals. Denn seine Mannschaft hatte insgesamt mehr Ballbesitz, bestimmte vor allem in der ersten Halbzeit das Spiel. Wenn sich auch beide – sehr faire – Kontrahenten über weite Strecken im Mittelfeld neutralisiert hatten. Dreimal hatte Schmidt offensiv gewechselt. Aber nur einmal der gastgebende Trainer Michael Horn – mit glücklichem Händchen.

„Die Mannschaft stellt sich im Moment von alleine auf“, sagte Horn, übers ganze Gesicht strahlend. Da sah er gerne darüber hinweg, dass den Gästen mit spielerischen Mitteln wenig beizukommen war. „Es geht nur über den Kampf, und wir müssen Minimum 100 Prozent auf den Platz bringen“, betonte er. „Außerdem mit einer guten Torwartleistung“, hob Horn seinen Keeper Axel Schulze heraus. Der neue Coach schenkte auch wieder seiner Dreierkette das Vertrauen. „Mit Glück und Geschick haben wir uns belohnt“, atmete er tief durch.

Bereits vor der Pause vergaben die Gäste zwei Hochkaräter durch Antonio Quint Vila (41.) und Tim Köberich (42.). Beide Male reagierte Torwart Schulze prächtig. Nach dem Wechsel hatten auch die Platzherren mehrere Möglichkeiten – eine reichte schließlich zum Sieg.

SVW Mainz: Schulze – Ruml, Richter, Higi – Hornetz, Mirkes, Kleber, Yesilyurt – Genc (63. Butterweck) – Ries, Widera.

TSG Bretzenheim: Moritz – Ohlef, Pfalzgraf, Nungesser, Piesch – Weber, Rentschler (59. Lang) – Peters, Quint Vila (77. Krämer), Shibuya – Köberich (46. Pierrets).