2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Die beiden Meistermannschaften des SV Betzenweiler (hinten,. v.l.) Dennis Hepp, Viktor Vetter, Steffen Traub, Klaus Locher, Thomas Traub, Sergej Popov, Siegfried May, Philipp Wachter, Martin Neubrand, Tim Pinter, Florian Mattmann. Mittlere Reihe (v.l.): Foto: Verein
Die beiden Meistermannschaften des SV Betzenweiler (hinten,. v.l.) Dennis Hepp, Viktor Vetter, Steffen Traub, Klaus Locher, Thomas Traub, Sergej Popov, Siegfried May, Philipp Wachter, Martin Neubrand, Tim Pinter, Florian Mattmann. Mittlere Reihe (v.l.): Foto: Verein

Der Trainer glaubt an das Potenzial seiner Mannschaft

Der SV Betzenweiler, Aufsteiger in die Kreisliga A, Staffel 1, startet stark

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Bad Saulgau / sz - Nach Jahren des Daseins in der Kreisliga B 2 ist dem SV Betzenweiler im Sommer der Sprung in die Kreisliga A 1 gelungen. Als Meister. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre wurden belohnt. Und: Der SV Betzenweiler knüpft in der neuen Liga nahtlos ans vergangene Jahr an. Nach sechs Spielen steht die Mannschaft von Trainer Stefan Kettnaker mit zehn Punkten auf Platz fünf.

Vorentscheidenden Charakter hatte das Spiel in Dürmentingen, als Betzenweiler am 3. Mai mit 3:0 gewann. Doch es folgte die einzige Niederlage in der Rückserie, das 0:2 in Unlingen. "Aber wir haben eine starke Rückrunde gespielt, nur einmal verloren, einmal unentschieden gespielt, nur drei Gegentore erhalten", sagt Abteilungsleiter Gerhard Rief. "Aber: Dürmentingen hat einfach nicht locker gelassen", erinnert sich Trainer Stefan Kettnaker. Am vorletzten Spieltag zeigte sich, wie nervös die Betzenweiler waren, als beim 1:1 gegen Oggelsbeuren ein Sieg zum Titel gereicht hätte, ein Eigentor und zwei verschossene Elfmeter aber die Entscheidung vertagten. Die fiel eine Woche später, beim 3:0 gegen Zwiefalten. "Am Ende hat der Wille entschieden, der gute Mannschaftsgeist und die Stimmung", sagt Kettnaker.

Nur vier Spieler älter als 30

"Schon vor der Saison haben wir gewusst, dass die Mannschaft Potenzial hat", sagt Gerhard Rief. Lohn dafür, dass der Verein voll auf die Jugend setzt. Auch ein Verdienst des Aufstiegstrainers Stefan Kettnaker. Der 40-Jährige war 13 Jahre lang Jugendleiter, koordinierte unter anderem die Arbeit in der Spielgemeinschaft mit Uttenweiler und Bussen, als man zweimal den A-Junioren-Bezirkspokal gewann, in der A-Junioren Bezirksstaffel spielte. Eine gute Ausbildung. Und so gehören inzwischen viele Spieler aus der damaligen Jugend zum Kader der "Ersten", zwei Drittel sind jünger als Jahrgang 1993, nur vier Spieler älter als 30. "Auch die sind wichtig, wegen ihrer Erfahrung", betont der Coach, der derzeit die schwindenden Zahlen im Betzenweiler Jugendfußball, inzwischen in der SGM Federsee spielend, bemängelt. Der Grund? "Das hängt inzwischen auch mit der Altersstruktur der Gemeinde zusammen."

Der SV Betzenweiler selbst hat rund 350 Mitglieder. Neben dem Fußball gibt es weitere (Breitensport-)Angebote wie Volleyball, Tischtennis, Freizeit- und Turngruppen sowie ein stetig wachsendes Kursangebot seit die Gemeinde über eine Sporthalle verfügt. Eine wesentliche Rolle spielt auch die Infrastruktur um den schmucken Sportplatz mit Spielplatz und Sportheim.

