2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
„Heute hat uns die Effektivität bei der Chancenverwertung gefehlt“, monierte 05-Coach Sandro Schwarz und sprach von einer „sehr unglückliche Niederlage“. Archivbild: Klein
„Heute hat uns die Effektivität bei der Chancenverwertung gefehlt“, monierte 05-Coach Sandro Schwarz und sprach von einer „sehr unglückliche Niederlage“. Archivbild: Klein

Der Gegner ist einfach abgeklärter

FSV Mainz 05 II verliert gegen MSV Duisburg 0:2 +++ Klement sieht beide Teams auf Augenhöhe

Mainz. Überraschung Nummer zwei ist ausgeblieben: Nach dem 2:1-Sieg beim Drittliga-Zweiten VfL Osnabrück mussten die U23-Fußballer des FSV Mainz 05 am Freitagabend eine 0:2 (0:2)-Niederlage gegen Klassenprimus MSV Duisburg hinnehmen. „Eigentlich war es ein ausgeglichenes Spiel“, ärgert sich 05-Mittelfeldregisseur Philipp Klement. „Im Endeffekt hat uns die Konsequenz gefehlt“, hält Verteidiger Alexander Hack fest.

Dabei ging es so gut los. Die Mainzer waren, satt mit der zuletzt regelmäßig praktizierten Dreier-/Fünferkette, wieder im 4-2-3-1 gestartet, mit dem sie in Osnabrück den Dreier unter Dach und Fach gebracht hatten. Und sie präsentierten sich anfangs im Aufbau kombinationssicher und selbstbewusst. Bei Petar Sliskovics 20-Meter-Flatterball, der an die Latte klatschte (3.), fehlten nur ein Paar Zentimeter. Schwungvoll ging es hin und her, doch wie wichtig eine Mainzer Führung gewesen wäre, zeigte sich bald, denn fast unmerklich gelang es dem abgezockten Spitzenreiter, den jungen Platzherren den Spielfluss zu rauben. Einige Schussversuche wurden noch geblockt, ehe nach einem Freistoß das 0:1 fiel. Dustin Bomheuer wurde geschickt frei gesperrt und war so bei seinem Kopfballtreffer völlig unbedrängt (30.). Kingsley Onuegbu narrte nach einem langen Ball Alexander Hack und traf ebenfalls ins kurze untere Eck (33.). Ein Doppelschlag des nun seit elf Spielen unbesiegten MSV, der saß.

„Sie haben erst einen Freistoß Richtung Tor angedeutet und ihn dann vom Tor weggespielt“, berichtet Hack vom 0:1, „am Ende war es mein Gegenspieler, der das Tor macht.“ Viel mehr klare Abschlüsse hatten die Gäste, die bestrebt waren, die Führung in Durchgang zwei nach Hause zu schaukeln, nicht. Die Mainzer kamen mit Tatendurst aus der Kabine, wehrten sich, probierten, taten und machten, aber es sollte mal wieder nicht sein. Mounir Bouzianes Schlenzer flog vorbei (50.), Klements Gewaltschuss war sichere Beute für MSV-Keeper Marcel Lenz (58.), Benjamin Trümners Heber mit dem Rücken zum Tor ebenso (63.), und der steil geschickte Felix Lohkemper zog im entscheidenden Moment nicht durch (68.). Bei Daniel Bohls 22-Meter-Versuch schwang schon Verzweiflung mit (89.).

Wieder sah man vieles, aus dem etwas hätte werden können beim abgeschlagenen Drittliga-Schlusslicht. Doch was in der vergangenen Saison wie bewundernswerte Leichtigkeit wirkte, mutet nun wie jugendliche Unbedarftheit an. „Das war heute nicht der Gegner, gegen den man zwingend die drei Punkte einplant“, blickt Klement auf den „mit Abstand stärksten Gegner in dieser Saison.“ Von einem „Arbeitssieg“ spricht MSV-Trainer Ilia Gruev – und singt, wie schon so viele Gäste zuvor, Lobgesänge auf seinen Mainzer Kollegen Sandro Schwarz. Der sah eine ausgeglichene erste Halbzeit und nach dem Seitenwechsel eine zunächst spielbestimmende Mainzer Elf. „Was uns heute gefehlt hat, ist, die Chancen zu verwerten“, moniert der 05-Coach, der sich über eine „sehr unglückliche Niederlage“ ärgert. Mal wieder.

Aufrufe: 019.2.2017, 13:00 Uhr
Torben SchröderAutor