2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Einer der wenigen Altstädter, die Normalform erreichten: Simon Ruß (rechts) setzte sich hier gegen Alexander Braun durch.F: Kolb
Einer der wenigen Altstädter, die Normalform erreichten: Simon Ruß (rechts) setzte sich hier gegen Alexander Braun durch.F: Kolb

Der Abstiegskampf hat begonnen

SpVgg Oberfranken Bayreuth nach 0:1-Blamage im Kellerduell gegen Seligenporten Tabellenschlusslicht

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Der Schuss ging nach hinten los: Nach der 0:1 (0:0)-Blamage im Kellerduell der Regionalliga Bayern gegen das bisherige Schlusslicht SV Seligenporten hängt die rote Laterne nun bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth, die Altstädter stecken mittendrin im Abstiegskampf.

Vor allem in Anbetracht der nächsten Punktspiele gegen mitgefährdete Konkurrenten wie den FC Eintracht Bamberg (am kommenden Freitag) oder Mitaufsteiger VfR Garching und die U 23 der SpVgg Greuther Fürth...

„Einige unserer Spieler sind mit dem Anspruch angetreten, Regionalliga spielen zu wollen. Doch den sind sie heute schuldig geblieben“, machte SpVgg-Trainer Dieter Kurth seiner Enttäuschung Luft. Und noch etwas fehlte seiner Truppe: Kampfgeist und Leidenschaft. Eben diese Tugenden zeigten die Gäste, die aus einer soliden Grundordnung heraus immer wieder durch Konter Nadelstiche setzten und damit über Patrik Nagy oder Rico Röder mehr Gefahr herauf beschworen, als alle Altstädter zusammen. „Wir haben es nicht geschafft, Chancen heraus zu arbeiten“, blickte Kurth zurück auf eine Begegnung, die geprägt von Abspielfehlern und Nervosität war. Eine halbe Gelegenheit von Marius Strangl (24.) neben das Tor, ein 16-m-Schuss von Manuel Hiemer, den Torwart Dominik Brunnhübner gerade noch zur Ecke lenkte, und in der 90. (!) Minute ein Volleyschuss von Eduard Root nach Vorlage von Chris Wolf und Simon Ruß über den Querbalken – das war es schon mit der Offensivherrlichkeit der durchweg enttäuschenden Altstädter, die nach dem starken Auftritt am vergangenen Wochenende in Illertissen ein völlig anderes Gesicht zeigten.
Bezeichnend für die schwache Vorstellung war, dass man den Gästen das entscheidende Tor quasi selbst vorlegte. Kurz nach dem Anstoß zur zweiten Halbzeit wollte Hiemer das Spielgerät zurück auf Root spielen, doch hatte der Ball, wie so mancher in der gesamten Partie, nicht die richtige Länge. Röder roch den Braten, leitete auf den Ungarn Nagy weiter, der alleine vor Torwart Erik Arkenberg auftauchte und diesen geschickt überlupfte. Gerade einmal zehn Sekunden waren da absolviert. Und während der gesamten Restspielzeit fiel den Altstädtern nichts mehr gegen geschickt verteidigende Gäste ein.
Schon in den ersten 45 Minuten hatte sich die Partie auf einem überschaubarem Niveau bewegt. Und bereits in dieser Phase unterliefen den Platzherren viel zu viele Stockfehler, das Passspiel blieb schludrig, die Fehlerquote war insgesamt deutlich höher als bei den Oberpfälzern, deren Aktionen ein Stück weit strukturierter erschienen. Freilich überließen die Seligenportener ihren Gastgebern auch weitestgehend das Heft des Handelns. Die Kurth-Truppe wusste dies aber nicht zu ihrem Vorteil auszunutzen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil aus dem Mittelfeld zu wenig kam. Hiemer, Kristian Böhnlein oder Root standen weitestgehend neben sich – und auch mit den Einwechslungen von Matthias Heckenberger und Mino Kayser änderte sich nur wenig.
„Wir dürfen jetzt keine einzelnen Schuldzuweisungen machen, sondern müssen versuchen, die Karre gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen“, gab Kurth für die nächsten Tage aus, an denen erheblicher Gesprächsbedarf bestehen dürfte. „Jetzt müssen wir schauen, dass wie die Punkte, die wie eigentlich heute fest eingeplant hatten, in den nächsten Spielen holen.“ Doch in dieser Form, wie sich sein Team gegen Seligenporten präsentierte, dürfte dies nur schwer möglich sein. Denn nur Ruß, Kapitän Florian Ascherl und Torwart Arkenberg erreichten annähernd Normalform.

Statistik:
SpVgg Oberfranken Bayreuth: Arkenberg – Wolf, Ascherl, Rinchiuso, Ruß – Stolz, Böhnlein (68. Heckenberger), Hiemer (54. Kayser), Strangl – Root, Ulbricht (19. Kolb).
SV Seligenporten: Brunnhübner – Schäf, Braun, Bauer, Räder – Röder, Worst, Christ (77. Scherer), Richter – Schwesinger (89. Grigorian), Nagy (67. König).
SR: Schultes (Betzigau);
Zuschauer: 1123;
Ecken: 4:2.
Tor: 0:1 Nagy (46.).
Gelbe Karten: Rinchiuso, Wolf – Nagy.

Aufrufe: 031.8.2014, 20:20 Uhr
Herbert Steininger / NKAutor