Der Druck auf Baumberg wächst wieder

Der Baumberger Stürmer ließ diese Chance kläglich liegen. "So ist das im Fußball. Wenn du deine Chancen nicht nutzt, wirst du irgendwann bestraft", sagte SFB-Coach Marc Schweiger nach dem Ende der Partie und drei Gegentore später. Gute zehn Minuten in der zweiten Halbzeit genügten den Gastgebern, um sich auf die Siegerstraße zu bringen. Baumberg unterlag nach 90 Minuten ziemlich unnötig mit 1:3. Unschöne Folge: Die Sportfreunde hängen weiter im Keller der Tabelle fest.

"Wir konnten erhobenen Hauptes nach Hause fahren", betonte Schweiger einen Tag danach insbesondere mit dem Blick auf die gute erste Hälfte seiner Mannschaft. Natürlich weiß der Coach, dass noch so viel Lob sein Team kein bisschen weiterbringt. Der gesamte vergangene Spieltag lief schließlich äußerst unglücklich für Baumberg. Weil viele Teams von unten etwas Positives für ihr Konto tun konnten, rutschte Schweigers Mannschaft (vier Zähler) mit der Niederlage in Wuppertal auf den vorletzten Platz ab. Nur der punktlose VfB Homberg steht aktuell schlechter da.

Das Klassement hat zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison vielleicht keine entscheidende Bedeutung - doch Baumberg steht jetzt ohne Zweifel stärker unter Druck. Schweiger: "Es ist ja klar, dass wir jetzt langsam wieder punkten müssen." Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag (15 Uhr, MEGA-Stadion, Sandstraße) gegen die U23 von Rot-Weiß Oberhausen, die mit neun Zählern aus fünf Spielen auf dem sechsten Tabellenplatz zu Hause ist. "Das wird ein ähnlich harter Brocken wie Wuppertal", glaubt der Baumberger Coach.

Aus diesem Grund will er taktisch nicht besonders viel ändern. Im Zoostadion störten die Baumberger ihren Gegner früh - und Wuppertal kam damit überhaupt nicht zurecht. Aus dem Spiel heraus produzierte der Favorit deshalb im ersten Abschnitt herzlich wenig. "Da haben wir taktisch clever, äußerst diszipliniert und vor allen Dingen engagiert gespielt", urteilte Schweiger. Erst nach der Herausnahme von Sven Steinfort zur Pause (ihm drohte ein Platzverweis) boten sich Räume für die Wuppertaler, weil die Sportfreunde nun erst einmal zu keine Ordnung fanden. Die Folgen daraus sind bekannt.

Personell wird der Coach allerdings an manchen Stellschrauben drehen müssen - und an einer Position sogar ganz sicher. Louis Klotz, der in Wuppertal wegen eines groben Fouls die vertretbare Rote Karte sah, muss auf jeden Fall pausieren. Weil Dauerläufer Klotz am Mittwochabend eigentlich überall zu finden war, wiegt sein Ausfall sogar doppelt und dreifach schwer.

Weitere personelle Kleinigkeiten kommen hinzu. Bei den angeschlagenen Benjamin Venekamp und Christian Beckers ist zumindest nicht garantiert, dass sie gegen die starken Oberhausener zur Verfügung stehen. Das Training heute wird aller Voraussicht nach über alle offenen Fragen entscheiden. Gestern hatten die Baumberger eine Freischicht, um sich gedanklich von der Niederlage zu erholen. Die ärgerlichen Erlebnisse müssen sie sogar schnellstmöglich hinter sich lassen. Nur dann läuft es gegen Oberhausen vielleicht besser.

Und nur dann hat Schweigers Team die Chance, die kommenden Wochen einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Dass es vor Wuppertal zuletzt vier Spiele hintereinander ohne eine Niederlage gab (Meisterschaft und Niederrheinpokal), wird sonst ebenfalls schnell in Vergessenheit geraten. Auf einen derart nervenaufreibenden Abstiegskampf wie in der vergangenen Saison kann Baumberg höchstwahrscheinlich sehr gut verzichten.