2024-05-08T14:46:11.570Z

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<b>F: Heinemann</b>
<b>F: Heinemann</b>

Der VfB Homberg bleibt im Umbruch

Im Jubiläumsjahr seines 125-jährigen Bestehens wird es beim Oberligisten viele personelle Wechsel geben

Es hätte alles so schön sein können. Gianni Giorri köpft in seinem letzen Heimspiel für den Oberligisten VfB Homberg, zu Hause gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen, die späte 1:0-Führung, rennt zur Trainerbank herzt Trainer Günter Abel und springt jubelnd in die Arme von Simon Edu, der ebenfalls nach vielen Jahren sein letztes Spiel im VfB-Trikot absolviert.

Doch es kam anders. Giorri spielte in den letzten zwei Saisonspielen nicht mehr, die beeindruckende Serie der Homberger riss. Nach neun Spielen ohne Niederlage kassierte die Abel-Elf ausgerechnet im letzten Heimspiel eine 0:2-Pleite gegen Essen. Eine Woche später setzte es zum Saisonabschluss gar eine 2:7-Klatsche bei Aufsteiger VfB Hilden.

Die Zufriedenheit schmälern die zwei Ausrutscher zum Saisonausklang kaum. Der VfB erlebte im Umbruchsjahr eine Saison ohne Sorgen und landete am Ende auf dem neunten Tabellenplatz. Das ausgesprochene Saisonziel, schnellstmöglich den Klassenerhalt zu sichern, meisterten die Homberger mit Bravour. Satte 27 Punkte betrug der Vorsprung der Abel-Elf auf den ersten Absteiger VfL Rhede. Dass es nicht zu mehr als einem Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld reichte, kann dem VfB nicht zum Vorwurf gemacht werden. Neben der Tatsache, dass sich die Homberger in einem Umbruchsjahr befanden, muss auch erwähnt werden, dass die Linksrheiner großes Verletzungspech hatten. Allen voran Tobias Schiek wird mit sorgenvoller Miene auf die Spielzeit zurückblicken. Der Verteidiger befindet sich nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch auf einem guten Weg. Auch Albert Gashi (Kreuzbandriss), Thomas Schlieter (Innenbandriss), Kapitän Sunay Acar (Krankheit), Henning Hopf und Eric Holz (Leistenbruch) fielen mehrere Wochen aus. Immerhin, die spontan getroffenen Notfalllösungen passten. So mauserte sich der A-Jugendliche Tolga Dügencioglu, der im Winter überraschend hochgezogen wurde, zu einer echten Alternative im Angriff. Auch Innenverteidiger Gashi, der ebenfalls erst im Winter an den Rheindeich wechselte, avancierte zum Leistungsträger.

Trainer Abel hatte vor der Saison versprochen, den Homberger Fußball ansehnlicher zu machen. Er hielt Wort, womit man bei den Höhe- und Tiefpunkten der Saison angelangt wäre. An Höhepunkten mangelte es am Rheindeich nicht. Dabei war vor allem auffällig, dass der VfB gegen die Spitzenteams stets eine gute Figur abgab. So war man mit dem Meister SV Hönnepel-Niedermörmter und dem Wuppertaler SV in den jeweiligen Duellen auf Augenhöhe. Das abgebrochene und später für den VfB gewertete 1:1-Unentschieden gegen die Wuppertaler muss aufgrund der unschönen Zuschauerausschreitungen als Tiefpunkt betrachtet werden. Als sportlicher Tiefpunkt kann die 1:6-Klatsche bei Rot-Weiß Oberhausen II angeführt werden. Allerdings war die hohe Niederlage am fünften Spieltag wohl ein Warnschuss zur richtigen Zeit, denn im Anschluss agierten die Homberger durchaus konzentrierter.

Ein Problem in der kommenden Spielzeit, in der der VfB sein 125-jähriges Bestehen feiert, könnte der Unterbau der Homberger sein. Die zweite Mannschaft stieg von der Bezirksliga in die Kreisliga A ab. Somit ist der Sprung für junge Talente größer geworden und auch der Effekt, langzeitverletzte Akteure zum Spielpraxissammeln in die Zweite zu schicken, ist aufgrund des größeren Qualitätsunterschieds nicht mehr allzu groß.

Zumal der Umbruch immer noch nicht vorbei ist. Stand jetzt kommen mit Daniele Kowalski (SpVgg Sterkrade-Nord), Fabian Hastedt (SF Hamborn 07), Martin Hauffe (VfB Speldorf), Jonas Rölver (BW Oberhausen-Lirich), Fabian Groß (SV Straelen) und Patrick Polk (SC Westfalia Herne) sechs neue Spieler an den Rheindeich. Dem gegenüber stehen mit Gianni Giorri (TuS Fichte Lintfort), Simon Edu, Deniz Hotoglu (beide Duisburger SV 1900), Pascal Nimptsch, Oguzhan Cuhaci, Philipp Gutkowski (alle SV Hönnepel-Niedermörmter), Henning Hopf, Mario Urbasik (beide SpVgg Sterkrade-Nord) und Simon Kouam Kengne (Ziel unbekannt) gleich neun Abgänge.

Aufrufe: 019.6.2014, 08:03 Uhr
Rheinische Post / Tim WinterAutor