2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Günter von Ameln
Foto: Günter von Ameln

Der "Alte" vom TSV Urdenbach

Frank Lippold ist inzwischen Düsseldorfs dienstältester Fußballtrainer. Seit 41 Jahren hält er seinem Verein die Treue. Besonders die Jugendarbeit liegt ihm am Herzen.

Frank Lippold feiert im November seinen 50. Geburtstag. Seit 41 Jahren hält er dem TSV Urdenbach die Treue - als Spieler und Trainer. "Ich bin mit dem Verein groß geworden", sagt Düsseldorfs dienstältester Übungsleiter. Alle Jugendmannschaften hat der gebürtige Urdenbacher beim TSV als Nachwuchskicker durchlaufen. Im Seniorenteam bekleidete er später die Libero-Position. Ex-Fortuna-Keeper Wilfried Woyke war damals sein Coach.

Beim Blick zurück auf seine langjährige Vereinstätigkeit wird deutlich, dass die Arbeit mit Jugendlichen für Frank Lippold, selbst Vater von vier Kindern, stets eine Herzensangelegenheit ist. Gemeinsam mit Michael Schaar coachte er Anfang der 80er Jahre die Urdenbacher Nachwuchstalente. Jugendspieler wie Frank Sausmikat oder Olaf Faßbender haben sich später im Düsseldorfer Amateurfußball einen Namen gemacht. Lippolds Fazit: "Es war eine sehr schöne Zeit."

Jugendfußball hat beim TSV Urdenbach noch immer einen großen Stellenwert. - mit 25 Jugendmannschaften, darunter fünf Mädchenteams. "Es ist unser Konzept, junge Spieler an den Seniorenbereich heranzuführen", betont Lippold. Der Erfolg: Rund 90 Prozent der aktuellen Seniorenspieler kommen aus der eigenen Jugend. Alexander Schulz, Simon Kremer, Robin Bormann und Nils Gruben absolvierten jetzt ihr erstes Jahr in der Kreisligaformation. Marvin Borchers, Daniel Wenzel, Kevin Heldt, Timo Heitmann und die Brüder Simon und Lucas Püschel gehören zu den "gestandenen" Urdenbachern mit Vereinsvergangenheit. Lippold: "Der Identifikationsfaktor ist enorm hoch." So erklärt sich auch die ansehnliche Zuschauerkulisse bei den Heimspielen.

Für Kontinuität in der Vereinsarbeit sorgen mit Matthias Fischbach (Abteilungsleiter) und Michael Boll (Jugendkoordinator) zwei engagierte Ehrenamtler. Die erste Mannschaft des TSV, die Lippold als Trainer betreut, ist das Aushängeschild des Vereins. In den vergangenen Jahren haben sich die Urdenbacher stabil gegen die Konkurrenz in der Kreisliga A behauptet. Erklärtes Ziel ist es, auch unter den erschwerten Bedingungen der Ligareform zukünftig der Kreisliga A anzugehören. "Ohne Geld", wie Lippold herausstellt. Mit "ehrlichem Fußball." Wenn das Training nächste Woche beginnt, fährt Lippold erstmal in Urlaub - zu einem seiner Lieblingsziele, die Algarve. "Terminlich ging es nicht anders", sagt er. Aber er habe zwei ausgezeichnete Co-Trainer, erklärt er und ergänzt: Dann sei für dieses Jahr Schluss mit Urlaub. Schließlich sei er schon über Pfingsten eine Woche unterwegs gewesen.

Stichwort Schluss. In einem RP-Interview vor mehr als zwei Jahren hat er gesagt, mit 50 wolle er als Trainer aufhören. Jetzt sei aber sein Privatleben durcheinandergeraten, meint er lachend. "Deshalb ist erst in zwei Jahren Schluss", erklärt Lippold. Dann fügt er aber ganz schnell schmunzelnd hinzu. "Wenn der Verein mich lässt." Denn sein Vertrag läuft nur bis 2015. Er hofft aber auf die Verlängerung. 2017 soll dann ein Trainer aus dem Nachwuchsbereich Nachfolger werden. "Die sind jung und hungrig."

Und Frank Lippold möchte dann seiner Familie mehr Zeit widmen "und endlich mal freie Sonntage genießen". Sohn Tobias (20), der in Fortunas U23 in der Regionalliga kickt, darf dann auf einen begeisterten Fan auf der Zuschauertribüne hoffen.

Aufrufe: 018.7.2014, 15:00 Uhr
Rheinische Post / Helmut Senf und Birgit WanningerAutor