Der SC nutzt die Überzahl nicht zum Sieg

Auf den ersten Blick stellt das Unentschieden für die Gäste ein beachtliches Ergebnis dar. Bei genauerem Hinsehen kann jedoch von einem verpassten Sieg des SCE gesprochen werden. In der zweiten Halbzeit hatte er nicht nur einen numerischen Vorteil, sondern auch eine optische Überlegenheit. Aufgrund dessen und der guten Tormöglichkeiten wäre auch ein Sieg des Gastes möglich gewesen.

Von Beginn an sahen die Zuschauer in Cham ein richtig gutes Landesligaspiel von zwei offensiv ausgerichteten Teams. Dabei erwischte der ASV einen optimalen Start mit dem 1:0 durch Simon Kopp in der 4. Minute, der ein Zuspiel in die Tiefe aufnahm und dem SCE-Keeper mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance ließ. Negative Auswirkungen hatte dies auf die Spielweise der Gäste nicht, denn sie steckten den Gegentreffer weg, setzten die taktischen Vorgaben ihres Trainers immer besser um und hatten dadurch mehrere gute Tormöglichkeiten, darunter einen Lattenkracher von Marco Seifert. Der Stürmer war es auch, der in der 25. Minute nach einer gelungenen Kombination über die Außenposition den 1:1-Ausgleich markierte. Aufgrund der überlegenen Spielweise des SCE wäre auch eine knappe Führung möglich und vertretbar gewesen. Gefährlich wurde es nämlich immer dann, wenn die Studtrucker-Elf schnell nach vorne oder in die Breite spielte.

Nachdem der Chamer Akteur Tobias Wich nach einem Foul mit der Roten Karte vom Platz musste, war der ASV während der gesamten zweiten Hälfte in Unterzahl. Entsprechend zogen sich die Gastgeber zurück, sie überließen dem SCE das Geschehen. Allerdings waren die Ettmannsdorfer Angriffsversuchen nicht mehr so zwingend und durchdacht, die gesamte Spielweise verhaltener und wenig aggressiv. Schuld daran war einerseits die defensive Einstellung der Chamer und der böige Wind, der für mehrere Zufallsaktionen sorgte. Dennoch ergaben sich Torchancen für Marco Seifert, Damian Huf oder Ludwig Hofer, die nichts einbrachten. Fast wäre dem ASV Cham bei einem schnellen Konter seinerseits ein Treffer gelungen, doch Christian Zitzl im Ettmannsdorfer Gehäuse, der den verletzten Tim Ebner sehr gut vertrat, reagierte hervorragend. Die Ettmannsdorfer haben bewiesen, dass sie es derzeit auch mit spielstarken Teams aus der Führungsriege aufnehmen und bestehen können.