2024-05-17T14:19:24.476Z

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F: Rinke
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Der Achtungserfolg eines Aufsteigers

Franz-Josef Krämer hat die SG Moseltal Lieser ins gesicherte Mittelfeld geführt

Der Blick täuscht nicht: Franz-Josef Krämer hat die SG Moseltal vom Kellerkind ins gesicherte Mittelfeld geführt. Mit 22 Punkten und der zweitbesten Offensive der Kreisliga B I liegt der Aufsteiger auf Platz sieben. Unsere Zeitung hat beim Coach nachgefragt.

Lieser/Osann-Monzel. Die Formkurve tendiert streng in Richtung Norden. Der frühere Coach der Spvgg. Mülheim-Brauneberg, Franz-Josef Krämer, hat den Aufsteiger aus dem Moseltal vom Kellerkind ins gehobene Mittelfeld geführt. Noch im Interview vom September bat Krämer um eine Fortsetzung des Gesprächs, mit dem Hinweis, dass seine Mannschaft im Dezember im gesicherten Feld rangieren würde. Der Mann behielt Recht. Denn nach vier Spieltagen dümpelte der Aufsteiger auf einem Abstiegsplatz herum, auch nach neun Runden musste das Team auf dem elften Tabellenplatz gehörig um die Liga zittern. Ab dem zwölften Spieltag ging es stetig bergauf, Rang sieben bedeutet den vorläufigen Höhepunkt einer eindrucksvollen Aufholjagd. „Die Mannschaft hat wirklich einen Schritt nach vorn gemacht, sich rasch an das Tempo und die Zweikampfhärte der B-Klasse gewöhnt und auf konstant gutem Niveau etabliert. Doch man muss immer vorsichtig sein“, sieht Krämer auch Gefahren in der scheinbaren Sicherheit des Mittelfeldes. „Ich habe im Fußball schon so viele Sachen erlebt, man darf sich nie zu sicher sein. Der Abstand vor dem Kröv-Spiel betrug vier Punkte, jetzt sind es derer acht. Doch insgesamt bin ich mit der jüngsten Entwicklung schon mal zufrieden“, betont der bei der Wittlicher Stadtverwaltung tätige Trainer. „Der große Vorteil in der SG ist der breite Spielerpool. Inklusive der zweiten Mannschaft, die ja in der C-Klasse Dritter ist, haben wir 40 Spieler im Gesamtkader. Davon habe ich in der ersten Mannschaft 18 Spieler, die fast auf gleichem Niveau agieren. Die Qualität stimmt in der Breite. Das unterscheidet uns von vielen anderen Teams.“ Zu Beginn gab man zuhause noch Punkte ab, in Lieser habe das Team dagegen noch kein Spiel verloren. Auch auswärts fühlt sich die Mannschaft in ihrer Kontertaktik bestätigt und gewann bereits dreimal. Die zweitbeste Offensive der Liga ist vor allem drei Spielern geschuldet. Michael Bauer (13 Tore), Pascal Heil (11) und Leon Wrusch (10) bringen es zusammen auf stattliche 34 Treffer. Franz-Josef Krämer spricht gern über seinen Paradesturm. „Michael Bauer ist ein etwas älterer, besonnener Stürmer, der abgebrüht und cool vor dem Tor agiert. Er denkt mit, ist ein sehr intelligenter Spieler und immer trainingsfleißig.“ Bei Pascal Heil verhält es sich ähnlich. „Pascal Heil ist Mittelfeldspieler mit Offensivdrang, der gern aus der Tiefe kommt und als Vorbereiter in Erscheinung tritt. Oft zieht er die Gegenspieler auf sich und spielt dann im entscheidenden Augenblick in den freien Raum.“ Auch Leon Wrusch gehört zu den jungen Wilden im Lieser-Team. „Leons Stärke sind seine Dynamik und seine Schnelligkeit. Bei ihm steckt noch das A-Jugend-Blut drin, er denkt nicht viel und spielt unbeschwert auf.“ Nachdem die Moseltaler gegen Krövs Reserve mit 3:1 gewannen gastiert das Team jetzt in Zeltingen. Den Tabellenletzten zu unterschätzen, daran denkt Franz-Josef Krämer nicht. Im Gegenteil: „Mein Arbeitskollege Herbert Herres hat die Bezirksligamannschaft in Zeltingen übernommen und hat es gleich zu zwei Siegen geführt. Das könnte jetzt auch auf die zweite Mannschaft ausstrahlen. Wir sind gewarnt und dürfen sie niemals unterschätzen.“ Der Coach wirft den Blick aber schon mal nach vorn: „Die Vorbereitung ist gesichert. Wir bestreiten gegen Berdenia Berbourg und Biver zwei Testspiele gegen gute luxemburgische Mannschaften und werden auch ins Trainingslager fahren. Das ist im Saarland geplant. Ich erhoffe mir dadurch einen weiteren Schub und die Festigung des inneren Zusammenhalts in der Truppe.“ (L.S.).

Aufrufe: 02.12.2015, 23:52 Uhr
Lutz SchinköthAutor