2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der dritte Streich von Luca Graciotti: Freistehend trifft der Ulmer Stürmer hier zum 3:0 für Ulm, Teutonen-Torhüter Yannik Dauth streckt sich vergebens.	Foto: Schwerdtfeger
Der dritte Streich von Luca Graciotti: Freistehend trifft der Ulmer Stürmer hier zum 3:0 für Ulm, Teutonen-Torhüter Yannik Dauth streckt sich vergebens. Foto: Schwerdtfeger

Der Druck wird immer größer

RL SÜDWEST: +++ Teutonen setzen auch in Ulm Negativtrend fort +++ Bekanntes Spielschema +++ Luca Graciotti erzielt alle drei SSV-Tore +++

ULM/WATZENBORN-STEINBERG . Der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg hat es nicht geschafft, den Druck im Abstiegskampf der Regionalliga Südwest vor den beiden Heimspielen am kommenden Samstag gegen die TuS Koblenz und am Nikolaustag gegen den KSV Hessen Kassel zu verringern. Im Gegenteil: Durch das 1:3 (0:2) beim SSV Ulm steht der Neuling im Abstiegskampf noch deutlicher in der Pflicht, wieder positive Ergebnisse einzufahren, um nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern zu müssen.

Der Trend spricht dabei nicht für die Pohlheimer, die fünf der vergangenen sechs Begegnungen verloren haben. Die Enttäuschung über die Pleite im Donaustadion wird dabei tiefer sitzen als nach den Niederlagen gegen Mannheim, in Elversberg und Steinbach, schließlich wurde der Mitaufsteiger als bezwingbarer Widersacher in Schlagweite betrachtet. Mit nun elf Punkten Vorsprung sind die Ulmer dem SC aber enteilt.

Luca Graciotti – diesen Namen wird man bei den Teutonen so schnell nicht vergessen. Denn mit seinem Dreierpack sorgte der 24-Jährige quasi im Alleingang dafür, dass die Mannen um Trainer Francisco Copado einmal mehr leer ausgingen. Copado sprach in der Nachschau von „zwei unglücklichen Gegentoren“, die seine Elf bereits zur Pause vorentscheidend ins Hintertreffen brachten. Der Ex-Profi verhehlte jedoch auch nicht, dass Ulm Abschlüsse besaß, um die Angelegenheit bis zum Kabinengang klarer zu gestalten.

Vor rund 1200 Zuschauern entwickelten sich die 90 Minuten nach einem für Watzenborn durchaus bekannten Schema. Die Grün-Weißen boten Paroli und hatten auch Phasen, in denen es den Anschein machte, als könnten sie Zählbares holen. Letzlich erwiesen sich diese Phasen bis zum zwischenzeitlichen 0:2 in der 28. Minute und zu Beginn des zweiten Durchgangs als zu kurz, zumal die bekannten Defizite in der Vorwärtsbewegung Bestätigung fanden.

SSV Ulm

Wenn sich der Rang-17. Einschussgelegenheiten erarbeitete, vergab er sie in Person von Markus Müller (14.) und Louis Goncalves (25.). Ansonsten haperte es aufs Neue, vor allem nach dem Seitenwechsel, an der nötigen Durchschlagskraft im vorderen Spielfelddrittel. Erst als in der Nachspielzeit die Messe bereits gelesen war, trug der Aufsteiger einen Angriff ganz nach dem Geschmack Copados vor. Kapitän Abdenour Amachaibou bediente mit einem Pass in die Schnittstelle zwischen die Innenverteidiger Alessandro Ficara, der Ergebniskosmetik zum 1:3-Endstand betrieb.

„Wir wissen, dass da der Schuh drückt und wir uns zu wenig Möglichkeiten erspielen“, sagte Copado und ergänzte: „Ich habe in der Halbzeitpause von meinen Jungs gefordert, dass wir nicht auseinanderfallen. Sie haben das ordentlich gemacht, aber wir gehen nicht entschlossen genug in die Box. Die Bälle kommen zu unkonzentriert, die Laufwege müssen besser funktionieren.“

In Ulm kehrte der Ex-Profi von der Fünfer- zur Viererkette zurück, in der Yannick Cortie ein vom Pech überschattetes Debüt in der Startformation feierte. Der vor rund drei Wochen verpflichtete Niederländer musste nach einem harten Zweikampf ausgewechselt werden (63.) und mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung und womöglich weitere Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Unglücklich, aber nicht ohne Fehler der Teutonen fielen Graciottios Treffer zum 1:0 (23.) und 2:0 (28.). Ein Einwurf landete nicht in den eigenen Reihen, sondern bei den Ulmern, die anschließend mit Fortuna im Bunde waren. Die Kugel sprang vom Rücken eines SC-Akteurs zu Graciotti, der sich diese Chance nicht nehmen ließ.

Fünf Zeigerumdrehungen darauf waren die Gäste bei einem Diagonalball nicht im Bilde (Copado: „Diese Situation haben wir zu spät erkannt“), sodass Graciotti erhöhen konnte. Da interessierte es kaum, dass die Pohlheimer bis zu diesem Zeitpunkt in punkto Eckstöße mit 5:0 vorne lagen. In den zweiten 45 Minuten glichen die Strafräume hüben wie drüben überwiegend Tabuzonen, zwölf Minuten vor dem Schlusspfiff trug sich Graciotti allerdings zum dritten Mal in die Schützenliste ein.

SSV Ulm: Betz - Bradara, Reichert, Fassnacht, Krebs - Sapina, Bagceci (76. Halili), Sauter (80. Michel), Graciotti - Rathgeber (69. Gondorf), Braig.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Dauth - Bartel, Schadeberg, Koutny, Cortie (63. Scheffler) - Azaouaghi, Goncalves (46. Ficara), Kotzke, Koyuncu - Amachaibou, Müller (57. Szymanski).

Tore: 1:0 Graciotti (23.), 2:0 Graciotti (28.), 3:0 Graciotti (78.), 3:1 Ficara (90.+1). - Schiedsrichter: Braun (Güdingen). - Gelbe Karten: Krebs, Rathgeber/Schadeberg, Kotzke, Amachaibou. - Zuschauer: 1193.



Aufrufe: 027.11.2016, 22:00 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor