2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Schmittweilers Coach Marco Reich (großes Foto, links) und sein Eintracht-Pendant Ercan Ürün. Mit in der Titel-Verlosung: Karadeniz mit Björn Trinks (kleines Bild links) und der TSV um Lulzim Krasniqi (kleines Bild rechts). Fotos: Mario Luge
Schmittweilers Coach Marco Reich (großes Foto, links) und sein Eintracht-Pendant Ercan Ürün. Mit in der Titel-Verlosung: Karadeniz mit Björn Trinks (kleines Bild links) und der TSV um Lulzim Krasniqi (kleines Bild rechts). Fotos: Mario Luge

Der lange Anlauf

Hochspannung im Titelrennen der Bezirksliga +++ Wie sind die Aussichten der Top-Teams? Wer will, wer kann?

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REGION. Keine Fußball-Liga der Region verspricht mehr Spannung im Titelrennen als die Bezirksliga. Fünf Mannschaften machen nach aktuellem Stand der Dinge Meisterschaft und Aufstieg unter sich aus: TSV Langenlonsheim/Laubenheim, Eintracht Kreuznach II, SG Schmittweiler/Callbach/Reiffelbach-Roth, Karadeniz Kreuznach und die SG Hoppstädten/Weiersbach. Zwar hat sich im Ranking auch noch der TuS Mörschied dazwischengemogelt, der hat aber schon deutlich mehr Spiele auf dem Konto als die Konkurrenz. Es wird ein langer Anlauf zu einem spannenden Schlussspurt.

Die Lage

Klar: Aufsteigen wollen sie alle. Die Landesliga ist sportlich auf jeden Fall interessant für die ambitionierten Bezirksligisten – wenn auch teilweise aus unterschiedlichen Motiven. Mit der SG Schmittweiler und der „Kleinen Eintracht“ standen sich erst am Sonntag zwei Anwärter auf den Liga-Thron gegenüber und lieferten sich ein echtes Fußballspektakel. Das hatte schon was von Landesliga. Beide Trainer lassen keinen Zweifel daran, dass sie erneut aufsteigen wollen.


Die Kandidaten

Schmittweiler: „Jeder Fußballer will jedes Spiel gewinnen, und im besten Fall steht dann am Ende die Meisterschaft. Klar, hätte ich Lust auf Landesliga“, sagt etwa Schmittweilers Coach Marco Reich, der als Trainer nach der Runde von Werner Lamneck abgelöst wird, der selbst ebenfalls gerne eine Klasse höher spielen möchte. „Das ist mit Schmittweiler auch möglich“, sagte er am Rande des Topspiels am Sonntag. Selbst der zweite Platz wäre erstrebenswert, ergänzt Pressesprecher Thomas Köhler: „Dann hast du im Relegationsspiel noch mal die Hütte voll.“ Wenn es dann doch nicht klappt, wäre das bei den Kombinierten indes auch kein Beinbruch. Mann darf nicht vergessen, die Schmittweilerer sind erst wieder in die Bezirksliga aufgestiegen.

Eintracht: Wie übrigens auch die Bad Kreuznacher Verbandsliga-Reserve. „Wir wollen aufsteigen“, macht Coach Ercan Ürün dennoch deutlich. Zuvor hatte es im Moebusstadion auch schon leisere Töne gegeben und Überlegungen, ob die Landesliga für eine zweite SGE-Mannschaft im Moment Sinn macht. Inzwischen hat man sich vereinsintern geeinigt: Vor allem, weil die Eintracht im älteren Juniorenbereich nicht präsent ist, soll eine hochklassige zweite Mannschaft – im besten Falle als U23 – Anreize schaffen.

Langenlonsheim: Schon Landesliga-Erfahrung hat der TSV Langenlonsheim, der nach der Winterpause beim Remis gegen Schmittweiler und der Niederlage in Hackenheim kräftig Punkte eingebüßt hat. Dennoch möchte sich Trainer Lulzim Krasniqi gerne mit dem Aufstieg verabschieden und sein Amt als Landesliga-Trainer an Marco Dörner weitergeben. „Wir wollen aufsteigen, aber wir müssen nicht“, sagt Krasniqi, der sich noch nicht für einen neuen Verein entschieden hat und sich selbst erst einmal weiterentwickeln will – unter anderem im DFB-Jugendstützpunkt in Winzenheim. Vor fast sechs Jahren hatte der Trainer den Verein mit dem Abstieg aus der Landesliga übernommen, in der Folge spielten die Kombinierten bis auf eine Saison als Neunter immer um Platz vier mit. In der Vorsaison scheiterte man in der Relegation knapp an Zweibrücken. „Es ist für meine junge Mannschaft sehr schwer“, sagt Krasniqi, der fast jede Woche seine Startformation durchmischen muss. Er sagt: „Es gibt für mich keinen eindeutigen Favoriten auf den Titel, in den letzten fünf Spielen entscheidet die Stabilität.“

Karadeniz: Nicht zum ersten Mal spielen die Kicker aus dem Salinental um den Aufstieg in die Landesliga mit. Zweimal scheiterten sie in der Relegation, diesmal soll es endlich klappen. Nach miserablem Start hat sich das Team von Björn Trinks gefangen und sich Spiel für Spiel nach vorne gearbeitet. Vor dem jüngsten 3:3 gegen Merxheim standen vier Siege und ein 1:1 gegen die Eintracht zu Buche. „Wir würden schon ganz gerne mal in die Landesliga hineinschnuppern“, sagt Karadeniz-Sprecher Ercan Oduncu, der an die Personalprobleme der ersten Wochen erinnert, als sogar er selbst oder der Ex-Vorsitzende Serkan Kural in vier Spielen ins Tor mussten. Da hat man Punkte liegen gelassen. Jetzt ist man aber aber gut im Geschäft. Oduncu: „Vier Jahre waren wir ganz dicht dran. Wenn wir uns nicht wieder selbst ein Bein stellen, dann schaffen wir es.“

