Buchbachs Lucky-Derby- Punch - SVS bricht den Bann

TSV Buchbach - SV Wacker Burghausen 2:1 (0:1)
Thomas Breu hat den TSV Buchbach zwei Minuten vor Schluss zu einem emotionalen Derbysieg geschossen. "Wir sind in der ersten Halbzeit gut gestanden und hatten die Partie unter Kontrolle. In der zweiten Hälfte stellte Buchbach das System um. Damit kamen wir nicht zurecht. Bei der roten Karte wurden wir nicht korrekt behandelt und in Unterzahl wird es in Buchbach für jede Mannschaft schwer", bilanzierte Wacker-Coach Mario Demmelbauer das Match. Beide Teams begannen die Partie abwartend, der gegenseitige Respekt war in den ersten Minuten deutlich zu spüren. Und so dauerte es eine Weile bis das Spiel Schwung aufnahm. Die Buchbacher näherten sich in der 18. Minute zum ersten Mal dem Kasten von Wacker an. Eine kurz ausgeführte Ecke leitete Thomas Hamberger weiter auf Maxi Hain, der sofort abzog, die Kugel aber aus knapp 16 Metern knapp neben den rechten Pfosten setzte. In der anschließenden Phase kam Burghausen immer besser ins Spiel. Vor allem der lange Sturmtank Tobias Schröck sorgte immer wieder für Alarm in der Buchbacher Hintermannschaft. Die Führung für die Gäste fiel wieder einmal durch eine Standardsituation von Christoph Burkhard. Der Wacker-Kapitän zirkelte eine Ecke von der rechten Seite nach innen, wo Thomas Leberfinger am höchsten stieg und einen wuchtigen Kopfball auf das Tor brachte. Hausherren-Keeper Dominik Süßmaier hatte zwar seiner Finger noch im Spiel, konnte aber den Ball nicht entscheidend entschärfen und so trudelte die Kugel zum 0:1 über die Linie (24.). Im Anschluss kontrollierte der Drittligaabsteiger die Partie, ohne jedoch zwingende Chancen herauszuarbeiten. Der TSV bekam weiterhin keinen richtigen Zugriff auf die Partie und fabrizierte viele Fehlpässe. Die beste Chance vor dem Seitenwechsel hatte Thomas Denk, der nach einer Ecke an den Ball kam und das Spielgerät aus 15 Metern knapp links am linken Pfosten vorbei verzog. Mit einer verdienten Gäste-Führung ging es in die Kabinen.


Direkt nach Wiederanpfiff hatte Daniel Jais die Gelegenheit auf 0:2 zu erhöhen, doch der Ex-Löwe knallte nach tollem Zuspiel von Yunus Karayün fast alleinstehend vor Keeper Süßmaier drüber. Die Gastgeber kamen danach immer besser ins Spiel und übernahmen das Kommando. Nach exakt einer Stunde hatte Buchbach die große Chance zum Ausgleich. Simon Motz flankte von der rechten Seite auf den langen Pfosten, wo Stefan Alschinger lauerte und das Ding direkt nahm. Sein Volleygeschoss zischte aber um Haaresbreite über den Querbalken (60.). Aber kurz darauf war es dann doch soweit. Eine Ecke von Mijo Stijepic köpfte Aleksandro Petrovic zum mittlerweile verdienten Ausgleich ein (64.). Die Partie nahm nun so richtig Fahrt auf und wurde immer hitziger. Zunächst konnte TSV-Keeper Süßmaier einen Schuss von Thomas Leberfinger nicht festhalten. Der Torschütze setzte nach und spitzelte die Kugel Richtung Tor, aber Kevin Hingerl konnte den Ball noch von der Linie kratzen und aus dem Gefahrenbereich dreschen. Patrick Walleth wollte in der 73. Minute einen Konter der Buchbacher unterbinden und senste noch in der Hälfte des TSV Christian Brucia von hinten um und wurde dafür mit glatt Rot vorzeitig zum Duschen geschickt. Die Bobenstetter-Elf konnte mit der numerischen Überzahl bis kurz vor Schluss wenig anfangen, Burghausen machte geschickt die Räume eng. Doch in der 88. Minute dann die spielentscheidende Szene: Christian Brucia brachte eine Flanke aus dem linken Halbfeld auf den eingewechselten Thomas Breu, der die Kugel per Kopf über Keeper Alexander Eiban hinweg ins lange Eck verlängerte. Die Wacker-Fans waren nach dem Tor der Hausherren kaum noch zu beruhigen und ließen ihrem Frust freien Lauf. Schiedsrichter Markus Pflaum musste die Partie kurz unterbrechen. Nachdem Kapitän Burkhard seine Anhänger wieder einigermaßen beruhigen konnte, ging es weiter. Der gerade eingewechselte Lukas Altenstrasser zog nach einem weiten Ball in den TSV-Strafraum mit seinem ersten Ballkontakt von links direkt ab, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Kurz darauf pfiff der Unparteiische die rassige Partie ab. "In der Halbzeit haben wir zur Mannschaft gesagt sie sollen rausgehen und Geschichte schreiben. Wir haben dann wieder die alten Buchbacher Tugenden gezeigt und durch ein Traumtor den Siegtreffer erzielt", freute sich Buchbachs Co-Trainer Walter Werner.
Schiedsrichter: Markus Pflaum (Dörfleins) - Zuschauer: 1603
Tore: 0:1 Thomas Leberfinger (24.), 1:1 Aleksandro Petrovic (64.), 2:1 Thomas Breu (88.)
Rot: Patrick Walleth (73./SV Wacker Burghausen/Grobes Foulspiel)

