2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Bernd Schinn tritt als Coach die Nachfolge von Karsten Wettberg an.  Foto: Archiv
Bernd Schinn tritt als Coach die Nachfolge von Karsten Wettberg an. Foto: Archiv

Der ATSV startet mit schweren Beinen

Nur 14 Tage nach dem Aufstieg beginnt die Vorbereitung +++ Coach will dezent beginnen

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Kaum 14 Tage sind verstrichen, da der ATSV Kelheim über vier dramatische Relegationsspiele den Aufstieg in die Fußball-Landesliga meisterte. Anschließend blieb nur wenig Zeit, den Erfolg zu genießen - und erst recht kaum eine Möglichkeit für die Spieler, sich nach einer physisch und mental anstrengenden Saison vollständig zu erholen. Diesen Problemen muss sich Kelheims neuer Trainer Bernd Schinn stellen, wenn er am Montag zum Trainingsauftakt bittet.

,,Immerhin kommt die Truppe mit einem Erfolgserlebnis aus der Sommerpause", ringt der Nachfolger von Karsten Wettberg der kurzen Auszeit die positive Seite ab. Zunächst will sich Schinn einen Überblick über die Befindlichkeiten seiner Akteure verschaffen. ,,Speziell in den letzten vier Spielen musste die Truppe an ihre Grenzen gehen. Jetzt gilt es den Zustand jedes einzelnen zu prüfen."

Vorfreude auf knackige Lokalduelle

Die Anlaufphase zur Landesliga soll nach der kurzen Regeneration mit entsprechendem Taktgefühl an die Körpersprache der Mannen angepasst werden. ,,Es bringt nichts, wenn sich die Burschen jetzt aufreiben, um nach ein paar Spieltagen platt zu sein." Es sei davon auszugehen, ,,dass wir nicht von null auf hundert starten, sondern die Vorbereitung in die Saison hineinziehen müssen". Voraussichtlich werde man die nächsten vier Wochen mit jeweils drei Trainingseinheiten und vier Testspielen gestalten. Zudem sei die Mannschaft für eine komplizierte Spielzeit zu impfen. ,,Es wird ganz schwierig. Wir wollen dem Abstiegskampf möglichst fern bleiben, müssen uns aber im Vorhinein darauf einstellen."Freuen dürfen sich Verein und Fans auf Derbys gegen den TSV Bad Abbach und den TV Schierling. Praktisch auch ums Eck liegen Gegner wie SV Fortuna Regensburg, TSV Kareth-Lappersdorf oder FC Tegernheim. Zu den Großen im Tableau der 18 Vereine in der Landesliga Mitte zählen die beiden Bayernliga-Absteiger 1. FC Bad Kötzting und DJK Ammerthal sowie der ASV Cham. B

Die Personalplanungen der Kelheimer sind laut Bernd Schinn mit den Neuzugängen Erdi Yasasin (SC Regensburg), Alexander Rott (SV Kelheimwinzer) und Dominik Schandri (FC Viehhausen) abgeschlossen. Zudem möchte der Coach seiner Linie treu bleiben und Nachwuchsakteure aus den eigenen Reihen fördern. Florian Fischer befindet sich nach einer Operation an der Hand wieder im Lauftraining. Tobias Schlauderer und Patrick Rauner wollen sich eine Auszeit nehmen.

,,Eine Chance für die ganze Region"

,,Uns erwartet ganz gewiss kein Zuckerschlecken in der Landesliga. Vielleicht bleiben wir vom Verletzungspech verschont. Definitiv werden wir Eigengewächse in den Kader einbinden und Leistung von ihnen fordern." Zudem verfüge man mit Mustafa Lafci und Christian Siller über zwei Spieler mit Erfahrung, die in der letzte Saison selten zum Zug kamen. Um den Kelheimer Fußball hoch zu halten, will auch Ex-Profi Schlauderer aus Unterwendling weiterhin seinen Beitrag leisten. ,,Ich werde mit Rat und Tat zur Seite stehen und will auch versuchen, zumindest bei den Heimspielen da zu sein, soweit es die Zeit zulässt",sagt der 31-Jährige, der nun in Ingolstadt lebt und in München beim BFV arbeitet.

Schlauderer ist überzeugt, dass eine Landesliga-Zukunft mit Spielern aus der Region möglich ist. ,,Ich denke, es ist auch eine Chance für starke Fußballer aus der Umgebung, sich mal beim ATSV zu versuchen. Es sollte gemeinsame Anstrengungen geben, den Kelheimer Fußball auf diesem Niveau zu halten." Der frühere Kicker von SSV Jahn Regensburg, FC Ingolstadt und 1. FC Nürnberg möchte auch die Zuschauer mit ins Boot holen. ,,In Kelheim wird jetzt Landesliga-Kost geboten. Beim ATSV hat es das noch nie gegeben. Vielleicht gelingt es uns, eine Begeisterung zu entfachen." Freilich werde das auch von der Leistung der Mannschaft abhängen.

Am 18. Juli steht für die Kelheimer voraussichtlich das Landesliga-Debüt an. Der Gegner ist noch nicht raus - einen leichten gibt es sicher nicht.

Aufrufe: 019.6.2015, 15:00 Uhr
A. Roloff/M. RutrechtAutor