2024-05-10T08:19:16.237Z

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Manfred Paula verlässt den TSV Aindling. F: Meier
Manfred Paula verlässt den TSV Aindling. F: Meier

Der Lockruf der Bundesliga

Aindlings Trainer Manfred Paula wird Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums beim FCA

Fußballlehrer Manfred Paula verlässt zum dritten Mal den Verein aus seinem Heimatort. Paula hat beim letzten Training nach dem Triumph "Last-Minute-Klassenerhalt" Spielern und Verein seine Entscheidung bekannt gegeben. Das Team war bestürzt. Aber seine Entscheidung ist nachvollziehbar. Denn Paula hat beim Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg einen Vertrag über zwei Jahre als Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums unterschrieben. Eine sehr reizvolle Aufgabe für den Sportökonom.

Ab 1. Juli 2011 wird Manfred Paula neuer Nachwuchs-Leiter beim FC Augsburg. Der 46-jährige Fußball-Lehrer erhält beim FCA einen Zwei-Jahres-Vertrag, teilt der Bundesliga-Aufsteiger in einer Presseerklärung mit. Gerhard Wiedemann, Mitglied des FCA-Aufsichtsrats und Jugendleiter Günter Hausmann, freuen sich auf die Zusammenarbeit: "Mit Manfred Paula haben wir einen ausgewiesenen Fachmann und Kenner der hiesigen Fußballszene ins Boot geholt. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit seiner Unterstützung die nächsten wichtigen Schritte in unserer Jugendarbeit und für die weitere Entwicklung unseres Nachwuchsleistungszentrums machen können."

FuPa sprach mit Manfred Paula: "Es freut mich sehr, dass der FC Augsburg mir das Vertrauen schenkt. Gemeinsam können wir im Nachwuchsbereich des FCA viel bewegen." Der studierte Sportökonom, der auch die Fußball-Lehrer-Lizenz beim DFB erworben hat, begann seine Trainerkarriere beim Bayernligisten TSV Aindling, wo er fünf Spielzeiten beschäftigt war. Unterbrochen wurde die Trainertätigkeit in Aindling von einem Engagement als Manager des FC Ingolstadt und als Trainer des SSV Ulm 1846.


FuPa: Hallo Manfred, dein Schritt zum FCA ist eine große Überraschung. Was waren Deine Beweggründe?
Manfred Paula (46): Das hat sich alles sehr kurzfristig ergeben. Aber wenn man so eine Chance bekommt, dann überlegt man nicht lange. Bei mir hat das 15 Minuten gedauert. Ich bin sehr froh ab Juli bei einem Bundesligisten arbeiten zu können. Mein neuer Arbeitsplatz liegt nur eine Viertelstunde Fahrzeit von Aindling entfernt. Das ist optimal.


Paula: "In Aindling zu arbeiten war im letzten Jahr sehr schwierig."


FuPa: Du bist jetzt dreimal beim TSV Aindling Trainer gewesen, das erste Mal 2004. Warum beendest Du Deine Mission beim TSV?
Aindling war eine sehr schöne Zeit. Ich bin sehr froh, dass wir in letzter Minute noch den Klassenerhalt gepackt haben. Aber ich sage Dir auch ganz ehrlich: In Aindling zu arbeiten war im letzten Jahr sehr schwierig, vor allem mit dem Umfeld. Näher möchte ich das nicht kommentieren.

FuPa: Was nimmst Dur mit aus Deinen drei Amtszeiten beim TSV Aindling, die bisher noch kein Trainer dort geschafft hat?
Das letzte Spiel gegen den Würzburger FV, das wir in der 95. Minute mit 2:1 gewonnen haben, war mein 150. Bayernliga-Spiel als Coach für Aindling. Insgesamt habe ich seither 634 Trainings-Einheiten geleitet. Ich habe hier sicher einiges bewegt. Wir haben einmal die Vizemeisterschaft in der Bayernliga geholt und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte - sieht man von den beiden Teilnahmen am DFB-Pokal ab. Es war eine sehr schöne Zeit. Aber wie gesagt: Ich habe jetzt eine sehr reizvolle neue Aufgabe.

FuPa: Ich möchte mit Dir noch einmal auf die gerade abgeschlossene Saison zurückblicken. Da lief vieles nicht nach Wunsch. Du bist recht kritisch, was sind Deine Kritikpunkte?
Dass wir bis zur allerletzten Minute zittern mussten, das ist ganz alleine unser Bier. Da verstehe ich die Mannschaft für ihre überschwängliche Freude und die lange Feier. Das haben sich die Jungs verdient. Die wollten ja nicht in diese Situation kommen. Aber es gibt Dinge, die mir nicht gefallen haben, unter anderem die Ladehemmung unseres Torjägers Christian Doll, der natürlich auch sehr enttäuscht ist, dass es für ihn nicht nach Wunsch gelaufen ist.


"Außer Kraft-Setzung der Pokal-Spielerliste im Finale kann ich nicht akzeptieren."


FuPa: Was hat Dir noch missfallen?
Das sind mindestens zwei Dinge: Im Toto-Pokal hat man uns im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen, weil wir vier Minuten vor Schluss gegen Burghausen einen Spieler eingewechselt haben, der nicht auf der Pokal-Spielerliste stand. Das ist sicher ein Fehler von uns gewesen. Aber diese Liste wurde im Finale vom BFV außer Kraft gesetzt. Damit ist die Basis für das Urteil gegen uns außer Kraft gesetzt worden. Das ist eine Sache, die wir beim TSV Aindling und insbesondere ich nicht akzeptieren.

FuPa Wie stehst Du zum Fall SpVgg Bayern Hof?
Was da abgelaufen ist, das ist eine Sache, die ich ebenfalls nicht akzeptieren kann. Wir haben uns aus Aindling immer zurückgehalten. Aber wie das gelaufen ist, das ist nicht akzeptabel. Der BFV hat hier massiv eingegriffen, hat unbeteiligte Vereine in Schwierigkeiten gebracht und hat den Abstiegskampf beeinflusst. Ich bin froh, dass ich jetzt mal ein bisschen Abstand zur Bayernliga habe.

FuPa: Zum Abschluss. Was fällt Dir zum Thema SV Wacker Burghausen ein, bei dem Du ja vor zwei Jahren beinahe das Traineramt übernommen hättest?
Der SV Wacker Burghausen kann sich für die abgelaufene Saison gleich zweimal beim TSV Aindling bedanken. Zum einen durch unsere Dummheit im Toto-Pokal, wodurch Burghausen weitergekommen ist, auch wenn sie den Vorteil nicht nutzen konnten. Zum anderen, dass wir aus der Bayernliga nicht abgestiegen sind und dadurch die Wacker-Reserve ohne Relegation in der Landesliga Süd bleibt. Aber ich blicke nun nach vorne und hoffe, dass ich mich beim FC Augsburg bewähren und dort in den nächsten zwei Jahren etwas bewegen kann.

Aufrufe: 03.6.2011, 12:35 Uhr
Dirk MeierAutor