SV Seligenporten - SpVgg Greuther Fürth II 2:0 (1:0)
Endlich ist er geglückt der erste Saisondreier für den SV Seligenporten. Im achten Anlauf ist bei der Elf von Florian Schlicker ausgerechnet im Nachbarderby gegen die SpVgg Greuther Fürth II der Knoten geplatzt. In die Karten spielten den "Klosterern" natürlich auch die beiden Platzverweise gegen die Kleeblatt-U23. Doch auch in der Anfangsphase als die Kleeblätter noch vollzählig waren, zeigten die Hausherren eine große Willensleistung und erspielten sich erste Torchancen. Marco Christ verpasste den Torerfolg per Freistoß ebenso knapp (15.) wie Dominik Richter im Eins-gegen-Eins gegen Fürth-Keeper Bastian Lerch (21.). Dann war's aber soweit. Die Kleeblätter kassierten ihren ersten Platzverweis. Marco Rapp ließ sich zu ein paar unschönen Worten gegen den Schiedsrichter hinreißen und sah für seine verbale Entgleisung die rote Karte (28.). Zehn Minuten später war dann auch der Torbann gebrochen. Rico Röder kam nach einem Freistoß an den Ball, Fürth-Keeper Lerch rückte zu halbherzig aus seinem Kasten, Röder bediente Patrick Schwesinger, der zur verdienten SVS-Führung vollstreckte (38.). Ein Lattenknaller von Pascal Worst rundete die erste Halbzeit aus Sicht des SVS ab. Von den Gästen kamen auch im zweiten Durchgang viel zu wenige Offensivakzente. Nach dem zweiten Feldverweis gegen's Kleeblatt - Johannes Golla sah für ein Foul an der Seitenauslinie die Ampelkarte (66.) - war die Gegenwehr endgültig gebrochen. Rico Röder verschoss nach Foulspiel an Schwesinger einen Strafstoß (68.) und die Kleeblätter setzten das Spielgerät danach noch mehrfach an den Torpfosten. Flanke von Christ, Florian Bauer per Kopf ans Aluminium (69.), die nachfolgende Eckballhereingabe setzte Stephan König per Kopf auf den Kasten, Lerch parierte an den Pfosten. In Minute 74 konnten die "Klosterer" die Partie dann aber endgültig vorentscheiden. Schwesinger flankte ins Zentrum, wo König am Elfmeterpunkt zum 2:0-Endstand einköpfte (74.). An ein Aufbäumen der Kleeblätter war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr zu denken. Vielmehr durften sich die Anhänger der Hausherren früh über den erlösenden ersten Saisonerfolg freuen, nach langer, drei-monatiger Durststrecke.
Schiedsrichter: Johannes Hartmeier (Dettelbach) - Zuschauer: 352
Tore: 1:0 Patrick Schwesinger (38.), 2:0 Stephan König (74.)
Rot: Marco Rapp (28./SpVgg Greuther Fürth II/Schiedsrichter-Beleidigung)
Gelb-Rot: Johannes Golla (64./SpVgg Greuther Fürth II/wiederholtes Foulspiel)
Besondere Vorkommnisse: Rico Röder (SV Seligenporten) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Bastian Lerch (68.)