Im SV Betzenweiler wird das Wort Zusammenhalt groß geschrieben. Genauso wichtig wie die Meisterschaft der ersten Mannschaft war die Meisterschaft der Zweiten, die es eines Abends unvermittelt am grünen Tisch gab, als die Wertung aus dem Spiel gegen Kanzach vorlag. Coach und Torwart Manuel Schunger erinnert sich: "Trotzdem haben wir nicht gefeiert. Wir blieben ruhig, denn wir hatten ja noch ein anderes Ziel. Umso schöner war dann die Feier mit der Doppelmeisterschaft." Im vergangenen Jahr kamen von 37 Spielern im Gesamtkader alle bis auf drei zum Einsatz. Derzeit gehören zum festen Kader der ersten Mannschaft rund 20 Spieler. "Das belebt den Konkurrenzkampf", sagt Kettnaker. Zur neuen Saison kamen nur Andrej Hasenkampf (SV Bad Buchau), Alexander Romme (Blochingen) und drei eigene Jugendspieler hinzu sowie der von einer langen Verletzung genesene Matthias Fischer. Hasenkampf, als Führungsspieler vorgesehen, mit seiner Erfahrung aus Bezirks- und Landesliga, ergänzt hier Fabian Argo, im vergangenen Jahr mit 18 Toren bester Torschütze. "Fabian studiert in Köln an der Sporthochschule, kommt aber so oft es geht nach Hause. Er lebt für den Sport. Im Training macht er die Fitnesseinheiten und die jungen Spieler hören auf ihn", sagt Rief.

Großer Einfluss von Niko Gleich

Der Abteilungsleiter verknüft den Aufstieg unmittelbar mit Trainer Stefan Kettnaker: "Stefan hat die Mannschaft geprägt, als Jugendleiter sind alle Spieler unter 30 durch seine Hände gegangen. Er weiß, wie er mit den Spielern umgehen muss. Er macht ihnen klar, was er will und sie hören auf ihn", lobt er. Auch Manuel Schunger pflichtet ihm bei: "Er weiß, was er tut und die Jungs glauben, was er sagt." Denn natürlich hinterfragten die Spieler alles stärker als vor 20 Jahren, sagt Kettnaker selbst. "Denen kann man nichts mehr vormachen." Er pfllegt ein klares Spielsystem, bevorzugt das 4-2-3-1, mit Variationen. Dabei nennt Kettnaker selbst einen Namen, der für ihn selbst untrennbar mit dem Aufstieg verbunden ist, obwohl er die Mannschaft nur ein Jahr. 2012/2013, coachte, bevor er nach Neufra ging. "Niko Gleich hat das alles auf den Weg gebracht", lobt Kettnaker den derzeitigen Trainer des FV Altshausen. "Niko und Stefan sind sich in ihrer Philosophie sehr ähnlich", meint auch Gerhard Rief. Er bereut den Schritt zum Trainer aus dem eigenen Lager, Stefan Kettnaker, nicht. Wohl auch, weil da ein Mann sitzt, der genau weiß, was er will, auch in dieser Saison. "Natürlich ist unser erstes Ziel der Klassenerhalt. Aber wenn die Saison gut läuft, können wir im vorderen Drittel landen. Die Mannschaft ist noch nicht am Ende ihrer Entwicklung, auch weil viele Spieler noch sehr jung sind."

Mit dem Titel waren für den SV Betzenweiler eine Zeit des Wartens zu Ende. In den vergangenen fünf Jahren hatte Betzenweiler zweimal die Relegation erreicht, 2011/2012 scheiterte die Mannschaft in der ersten Runde am SV Niederhofen (2:3), ein Jahr später drang die Mannschaft unter dem damaligen Trainer Niko Gleich sogar ins Entscheidungsspiel vor, bezwang in Runde eins den TSV Rißtissen (4:3) und lieferte sich im eigentlichen Relegationsspiel einen Kampf mit der SG Ersingen, unterlag am Ende mit 4:5 im Elfmeterschießen. Davor und danach gab es drei fünfte Plätze, zuletzt 2013/2014, als im Laufe der Saison Stefan Kettnaker von Jürgen Ruider übernahm.

Aufrufe: 025.9.2015, 21:27 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Marc DittmannAutor