Den Spatz in der Hand...

,,Wir siegen zusammen und wir verlieren zusammen", sagte FC 95-Trainer Axel Rietentiet (Foto) nach der Partie. Und sie spielen unentschieden zusammen. Bereits zum vierten Mal. Hart ins Gericht ging der Trainer mit seinen Mannen nach Spielende aber nicht. ,,Wir sind zwar eine gestandene Mannschaft, aber als Aufsteiger stecken wir immer noch in einem Lernprozess."

Die Chronik des Spiels ist schnell erzählt. In Minute 13 ging der FC 95 in Front. Wieder einmal. Der Bautzener Torwart Jacub Jakubov holte Maximilian Rausch im Strafraum von den Beinen und Rico Gladrow verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0 für die Mecklenburger. Danach musste Schönbergs Keeper Jörg Hahnel zweimal parieren, ehe Kai-Fabian Schulz noch vor der Halbzeit die Chance auf das 2:0 für die Grün-Weißen verpasste.

Nach Wiederanpfiff hätte Neuzugang Marcel Kunstmann für eine Vorentscheidung sorgen können. Freistehend vor dem Gehäuse der Platzherren schoss er den Keeper an und das Warten auf den ersten Treffers des Stürmers ging weiter. Die Gastgeber kamen jetzt besser ins Spiel, waren vor allen Dingen bei Standardsituationen gefährlich. ,,Wir wussten, dass Bautzen bei solchen Situationen gefährlich ist", hatte Coach Rietentiet sein Team schon im Vorfeld der Partie gewarnt. Doch Schönberg verteidigte erfolgreich - aber nur bis zur 68 Spielminute. Freistoß vom eingewechselten Walther. Der Ball ging an Freund und Feind vorbei, doch Alexander Jakubov stand goldrichtig und schob das Leder zum Ausgleich über die Linie. Danach hatten beide Teams noch jeweils eine Großchance. Hahnel parierte und sorgte dafür, dass der FC 95 nicht noch die Partie verlor, und auf der anderen Seite war es erneut Kunstmann, der einen Treffer auf dem Fuß hatte. Doch diesmal scheiterte er nicht am gegnerischen Torwart, sondern aus kurzer Distanz an der Unterkante der Latte. So blieb es am Ende beim 1:1. ,,Da war mehr drin", waren sich die Schönberger nach Spielschluss einig.

,,Doch besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach", befand der Coach. Und auch wenn der Schönberger Tross an diesem Nachmittag mehr hätte erreichen können, so war die Stimmung auf der sechsstündigen Rückfahrt trotzdem nicht im Keller. Mit zehn Punkten aus sieben Partien steht der Neuling auf Platz neun in der Tabelle, musste bisher erst eine Niederlage einstecken.

Am kommenden Sonnabend empfängt Schönberg das Team von Optik Rathenow (13.30 Uhr) zum Aufsteiger-Duell im Palmberg-Stadion. Und mit dieser Mannschaft hat der FC 95 noch eine Rechnung offen, denn in der Vorsaison blieb den Mecklenburgern ein Sieg gegen Rathenow verwehrt.

FC Schönberg 95: Hahnel, T. Schulz, K.-F. Schulz, Halke, R. Müller, A. Müller, Steinwarth, Rausch, Matern, Gladrow (77. Okada), Kunstmann (83. Rönnau). Tore: 0:1 Gladrow (13./FE); 1:1 A. Jakubov (68.) Zuschauer: 550