2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Union Sandersdorf- Dauerbrenner und gern gesehener Gast in Merseburg (FOTO: Michael Kölbel)
Union Sandersdorf- Dauerbrenner und gern gesehener Gast in Merseburg (FOTO: Michael Kölbel)

Den Schwung von draußen mit unters Hallendach genommen

Union Sandersdorf holt Merseburger MIDEWA- Hallencup zum dritten Mal

Verlinkte Inhalte

Die "Freiluftveranstaltungen"- sprich der Ligabetrieb- geht mit Aufstiegsambitionen oder gar Abstiegssorgen bei vielen Vereinen vor. So schickt man schon mal eine B- Garnitur zu diesem oder jenen Hallenturnier, oder tritt- wie ein ansonsten auf dem Parkett ambitioniertes Ammendorf- kurzfristig halt gar nicht an. Hallenfußball soll Spaß machen und vorallem dem Publikum auf der Tribüne Abwechslung und Kurzweil bieten. Und dies tat der Merseburger MIDEWA- Hallencup auch in seiner 10. Auflage kurz vor Jahresende. Vom SV Merseburg im deutschen WM- Gastgeberjahr 2006 erstmals ins Leben gerufen, diente dieses Hallenevent auch an diesem letzten Freitag als Geschmacksverstärker für die kommenden Wochen. Bei jenem von Turniersponsor MIDEWA abermals prall ausgelobten Siegerscheck lohnte es sich dann auch, selbst vor dem Weihnachtsfest nochmals richtig Gas zu geben. Das taten dann auch zumindest jene Teams, welche das Halbfinale letztlich unter sich ausmachten.
Dass Gastgeber SV Merseburg 99 neben sich noch ausrechnenden Aufstiegschancen keine vierzig Stunden später beim 1. FC Bitterfeld- Wolfen noch einen Nachholer in der Verbandsliga zu bestreiten hatte, erleichterte die Sache für die Verantwortlichen nicht sonderlich. Zumal man als Gastgeber und damit Vorreiter fungierte. Liga- und Stadtrivale IMO Merseburg hingegen setzte dem Ganzen noch einen oben auf, ging hinter den 99ern punktlos und mit einem Torverhältnis von 3:8 sang- und klanglos aus der Runde. Ganz anders "Nachrücker" Blau- Weiß Brachstedt. Für Ammendorf kurzfristig auf den Hallenzug aufgesprungen, hielt es der aktuell Fünfte der Landesliga Süd wie immer. Wenn Brachstedt irgendwo aufläuft, dann wird in der Regel alles investiert. Und genau dieser Devise folgten die Blau- Weißen auch diesmal, was ihnen neben dem souveränen verlustpunktfreien Gruppensieg (9 Pkt./10:3 Tore) auch ein klares 3:1 im Halbfinale gegen Oberligist SV SCHOTT Jena brachte. In der Gegengruppe B sollte Union Sandersdorf dominieren. Die Sadlotruppe trat mit einem Akteur weniger als geplant an, was die Dinge gerade konditionell nicht einfacher gestaltete. So musste man nach einem 3:0 gegen Landesliga- Tabellenführer Blau- Weiß Dölau sowie einem 1:1- Unentschieden gegen den 1. FC Lok Leipzig im letzten Vorrundenspiel nochmals alles investieren. Wie nahezu in allen anderen Begegnungen bildete Unions Schlussmann Tom Niclas Hermann an diesem Tag den Grundstein allen Erfolgs. Hermann stand kühl wie Hundeschnauze zwischen den Stangen, bewahrte jegliche Ruhe und grätschte im Stil eines Handballkeepers jeden Ball weg, welcher Sandersdorf den Weg zum späteren Turniersieg hätte verbauen können. Den Lohn erhielt Hermann am Ende. Alle anderen sieben Vereine wählten den 19- Jährigen schlussendlich einstimmig zum "Hüter des Turniers", so dass sich der Schlacks einen schönen eigenen Pokal unter den Weihnachtsbaum stellen darf. Es sollte für ihn nicht der einzige Pott des Abends bleiben. Stand Brachstedt mit seiner engagierten und torhungrigen Spielweise beim 3:1 gegen SCHOTT Jena schon im Finale, so sorgte Union Sandersdorf mit einem vergnügungssteuerpflichtigen 6:0 gegen den VfL Halle 96 im zweiten Halbfinale ebenfalls für einen klaren Finaleinzug. Dort hatte der Ball noch nicht jeden Fuß berührt, da lag die Sadlo- Truppe durch Brachstedts Manoel Arnold bereits 0:1 zurück. Sandersdorf schüttelte sich kurz, um dann mit eigener Hallenqualität Fahrt aufzunehmen. Doch die Blau- Weißen knackt man eben nur schwer. So musste ein gewaltiger Hammer von Dan Lochmann her. Dessen Geschoss zum 1:1- unhaltbar für Blau- Weiß Keeper Matthias Gudderitz- brachte auch den Landesligisten zum Nachdenken. Sandersdorf wurde nun immer drangvoller. Als Patrick Köhler nachsetzte und einen nicht einfach zu kontrollierenden Abpraller direkt versenkte, ließen sich die Sandersdorfer jenes 2:1 nicht mehr nehmen. "Bei der Siegerehrung werden Sie, liebe Zuschauer, an einem Lächeln des Turniersponsors schon erkennen, von welchem Verein Herr Uwe Störzner hier gleichzeitig Präsident ist", verkündete der Merseburger Hallensprecher in seiner Nachlese. So war es dann auch. Nach den Jahren 2007 und 2012 sicherte sich die SG Union Sandersdorf im Jahr 2015 jenen Merseburger Turniersieg in seiner zehnten Ausfertigung nun bereits zum dritten Mal. Den Pott inklusive Siegprämie gab es- schöner ging es kaum- aus den Händen ihres strahlenden Präsidenten Uwe Störzner, welcher als Geschäftsführer der MIDEWA den treuen Merseburger Turniersponsor seit nunmehr einem Jahrzehnt verkörpert.
Aufrufe: 019.12.2015, 18:18 Uhr
Holger BärAutor