2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Maximilian Säuberlich
F: Maximilian Säuberlich

Der Blick richtet sich auf die Landesliga

Der ASV Mettmann lässt mit hochkarätigen Neulingen aufhorchen

Bezirksligist ASV Mettmann lässt mit hochkarätigen (und teuren?) Neuverpflichtungen aufhorchen. Der Verein will so schnell wie möglich den Aufstieg schaffen - für den ehrgeizigen Trainer Michael Kirschner ist das eine Herausforderung.
Beim Bezirksligisten ASV Mettmann ist alles auf einem guten Start in die Rückrunde ausgerichtet. "Trotz der derzeit aufgrund des Wetters schlechten Trainings- und Spielbedingungen versuche ich, unser Team gut vorzubereiten", erklärt Michael Kirschner. "Da nehme ich auch keine Rücksicht auf den Karneval", sagt der Coach - und vereinbarte kurzfristig für Karnevalssonntag ein Testspiel beim FC Unterrath.

Die Mettmanner haben zwar als Tabellenvierter 13 Punkte Rückstand auf den ungeschlagenen Spitzenreiter SSVg Heiligenhaus, ganz abgeschrieben haben sie den Aufstieg aber noch nicht. "Realistisch betrachtet, wird Heiligenhaus sich die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Wer weiß jedoch, ob die SSVg nicht mal eine Schwächeperiode bekommt und einige Punkte liegen lässt. Dann wollen wir vorne dabei sein und unsere geringe Chance wahren", schöpft Kirschner noch etwas Hoffnung. Der Coach nennt aber auch Rang drei oder gar den Vizetitel einen Erfolg. "Wichtig ist, dass wir eine gute Basis für die nächste Spielzeit legen", betont er.

Mit dem bisherigen Abschneiden kann Kirschner sehr zufrieden sein. Er übernahm die Mannschaft im Oktober nach dem Ausscheiden des damaligen Trainers Michael Lucas. Es war kein einfacher Start, denn das Team, das nach der Verpflichtung von einigen lukrativen Verstärkungen mit Aufstiegsambitionen in die Saison ging, wirkte verunsichert. In den ersten fünf Bezirksliga-Partien kassierte der ASV drei Niederlagen. Den schwachen Start schob der Vorstand Michael Lucas in die Schuhe, warf dem damaligen Coach sogar vor, dass er in der Vorbereitungszeit seinen Urlaub nahm. Dabei hatte Lucas den Vorstand frühzeitig über seine Pläne unterrichtet und den Urlaub ohne Einschränkung gewährt bekommen.

Es war von Beginn der Meisterschaft an zu merken, dass zwischen Vorstand und Trainer Lucas die Chemie nicht mehr stimmte. Die Trennung war die logische Konsequenz. Schon davor kursierte im Umfeld des ASV der Name Michael Kirschner. Der war zwar noch beim TSV Eller 04 tätig, doch es war bekannt, dass Kirschner, der die Mettmanner schon früher einmal trainierte, große Sympathien für eine Rückkehr hegte. Für den ASV erwies sich die Verpflichtung des engagierten Übungsleiters als Glücksgriff. Einschließlich Pokal blieb die Mannschaft zwölf Begegnungen ungeschlagen. Im Kreispokal steht sie im Halbfinale und trifft auf den Cronenberger SC. Der Landesligist ist zwar Favorit, doch der ASV rechnet sich eine Chance aus, in den Niederrheinpokal einzuziehen.

Der Vorstand um den Vorsitzenden und Hauptsponsor Musa Ibis sowie Teammanager Maik Frey arbeitet systematisch daran, den ASV zu einem Aushängeschild im Mettmanner Fußball aufzubauen. Vor Saisonbeginn gab es mit den ehemaligen Oberliga-Spielern Thomas Zelles, Dennis Rossow und Semih Demirhat sowie den Landesliga-Akteuren André Vink und Severin Przybylski hochkarätige Neuverpflichtungen. In der Winterpause stockte der Klub den Kader weiter auf. Neben jungen Perspektivspielern wie Kevin Öllers (Sportring Eller) und Joscha Weber (U23 des Oberligisten SSVg Velbert) kam vom Landesligisten Grün-Weiß Wuppertal Cengin Daskin (27). Kurz vor Transferschluss Ende Januar präsentiert der ASV-Vorstand dann mit Daniel Rehag (29) vom Oberligisten Ratingen 04/19 noch einen prominenten Neuzugang. Gemeinsam mit seinen früheren Ratinger Teamkollegen Dennis Rossow und Thomas Zelles wird der torgefährliche Mittelfeldakteur das Gerüst einer ambitionierten ASVMannschaft bilden.

Für Michael Kirschner heißt das aber auch, dass er spätestens in der nächsten Saison mit seiner Mannschaft im Aufstiegsrennen eine entscheidende Rolle spielen muss. Schließlich ist bekannt, dass Vorsitzender Musa Ibis sehr leistungsorientiert denkt und seinen sicherlich nicht unerheblichen finanziellen Einsatz für den Bezirksligisten in naher Zukunft auch verzinst sehen will. Dass der Geschäftsmann, den die Mitglieder wegen seines großen Engagements für den Klub sehr schätzen, unbequeme Entscheidungen knallhart treffen kann, wurde erneut deutlich, als er jetzt dem Leistungsträger und Toptorjäger der vergangenen Saison, Samet Akarsu, aus disziplinarischen Gründen fristlos den Vertrag kündigte.

Aufrufe: 011.2.2015, 10:02 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor