Der SC West kann Herbstmeister werden

Seitdem Trainer Marcus John nahezu aus dem Vollen schöpfen kann, hat sich das Rennen um die Startplätze verschärft. Der Atmosphäre im Team tut dies allerdings keinen Abbruch. "Die Stimmung ist sehr gut", bestätigt SCW-Akteur Nils Dames. "Wir haben zwar mittlerweile eine große Konkurrenz auf nahezu jeder Position, aber wir stehen hinter jedem Einzelnen, der spielt. Nur deshalb konnten wir auch unsere tolle Serie starten."

Mit sieben Vorlagen und zwei Treffern gehört Dames zu den Top-Scorern der Liga. Trotz seiner guten Bilanz musste aber auch der Mittelfeldakteur schon einige Male von seiner angestammten Position weichen, und wurde von John bereits als hängende Spitze, Flügelspieler und zuletzt auch als Rechtsverteidiger aufgeboten. "Bei der Leistungsdichte kann man froh sein, in der Startelf zu stehen", erklärt der 21Jährige. "Man versucht sich - egal auf welcher Position - so gut wie nur möglich in den Dienst der Mannschaft zu stellen."

Ein erster Lohn für den vorbildlichen Zusammenhalt könnte sich in der Herbstmeisterschaft äußern. Falls der SCW seine Aufgabe gegen Bayer Dormagen (14.30 Uhr, Höhenberg) löst und Kalkum-Wittlaer gleichzeitig den Spitzenreiter SC Velbert bezwingt, überwintern die Düsseldorfer auf dem ersten Tabellenplatz. "Damit würden wir die gelungene Hinrunde natürlich krönen", meint Dames und zeigt sich vorab bestens informiert: "In Kalkum muss man erst einmal gewinnen. Zudem sind bei Velbert beide Innenverteidiger gelb-gesperrt."

Erstmals gilt es aber die eigenen Hausaufgaben zu erledigen, auch wenn das Duell gegen den Drittletzten die Frage nach der Favoritenrolle rhetorisch wirken lässt. "Wenn wir das abrufen, was uns stark macht, sollte das auch gegen Dormagen reichen. Aber zu unterschätzen ist der Gegner mit Sicherheit nicht."

TV Kalkum-Wittlaer - SC Velbert

Das "Jahrhundertspiel" im Viertelfinale des Niederrheinpokals gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen (0:5) scheint für den TV Kalkum-Wittlaer als krönender Abschluss einer überragenden Hinrunde allemal zu taugen. Allerdings dürfen sich die Düsseldorfer nach diesem Höhepunkt noch nicht in die Winterpause verabschieden, denn zuvor wartet mit dem SC Velbert (15.30 Uhr, Grenzweg) der Klassenprimus auf das Team von Trainer Giuseppe Montalto.

"Wir haben uns nach dem Spiel gegen Oberhausen gebührend gefeiert und es wurde noch sehr lang", berichtet Montalto. Dass sein Team das Spiel gegen Velbert aufgrund der gegenwärtigen Partystimmung auf die leichte Schulter nimmt, hält er für abwegig. "Wir wollen uns gegen Velbert gebührend aus der Hinrunde verabschieden und uns vor allem bei unseren Fans bedanken", verrät er. Die Tatsache, dass etwa 700 Anhänger den Weg nach Oberhausen fanden, und die Art und Weise der Unterstützung, sind ihm Grund genug, den Fans zum Abschluss der Hinrunde eine "spontane Überraschung" zu versprechen.

Fußballerisch dürfte der Abschluss der Hinrunde aber keine leichte Aufgabe darstellen, zumal Guiseppe Montalto neben dem schon länger verletzten Torjäger Christian Schuh, auch auf Nico Hoppe (Rückenprobleme) und Sam Sillah, der sich nach der Partie gegen Oberhausen verletzte, verzichten muss. "Das wird das Spiel der beiden Überraschungsteams der bisherigen Saison. Ich erwarte eine sehr schwierige Partie auf Augenhöhe", betont der italienische Coach.