Der Gast ist mit dem FC Bayern zu vergleichen, der in der Bundesliga von Sieg zu Sieg eilt. Das gleiche Kunststück gelang bislang dem TSV Neuenstein in der A1 Hohenlohe: Nach acht Spielen haben die Neuensteiner 24 Punkte auf ihren Konto. Und der Kreisligist wartet mit acht Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Michelbach/Wald auf. Da können selbst die Bayern nicht mithalten: München hat in der Bundesliga "nur" sieben Zähler mehr als Verfolger Dortmund.
Mit derart erfolgreichen Zahlen kann der heimische TSV Gaildorf nicht aufwarten. Die Bleichwiesentruppe erzielte bislang eine positive Bilanz dank der beiden Siege gegen Kupferzell und zuvor gegen Bitzfeld. Mit vier Dreiern, zwei Remis und zwei Niederlagen nimmt Gaildorf Platz vier ein. Auffallend: Im Vergleich zu den vorderen Teams kassiert der TSV mit 15 Gegentoren die meisten Treffer der oberen Tabellenhälfte - allerdings sechs davon bei den beiden Niederlagen in Dombach (0:3) und gegen Künzelsau (1:3). Danach musste Trainer Fatih Terzi gehen. In den vier Spielen davor gab es bei acht Punkten bereits 14:8-Tore, was auf ein offensiv ausgerichtetes Spiel hindeutet.
Seit Manfred Schmierer auf dem Trainerstuhl der Gaildorfer Platz genommen hat, fallen deutlich weniger Tore, vorne wie hinten - dem 1:0-Sieg beim Schlusslicht Bitzfeld folgte das 2:1 in Kupferzell. Sechs Punkte in zwei Spielen waren es aber dennoch.
Auch deshalb haben die Gaildorfer noch die Chance, um den Relegationsplatz mitspielen zu können. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten SC Michelbach/Wald ist mit zwei Zählern überschaubar.
Für Trainer Manfred Schmierer kommt das Spiel gegen den Spitzenreiter Neuenstein etwas "zu früh, da ich erst seit zwei Wochen die Mannschaft trainiere". Die Gaildorfer Truppe habe mit den beiden Siegen neues Selbstbewusstsein getankt. Doch es seien noch einige Defizite aufzuholen. Und das gehe eben nicht in nur zwei Wochen. "Ob die Mannschaft konditionell das ganze Spiel durchsteht, weiß ich nicht. Mit einem Teilerfolg wäre ich zufrieden."
Umgekehrt muss der TSV Gaildorf gegen den Tabellenführer auch nicht vor Ehrfurcht erstarren: Abgesehen von dem 6:0-Auswärtssieg in Künzelsau gewannen die Neuensteiner sieben ihrer acht Spiele mit nur einem Tor Unterschied. So zum Beispiel am vergangenen Sonntag mit 1:0 zu Hause gegen den TSV Bitzfeld. Gegen das Schlusslicht kamen die Gaildorfer eine Woche zuvor auf dessen Platz zum gleichen Resultat. Vielleicht ist Neuenstein dann doch kein Überflieger?