Mal ganz abgesehen davon, dass die genannte Partie mehr als ein Vierteljahrhundert zurückliegt und es in weitaus jüngerer Zeit Spiele des FCR gegen Bundesliga-Teams (Schalke, Leverkusen) gab, bezieht sich der FCR-Vize wohl auf den Kunstrasen, der in Hackenberg verlegt werden soll und den die Profis noch meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Seltsam ist nur: Den Beobachtern der Verhandlungen mit der Stadt und dem Planungsbüro ist nicht in Erinnerung, dass Kleinbongartz jemals einen neuen Naturrasen-Teppich als Ersatz fürs Röntgen-Stadion gefordert hätte.
Das scheinbar eigenmächtige PR-Solo des Unternehmers stößt hinter den FCR-Gemäuern zumindest auf Erstaunen. Dass sich Kleinbongartz in der Presseerklärung als "Hauptsponsor" bezeichnet, findet auch nicht bei allen anderen Geldgebern Zustimmung. Und dass er entgegen erster Äußerungen für die laufende Saison immer wieder den Aufstieg als Ziel propagiert, trug ihm auch schon öffentlich einen Rüffel vom Trainer ein.
Alles zusammen sorgt in der Außendarstellung nicht gerade für ein einheitliches Bild eines Vereins, der froh war, in ruhigere Fahrwasser eingebogen zu sein und der endlich das "Projekt Zukunft" angehen will. Im letzten Satz seiner Presseerklärung schreibt Kleinbongartz noch, er bedauere die Entwicklung des FC Remscheid, der seinem Empfinden nach mittlerweile zwar wieder auf einem guten Weg sei, grundsätzlich jedoch "dem Anspruch eines großstädtischen Vereins nicht gerecht wird".
Ob Kleinbongartz diesem Anspruch gerecht wird, ist auch noch nicht raus.