2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait
Einer von vielen Pokalen: Andreas Schüttpelz bejubelt den Gewinn des Hüggel-Cups 2001 mit dem TuS Glane. Foto: Gert Westdörp
Einer von vielen Pokalen: Andreas Schüttpelz bejubelt den Gewinn des Hüggel-Cups 2001 mit dem TuS Glane. Foto: Gert Westdörp

"Der Wandervogel": Andreas Schüttpelz

Eine bemerkenswerte Karriere zwischen Melle, Glane und Bersenbrück

Winterzeit ist Serienzeit. Kurz vor Beginn der Rückserie im Amateurfußballer widmen wir uns den sogenannten "Wandervögeln", also Spielern, die in ihrer Karriere viel rumgekommen sind und uns an dieser Stelle von ihren Erfahrungen berichten. Den Auftakt macht Andreas Schüttpelz, der in sämtlichen Regionen Osnabrücks gespielt hat. Andreas Schüttpelz über...

Sportfreunde Oesede: Das war natürlich nach der Kreisliga in Wissingen eine tolle Herausforderung. Mein Dank geht an Herbert Mühlenberg, der mich gelockt und stets gefördert hat. Ohne ihn wäre ich nie das geworden, was ich letztlich erreicht habe.

SV Wissingen: In Oesede gab es Differenzen, die ich nur durch einen Rückwechsel auflösen konnte.

SC Melle: Die beste Truppe, in der ich überhaupt gespielt habe mit einem sehr guten Trainer. Unter Lothar Gans konnte ich mich endlich zum Führungsspieler entwickeln und bekam eine gute Förderung. Leider gab es Differenzen im Vorstand, so dass sich das Team zum Ende komplett auflöste.

TuS Bersenbrück: Vom Umfeld her war es in Bersenbrück unschlagbar, tolle Zuschauer, tolle Erlebnisse. Der Wechsel kam zustande, weil Bersenbrück mit Manfred Heckmann, "Toto" Winter und mir sowie Oliver Lauxtermann (TuS Lingen) richtig aufrüstete. Wir wurden Dritter in der heutigen Oberliga und hatten im Verbandspokal in Runde zwei den VfL Osnabrück vor 2000 Zuschauern zu Gast - ein Mega Highlight! Leider haben wir knapp mit 0:1 in der 93. Minute verloren. Ein Jahr später stiegen wir völlig unnötig ab. Die Begeisterung im Umfeld blieb hoch, aber meine sportliche Entwicklung bzw. Erfolge stagnierten.

TuS Glane: Ich wollte mit meinem Bruder Peter zusammen kicken. Glane stieg mit Frank Schwöppe in die Landesliga auf, den ich aus Melle ja noch kannte. Es war ein tolles Jahr, wir sind als Aufsteiger Dritter geworden. Im Jahr darauf haben wir den Hüggelcup und das Masters gewonnen. Dann habe ich mich schwer verletzt, wir sind total unnötig abgestiegen nach Platz 3 in der Winterpause. Danach ging es weiter bergab in der Bezirksliga. Es ist aber ein familiärer Club mit tollen Typen.

TuS Haste: Ich suchte einen Klub mit Perspektive, da ich nie Meister war bis dahin. Uwe Brunn war in Haste Trainer und ich wollte mal beim Vetter-Cup spielen. Haste war daher eine gute Adresse. Im zweiten Jahr kam mein Bruder dazu - wir wurden prompt Meister und Vetter-Cup Sieger, also Ziele erreicht!

Eintracht Osnabrück: Ich suchte einen anderen Klub, Eintracht fand ich immer sympatisch, über Markus Vette kam der Kontakt zustande. Wir hatten eine ganz tolle Charaktertruppe. Mein Bruder war auch da, kam mit aus Haste. Als Ralf Nieberg gefeuert wurde, haben wir uns voll gegen den Vorstand aufgelehnt - wir haben damals sogar ein Spiel verweigert. Am Ende sind wir Meister geworden, waren im Finale des Addi-Vetter-Cups und des Masters, ein tolles Jahr als Kreisligist. Im zweiten Jahr sind wir dann leider wegen vieler Abgänge sang und klanglos abgestiegen.

Viktoria Georgsmarienhütte: Mickey Wirtz baute gerade was in Hütte auf. Er sprach Peter und mich an, ob wir uns die Führungsaufgabe seiner jungen Truppe vorstellen können. Sportlich war es ein dominierendes Jahr. Wir wurden bereits Ostern Meister mit einem riesigen Vorsprung. Tolle junge Typen, zu denen ich heute noch einen guten Draht habe.

TuS Haste: Zum Ende der Karriere wollte ich Thomas Exner in seiner jungen Truppe helfen. Blöd war, dass ich in der laufenden Saison wechselte, so dass ich bis zum Winter gesperrt war. In Hütte wurde ich aufs Abstellgleis gelenkt, war so kein schönes Ende. Zur Rückrunde durfte ich erst spielen, Thomas Exner war da schon gefeuert. Zum Überfluß ereilten mich dann Kniebeschwerden, so dass es nur wenige Spiele waren. Das war es dann schon nach fast zwanzig Jahren Seniorenfußball...

Ich habe stets Wert drauf gelegt, dass man im Guten auseinander geht und dass man einen guten Namen behält. So wird mir z.B. in Bersenbrück immer noch ein "roter Teppich" ausgerollt, wenn ich dort zu Gast bin. Das ehrt mich, wenn die Mennschen einen nicht vergessen. Ich war immer länger als ein Jahr bei meinen Vereinen, außer Melle, das war aber anders geplant. Ansonsten bin ich eher für länger, aber es hat mich oft nach vier Jahren fortgezogen, wenn es nicht weiter ging oder die Perspektive fehlte.

Auf jeden Fall nimmt man überall was mit, muss sich behaupten, seine Rolle im Team finden und definieren. Das macht den Reiz aus. Wichtig ist mir immer, dass man sich voll mit dem Klub identifizieren kann, es darf nie um Geld gehen. Das habe ich immer anders gesehen als viele Kicker heute.

Aufrufe: 014.2.2014, 11:52 Uhr
Malte SchlaackAutor