2024-05-10T08:19:16.237Z

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Foto: MaBo Sport
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Der einzige MSV-Fan ist nicht dabei

Wenn der TV Voerde am Samstag den MSV Duisburg zu Gast hat, muss Stephan Schwarz passen

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Stephan Schwarz ist seit Kindheitstagen Anhänger des MSV Duisburg. Nach seinem dritten Kreuzbandriss ist der Kicker des TV Voerde aber noch außer Gefecht. Er muss am Samstag im Testspiel gegen den Zweitliga-Aufsteiger zuschauen.
Als kleiner Junge schlug sein Herz noch für Werder Bremen. Doch irgendwann nahm ihn sein Stiefvater einmal mit ins Wedaustadion und infizierte Stephan Schwarz sogleich mit dem MSV-Virus. Seit rund 20 Jahren hält der Fußballer des TV Voerde den Meiderichern nun schon die Treue - und ist damit in den Reihen des Fußball-A-Ligisten ein Unikat. Doch wenn die "Zebras" nun am Samstag um 16 Uhr zum Freundschaftsspiel an der Rönskenstraße erwartet werden, kann ausgerechnet Schwarz nicht mitwirken. "Das wird trotzdem eine ganz tolle Sache. Für die Region und für den TV Voerde", sagt der 28-Jährige, der sich die Partie von der Ersatzbank aus ansehen wird.

Eine Einwechslung ist allerdings ausgeschlossen, denn "Blacky", der eine unglaublich lange Leidenszeit hinter sich hat, wurde erst vor acht Wochen operiert und kämpft derzeit für ein weiteres Comeback. Zweimal schon war dem defensiven Mittelfeldspieler innerhalb kurzer Zeit das Kreuzband gerissen, im Spätherbst ereilte Schwarz dieselbe Verletzung sogar ein drittes Mal.

Das Karriereende schien endgültig besiegelt zu sein, doch der Kicker gab und gibt nicht auf. "Wenn man den Sport so leidenschaftlich betreibt, dann kann man nicht einfach aufhören. Mein Umfeld hat mir geraten, Schluss mit dem Fußball zu machen. Aber mein Arzt meint, dass es funktionieren kann", sagt Schwarz. Seit der Operation, bei der diesmal eine andere Methode angewendet wurde, quält sich Stephan Schwarz täglich mehrere Stunden für sein Comeback. Er fühlt sich derzeit schon wesentlich weiter als nach den ersten beiden Verletzungen. "Ich habe diesmal auch nicht so viel Muskulatur verloren", meint der Voerder, der sich über große Unterstützung des Vereins freut und im Oktober wieder ins Mannschaftstraining eingreifen will.

Die Begegnung mit dem Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg wird Schwarz am Samstag mit "einem lachenden und einem weinenden Auge" verfolgen. Seinen Lieblingsclub sieht er nach der drohenden Insolvenz gerade wegen des deutlich gestiegenen Zuschauerinteresses und des häufig demonstrierten Zusammenhalts von Mannschaft und Fans wieder in der richtigen Spur. In Voerde sollen die Duisburger, wenn es nach ihm geht, aber nicht allzu häufig treffen. "Weniger als zehn Gegentore wären überragend. Aber das wird richtig schwer", sagt der Rekonvaleszent, der nur allzu gerne geholfen hätte, den einen oder anderen Treffer zu verhindern.

Die Vorbereitungen für das Spiel laufen derweil auf Hochtouren. Rund 900 Karten hat der TV Voerde bislang für die Testpartie gegen den MSV Duisburg im Vorverkauf abgesetzt. "1600 Zuschauer wären am Ende schon schön. Bis zu 3500 könnten wir stemmen. Viel hängt natürlich auch vom Wetter ab", sagt Voerdes Coach Torsten Klump, der am Samstag folgerichtig auf Sonnenschein und angenehme Temperaturen hofft.

Die Tageskassen öffnen am Samstag bereits um 13 Uhr. Um 14 Uhr bestreiten die D-Jugendlichen des TV Voerde ein Vorspiel gegen eine Nachwuchs-Mannschaft des TV Jahn Hiesfeld. An einer Torwand gibt es Preise zu gewinnen. Der Zweitligist aus Meiderich kommt mit dem mobilen Fanshop und Maskottchen "Ennatz" nach Voerde. "Es soll ein Familienfest werden", sagt Torsten Klump.

Der Trainer des A-Ligisten bat seine Schützlinge trotz der Sommerpause am Dienstag zum Training und staunte nicht schlecht. 30 Akteure konnte Torsten Klump bei der Einheit begrüßen und alle gaben im Vorfeld des großen Spiels richtig Gas. Der TVV-Coach will am Samstag mehr als 20 Kickern die Chance auf einen Einsatz geben. Am Donnerstag findet eine zweite Übungseinheit statt, in der auch trainiert werden soll, wie sich der Kreisliga-Vizemeister möglichst wenig Gegentore einfängt. "Aber eigentlich ist das Ergebnis am Ende vollkommen egal", sagt Torsten Klump.

Aufrufe: 025.6.2015, 08:02 Uhr
RP / Timo KiwitzAutor