Beeindruckend ist zur Zeit vor allem die Treffsicherheit der Schützlinge von Trainer Willi Hermanns. 30 Tore erzielten die Borther in den ersten sieben Saisonspielen und damit elf mehr als die zweitbeste Offensive, die dem TuS 08 Rheinberg gehört. Diese Qualität spiegelt sich auch in der Torjägerliste wieder. Sie wird angeführt von Andreas Dargel (neun Tore) und Dzanan Grgic (sieben Tore). Letzterer wechselte im Sommer vom SV Menzelen nach Borth. Beim jüngsten 6:0-Heimsieg über den VfL Repelen II am Sonntag trafen beide wieder einmal, Grgic sogar dreifach.
So beeindruckend diese Zahlen zu dem frühen Zeitpunkt der Saison auch sein mögen, für Willi Hermanns liegt das Hauptaugenmerk auf einer anderen Tatsache. Schon in der Vorbereitung verwies der Trainer darauf, dass es für eine erfolgreiche Saison vor allem auf die Stabilisierung der Defensive ankommen wird. In der vergangenen Spielzeit standen für den TuS nach 30 Spieltagen ganze 79 Gegentreffer zu Buche. Ein Wert, mit dem eine Positionierung im oberen Tabellendrittel unmöglich war. Es scheint allerdings, als habe sich auch dieser Umstand zum besseren gewendet. Sieben Gegentore kassierten die Borther bisher. Auch das ist, zusammen mit dem GSV Moers II, Bestwert der Liga. Was bedeutet nun dieser gelungene Start für den TuS Borth? Ist der Aufstieg in die Kreisliga A schon in dieser Saison ein ernsthaftes Thema? Davon möchten die Verantwortlichen bei TuS jedenfalls noch nichts wissen. "Es ist eine tolle Momentaufnahme, aber gewiss nicht die Zeit, unsere Saisonziele umzudefinieren", macht Trainer Willi Hermanns deutlich. Er freut sich mit seinem Team über den Erfolg und möchte "die Euphorie nutzen" um weiter in der Erfolgsspur zu bleiben. "Nur ausruhen dürfen wir uns in unserer Situation gewiss nicht", mahnt der Trainer.
Und in der Tat wäre es zu früh, einen Gang zurückzuschalten. Die Saison hat gerade erst so richtig begonnen, und der Oktober wird wohl zeigen, wo die Reise für die Borther hingehen kann. Denn in den kommenden Wochen stehen die schweren Auswärtsspiele bei der DJK Wardt (Tabellenplatz acht) und beim GSV Moers II (Tabellenplatz fünf) ebenso auf dem Programm wie das Derby gegen den Tabellendritten Concordia Ossenberg. Sollte das Team von Willi Hermanns auch danach eine ähnlich gute Bilanz aufweisen können, sollte die Konkurrenz spätestens hellhörig geworden sein. Jetzt jedenfalls dürfen sich die Beteiligten in Borth erst einmal an der Tabellenführung erfreuen und den Moment des sportlichen Erfolgs genießen, alles weitere werden die nächsten Wochen zeigen.