Vorschau - die Freitagsspiele:

TSV Buchbach - SV Wacker Burghausen (Fr 19:00)
(Bilanz: kein Pflichtspiel bisher)*
Zum ersten Mal stehen sich die beiden Nachbarn in einem Pflichtspiel gegenüber. Und eigentlich ist die Vorfreude beim TSV riesengroß auf das Südostbayern-Derby gegen Wacker Burghausen. Doch das Pokalspiel am Mittwoch hat Trainer Anton Bobenstetter die Stimmung ordentlich verhagelt. In Bad Kötzting setzten sich seine Schützlinge zwar mit 2:1 durch, aber Bobenstetter war nach der Partie restlos bedient: "Ganz schlimm, was hier abgelaufen ist. Wir wollten Fußball spielen, aber das war hier eine Schlacht. Wir haben auch Verletzte zu beklagen. Ich bin geschockt." Was Bobenstetter so auf die Palme brachte, war die aus Buchbacher Sicht viel zu harte Gangart der Gastgeber. Zudem ließ sich Maximilian Knauer in der Nachspielzeit zu einer Tätlichkeit hinreißen und wird nicht nur gegen Burghausen definitiv fehlen. Mittlerweile haben sich auch die Kötztinger zu Wort gemeldet und ihre Sicht der Dinge geschildert. Nach Startschwierigkeiten läuft es beim SV Wacker immer besser. Die Demmelbauer-Elf konnte die letzten beiden Partien in der Liga für sich entscheiden und auch am Dienstag im Pokal setzten sich die Burghauser souverän mit 2:0 beim Landesligisten FC Ismaning durch. Dabei schonte Demmelbauer mit Kapitän Burkhard, Walleth, Knochner und Eiban einige seiner Stammkräfte mit Blick auf Freitag. Eine besondere Partie ist dieses Derby darüberhinaus für den Wacker-Coach, der in der vorigen Saison als Co-Trainer von Chefanweiser Anton Bobenstetter in Buchbach fungierte und damit an seine vorherige Wirkungsstätte zurückkehrt. Demmelbauer kennt den Gegner also bestens. Walter Werner, Co-Trainer der Gastgeber, stapelt vor diesem brisanten Duell erst einmal tief: "Wir freuen uns auf ein Derby gegen Burghausen in einem Punktspiel. Burghausen ist Favorit gegen das kleine Buchbach." Demmelbauer wird seine Mannschaft auf ein hitziges Spiel vorbereiten und zollt seinem Ex-Verein höchsten Respekt: "Uns erwartet in Buchbach eine tolle Atmosphäre mit vielen Zuschauern. Anton Bobenstetter hat wieder eine klasse Mannschaft am Start die nur aufgrund der Verletzungsmisere noch nicht in den Spitzenpositionen steht. Wir müssen so leidenschaftlich auftreten wie in den letzten Spielen, nur dann ist in Buchbach zu bestehen. Aber wir haben uns im Laufe der letzten Wochen stetig gesteigert und wollen dies auch weiter so umsetzen."

• Sperren: Maximilian Knauer (TSV - Rot - Dauer der Sperre offen) - SR: Markus Pflaum (Dörfleins)
• Ausfälle: Bei Buchbach fehlen neben dem rot-gesperrten Maxi Knauer die Langzeitverletzten Maximilian Drum (Kreuzbandriss) und Moritz Löffler (doppelter Bänderriss). Angeschlagen sind Kevin Hingerl (Sprunggelenksprobleme), Stefan Alschinger (Achillessehnenprobleme), Markus Grübl (Sprunggelenksprobleme) und Daniel Maus (Kapselverletzung im Finger). Die Gäste müssen auf Thomas Prinz (Sprunggelenksprobleme), Heiko Schwarz (Achillessehnenprobleme) und Benjamin Kindsvater (Brustwirbelstauchung) fallen aus. Der Einsatz von Lucas Altenstrasser ist nach Grippe noch fraglich.

SV Seligenporten - SpVgg Greuther Fürth II (Fr 19:00)
(Bilanz: kein Sieg SVS - 1 Remis - 3 Siege SpVgg - zuletzt: 1:2 (15.03.2014))*
Auch bei Aufsteiger VfR Garching gab es für den SV Seligenporten nichts zu holen und so schrillen die Alarmglocken nach sieben Spieltagen unüberhörbar im Kloster. Magere zwei Zähler haben die Schützlinge von Chefcoach Florian Schlicker bisher auf die Habenseite bringen können. Damit ziert der SVS das Tabellenende und weist schon vier Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf. Am Dienstag flogen die Klosterer zudem in der zweiten Pokalrunde mit 0:1 beim Bayernliga-Spitzenklub in Weiden raus. Das war nun auch nicht gerade förderlich für das angeknackste Selbstvertrauen. Auf alle Fälle will der SVS endlich den ersten Saisondreier einfahren. Der Hund liegt nach wie vor in der Offensive begraben. Nur zwei Törchen durfte der Anhang der Seligenporter bisher bejubeln, das bedeutet auch in der Torstatistik den letzten Rang. "Auch wenn die Fürther nicht optimal gestartet sind, haben sie eine sehr spielstarke Truppe. Wir werden den Kampf annehmen und werden alles daran setzten, um endlich die Wende zu schaffen. Mit einer geschlossenen und konzentrierten Leistung können wir für eine Überraschung sorgen", verspricht SVS-Co-Trainer Serdal Gündogan eine hochmotivierte Hausherren-Elf. Nach drei Partien ohne Niederlage hat die SpVgg Greuther Fürth II zuletzt dreimal am Stück verloren. Alle drei Spiele wurden gegen Profireserven verloren, allerdings immer denkbar knapp mit jeweils nur einem Tor Unterschied. In Seligenporten soll nun der Reichel-Elf die Trendwende gelingen. "Wir wissen um die schwere Aufgabe in Seligenporten, die über einige sehr erfahrene Spieler verfügen. Wir haben in den letzten drei Partien nicht gepunktet. Aber die Mannschaft hat mit Einstellung agiert und teilweise unglücklich, teilweise etwas naiv gespielt. Deswegen stellen wir uns der Herausforderung, um endlich wieder den Bock umzustoßen", fordert Fürths Coach Mirko Reichel neben einer starken Leistung wieder Zählbares von seinen Youngsters.