SG Hoppstädten: Die Mannschaft von Trainer Michael Randolph hinkt hinterher, trägt aber acht seiner zwölf ausstehenden Partien zuhause aus, wo man bisher alle Vergleiche gewonnen hat. Indes: In April und Mai hat es der einzige Spitzen-Vertreter aus dem Fußballkreis Birkenfeld mit allen vier Mitkonkurrenzen aus dem Kreis Bad Kreuznach zu tun. Fluch oder Segen? Auf jeden Fall haben die Jungs um Toptorjäger Alexander Bambach (27 Treffer) nach der Winterpause gehörig Federn gelassen, gleich zweimal 1:4 gegen Mörschied und Weierbach verloren.


Der Ausblick

Unklar: Noch ist die Bezirksliga-Tabelle kräftig durcheinandergewirbelt, die Top-Teams haben zwischen 23 (Langenlonsheim) und 20 (Hoppstädten) Spiele ausgetragen. Schreibt man allen Titelanwärtern Siege in ihren Nachholspielen gut, würde sich eine theoretische „Netto“-Wertung ergeben, die spannender kaum geht: Eintracht II und Hoppstädten hätten 48 Punkte, die anderen Drei jeweils 47. Vorentscheidenden Charakter in diesem Kopf-an-Kopf-Rennen hat möglicherweise erst der vorletzte Spieltag: Dann treffen Eintracht Kreuznach und SG Hoppstädten sowie Karadeniz und Schmittweiler aufeinander.

FuPa-PROGNOSE

- Eintracht Kreuznach II und die SG Schmittweiler haben einen Großteil der direkten Konkurrenz schon „abgearbeitet“, müssen nur noch zweimal gegen direkte Mitbewerber ran. Überhaupt hat die SGE das leichteste Restprogramm. Außer Hackenheim, dem TSV und Hoppstädten geht es nur noch gegen Vertreter aus der unteren Tabellenhälfte. Die Eintracht ist personell ordentlich aufgestellt und kann sich immer wieder bei der ersten Mannschaft bedienen. Daher ist sie heißester Kandidat auf die Meisterschaft.
- Beste Aussichten auf Platz zwei hat die SG Schmittweiler, die immer noch von der Aufstiegseuphorie und dem „Reich-Effekt“ lebt.
- Können auch Langenlonsheim und Karadeniz in den Kampf um die Aufstiegsplätze eingreifen? Dafür muss beim TSV personell alles passen, die junge Mannschaft die Nerven behalten. Karadeniz hat die Formkurve auf seiner Seite, ist Endspurt-erprobt. Für den ganz großen Wurf dürfen die Kreuznacher aber nicht wieder an sich selbst scheitern.
- Die SG Hoppstädten wird derweil auch aufgrund der hohen Belastung mehr und mehr den Anschluss verlieren und am Ende leer ausgehen.

Die Titelfavoriten und ihr Restprogramm

1. TSV Langenlonsheim
23 Spiele / 47 Punkte
SG Odernheim (15. / A)
Karadeniz Kreuznach (4. / A)
Eintracht Kreuznach II (2. / A)
SG Rötsweiler (16. / H)
VfL Weierbach (10. / A)
VfL Rüdesheim (17. / H)
SG Hoppstädten (6. / A)
FC Merxheim (11. / H)
SC Idar II (12. / A) .



2. Eintracht Kreuznach II
22 Spiele / 45 Punkte
TuS Hackenheim (7. H)
Bollenbacher SV (9. / A)
TSV Langenlonsheim (1. / H)
SV Winterbach (14. / A)
SG Odernheim (15. / A)
SG Rötsweiler (16. / A)
VfL Weierbach (10. / H)
VfL Rüdesheim (17. / A)
SG Hoppstädten (6. / H)
FC Merxheim (11. / A) .

3. SG Schmittweiler

22 Spiele / 44 Punkte

SG Rötsweiler (16. / A)
VfL Weierbach (10. / H)
SV Winterbach (14. / A)
VfL Rüdesheim (17. / A)
SG Hoppstädten (6. / H)
FC Merxheim (11. / A)
SC Idar II (12. / H)
Bollenbacher SV (9. / A)
Karadeniz Kreuznach (4. / H)
TuS Mörschied (5. / A) .


4. Karadeniz Kreuznach
21 Spiele / 41 Punkte
SC Idar II (12. / A)
Bollenbacher SV (9. / H)
TSV Langenlonsheim (1. / H)
SG Odernheim (15. / H)
TuS Mörschied (5. / A)
SG Hoppstädten (6. / A)
FC Brücken (8. / H)
SV Winterbach (14. / A)
FSV Bretzenheim (13. / H)
SG Schmittweiler (3. / A)
TuS Hackenheim (7. / H) .


6. SG Hoppstädten
20 Spiele / 39 Punkte
FC Brücken (8. / H)
SC Idar II (12. / H)
SV Winterbach (14. /A)
VfL Rüdesheim (17. / H)
FSV Bretzenheim (13. / H)
SG Schmittweiler (3. / A)
Bollenbacher SV (9. / A)
Karadeniz Kreuznach (4. / H)
TuS Hackenheim (7. / H)
TSV Langenlonsheim (1. / H)
Eintracht Kreuznach II (2. / A)
SG Rötsweiler (16. / H)

Aufrufe: 016.3.2017, 18:00 Uhr
Mario LugeAutor