2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Thomas Ackermann (links) gegen Thomas Seibold - einer jubelt am Ende, egal wie die Partie ausgeht. (F.: Giurdanella)
Thomas Ackermann (links) gegen Thomas Seibold - einer jubelt am Ende, egal wie die Partie ausgeht. (F.: Giurdanella)

Der Showdown in Feuchtwangen

Vorschau FuPa-Videospiel: Der TuS kann am Samstagabend den Titel perfekt machen, Ornbau das Rennen wieder offen halten

Es ist angerichtet: Am frühen Samstagabend kommt es zum Spitzenspiel der Bezirksliga 2. Der TuS Feuchtwangen (1.) kann gegen den SV Ornbau (2.) das tun, woran eigentlich seit Herbst keiner mehr zweifelt: sich zum Meister küren. Aufgrund des gewonnenen Hinspiels reicht der Ackermann-Elf dafür ein Remis. Doch da der TuS mit dem "Finger an der Schale" zuletzt verkrampfe, wittert Verfolger Ornbau Morgenluft: Ein Sieg würde nicht nur den Relegationsrang endgültig fix machen, sondern auch den Abstand auf den TuS verkürzen. Die perfekte Bühne also für unser FuPa-Videospiel.

TuS Feuchtwangen - SV Ornbau (Sa 17:00)

29 von 32 Spielen haben der TuS Feuchtwangen und der SV Ornbau jeweils in dieser Saison - zumeist souverän - absolviert. Zuletzt jedoch strauchelte der bis dato souveräne Spitzenreiter gegen die SpVgg Ansbach II (1:5), den FC Holzheim (1:3) und gegen den TSV 1860 Weißenburg (1:1). Auch die Vorstellung mit drei Gegentreffern beim 5:3-Heimspielerfolg gegen den abstiegsgefährdeten ESV Ansbach/Eyb, bei der die Ackermann-Elf nervös auftrat, stand lange Zeit auf der Kippe. Ornbau hingegen ist seit dem 21. Spieltag ungeschlagen - und darf sich "beste Rückrundenmannschaft" nennen. Und schon ist sie zurück, die Spannung.

Oder in den Worten von TuS-Coach Thomas Ackermann ausgedrückt: "Es ist das erste Spiel in dieser Saison, in dem man nicht rechnen muss. Sieg oder Remis bedeuten für uns den Meistertitel und den Aufstieg in die Landesliga. Da spielt auch keine Rolle, ob Ornbau scheinbar eine gute Phase und wir keine gute Phase hatten. Samstag ist für uns ein Finale." Der Trainer des Tabellenprimus betont, dass man auch in den jüngsten Spielen stets genügend Chancen gehabt hätte, um als Sieger vom Platz zu gehen.

Der Respekt vor dem Ranglistenzweiten sei zwar allemal da ("Sie spielen ebenso eine tolle Runde und besitzen eine extrem gefährliche Offensive"), verstecken bräuchten sich Ackermanns Feuchtwanger aber keinswegs. "Die Aussicht auf einen Aufstieg in die Landesliga sollte jeden TuSler extrem motivieren", sagt Ackermann und erinnert an die historische Chance der Mannschaft, die in den beiden Vorjahren stets als Vizemeister in der Aufstiegsrelegation gescheitert war. Ackermann: "Der letzte TuS-Aufstieg in die Landesliga war 1980. Die damaligen Größen Ruff, Pflanz, Hauck, Keilwerth, Illg (ich könnte sie alle aufzählen) usw. sowie Trainer Herkert sind für mich immer noch Vorbilder. Es ihnen nachzutun, ist mein großer Antrieb."

Und die Voraussetzungen vor dem Spitzenspiel stimmen: Der TuS hat alle Mann an Bord und konnte in der Woche zweimal vollzählig trainieren. Einige Spieler hätten am Dienstag zusammen mit ihrem Übungsleiter sogar eine Frühschicht auf dem Sportplatz eingelegt. Ackermann: "Das stimmt mich optimistisch. Ich weiß, was das Team das ganze Jahr über geleistet hat. Nie gab es eine faule Phase, die Spieler waren vom ersten Tag an willig und fleißig im Training. Sogar im Winter, als wochenlang kein vernünftiges Training auf dem Platz möglich war, haben sie durchgezogen. Jeder freut sich auf das Match gegen Ornbau."

Seibold: "In der Defensive spielen Offensivspieler"

Thomas Seibold, Coach des SVO, ist indes durchaus überrascht ob der Möglichkeit, Feuchtwangen doch noch einmal auf die Pelle rücken zu können: "Der Vorsprung war ja teilweise zehn, elf Punkte groß. Feuchtwangen hat souveräne Siege eingefahren, man hat gemerkt, die sind richtig gut." Und jetzt? "Wie es halt manchmal so ist im Fußball", sagt Seibold. Sein Team selbst sieht er am Samstag im psychologischen Vorteil: "Wir haben nichts zu verlieren, haben selbst bei einer Niederlage noch mindestens vier Punkte Vorsprung auf Rang drei und die Relegation in der eigenen Hand". Dennoch schielt er mit einem Auge auch auf die Konkurrenz aus Schwabach und Solnhofen, die jeweils sieben Punkte hinter dem Relegationsrang zwei liegt. Am letzten Spieltag nämlich muss Ornbau selbst zur TSG - bei einer Pleite gegen Feuchtwangen könnte man in der kommende Woche gegen 1860 Weißenburg unter Druck stehen.

Spannend auch: Das Hinspiel ging mit 2:0 an den TuS. Da der bessere direkte Vergleich quasi wie ein zusätzlicher Punkt zählt, spielen die beiden Teams nicht um drei, sondern um vier Punkte. Wie wird Seibold also auf eine eigene 1:0-Führung reagieren? Geht er auf das zweite, das dritte Tor - und damit auf den direkten Vorteil gegenüber Feuchtwangen, oder hat das sichere Eintüten von Rang zwei Vorrang? "Das wird nicht leicht für uns sein", gibt Seibold zu, der sich weiter freilich nicht in die Karten blicken lassen will.

Auf die Frage nach der Marschrichtung ist Seibolds Antwort klar: "Uns hinten reinstellen, das können wir nicht, denn selbst in der Defensive spielen bei uns Offensivspieler." Geschuldet ist dies sicher auch dem knappen Spielermaterial, der Seibold auch am Samstag nicht viel Wahl lässt: "Ich hab genau elf am Start und muss wohl wieder betteln um Reservespieler."

Aufrufe: 07.5.2015, 18:09 Uhr
jma / aschAutor