• Sperren: keine - SR: Johannes Hartmeier (Dettelbach)
• Ausfälle: Bei den Fürthern fehlt nur Nico Haas wegen Knieproblemen. Es fehlen Christopher Schaab (Rippenbruch), Florian Jakl (Bandscheibe), Ahmet Ayaloglu (Wadenbeinköpfchen)

SV Heimstetten - FC Memmingen (PARTIE wg. Todesfall ABGESAGT)
(Bilanz: 4 Siege SVH - 1 Remis - 3 Siege FCM - zuletzt: 2:1 (01.03.2014))*
Doch etwas überraschend hat sich der SV Heimstetten am Montag von seinem bisherigen Übungsleiter Rainer Elfinger getrennt. Nach drei Jahren Amtszeit, inklusive Aufstieg und Klassenerhalt in der Regionalliga, ist für den Schulleiter nun Schluss im Forever-Sportpark. Michael Matejka, der Sportliche Leiter des SVH, wollte sich zu den Gründen der Demission nicht detailliert äußern. Nur so viel: "Es liegt nicht nur an der Punktausbeute, es gibt auch andere Gründe". Als Nachfolger haben die Oberbayern Vitomir Moskovic zeitnah aus dem Hut gezaubert, der gegen Memmingen zum ersten Mal an der Seitenlinie stehen wird. Der 47-Jährige ist wahrlich kein Unbekannter in Heimstetten. Der Kroate hatte bereits von 2007 bis 2010 das Traineramt inne beim Klub im Münchner Osten und führte den SVH 2010 in der Relegation zurück in die Bayernliga. Zuletzt war Moskovic beim FC Falke Markt Schwaben tätig. Mit dem FC stieg er von der Landesliga Südost in die Bezirksliga ab. Der Pflichtspiel-Einstand vom Moskovic ging am Dienstag im Pokal bei Bayernligist TSV 1860 Rosenheim mit 1:2 daneben. Keine guten Voraussetzungen also für die Premiere in der Liga. Dort sind die Oberbayern mit sieben Punkten aus sieben Spielen Zwölfter, liegen in Anbetracht der bisherigen Gegner eigentlich im Soll. "Memmingen ist ein schwerer Gegner. Aber wir wollen versuchen gegen den Tabellennachbarn unsere Stärken auszuspielen und versuchen ein positives Ergebnis zu erzielen", hofft Heimstettens neuer Coach auf einen postives Debüt im Forever-Sportpark. Der FCM hat sich am Dienstag im Pokal ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Beim Bayernligisten FC Pipinsried wurden die Schwaben mit 2:5 abgewatscht. In der Liga haben die Memminger in den letzten beiden Partien nur einen Zähler eingefahren. "Gegen Heimstetten haben wir uns immer schwer getan. Ich hoffe, dass wir dieses Mal mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung dort punkten können", nimmt Memmingens Chefanweiser Thomas Reinhardt sein Team in die Pflicht.

• Sperren: keine - SR: Florian Fleischmann (Kreith-Pittersberg)
• Ausfälle: Bei den Gastgebern hat sich Danijel Majdancevic am Mittwoch im Pokal einen Muskelfaserriss zugezogen, Bernd Häfele ist noch angeschlagen, sein Einsatz ist fraglich. Beim FC Memmingen sind Burak Tastan (OP nach Syndesmosebandanriss), Thomas Thönnessen (Bänderriss im Sprunggelenk), Jannik Froschauer (Bänderdehnung im Knie) und Daniel Eisenmann (Adduktorenprobleme) außer Gefecht.

* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)