2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Alexander Schmitt (re.) contra Lok Leipzigs Steven Heßler- der Sandersdorfer ein steter Aktivposten in einer mutigen Gastmannschaft.
Alexander Schmitt (re.) contra Lok Leipzigs Steven Heßler- der Sandersdorfer ein steter Aktivposten in einer mutigen Gastmannschaft.

Den Big Point sträflich liegengelassen

Sandersdorf erzwingt bei Aufstiegsaspirant Lok Leipzig torloses Remis

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"Wieder kein Tor von Union", könnte man mit dem freitagabendlichen Abpfiff im Bruno Plache-Stadion in Leipzig meinen. Als die von Schiedsrichter Konrad Götze berechtigten vier Nachspielminuten abgelaufen waren und dessen Abpfiff in den Ohren der 2.889 Zuschauer hallte, sah man nur ein Team freudestrahlend. Im Vorfeld hätte man ein 0:0 bei Aufstiegsanwärter und Kultklub 1. FC Lok Leipzig mit mehrfachem Durchschlag seitens Union Sandersdorf unterschrieben. Was sich dann den Fans in Probstheida bot, hätte einen schier unverhofften Ausgang nehmen können.

Gegen Ablauf der regulären Spielzeit waren es erst Felix Krause nach passgenauer flacher Eingabe von Tim Hoffmann, und etwas darauf noch der vorn auftauchende Frunze Hovhannisyan, welche dem Spiel noch einen arteigenen Stempel in Form eines Auswärtssieges in der Höhle des Löwen hätten aufdrücken können. "Wir haben das richtig gut gemacht. Nur eben vergessen, dieses eine mehrfach mögliche Tor anzubringen", zeigte sich Uniontrainer Mike Sadlo stolz vom Gesehenen seiner Männer.

"Meine Mannschaft konnte die deutlich größeren Spielanteile nicht in Tore ummünzen. Am Ende haben wir hier sogar Glück, dass Sandersdorf nicht noch den Siegtreffer erzielt". Das hingegen die Aussage eines sichtlich enttäuschten Trainer Heiko Scholz. Seine Blau-Gelben scheiterten nicht konsequent an sich selbst. Sie scheiterten an diesem Augustabend auch an einer über sich hinauswachsenden Sandersdorfer Unionelf.

Zu beiden Starts in die jeweiligen Halbzeiten entfachte Lok sowohl auf dem Feld als auch auf der Tribüne einen Sturm. Union hielt diesem mit Energie und taktischer Raffinesse jeweils stand, um nach dem Abflauen der Leipziger Drangphase selbst den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Zählt man die glasklaren Torchancen, so muss man den Sandersdorfern das eindeutige Plus zugestehen.

Alles fing nach zwei Minuten mit einem vom Referee erkannten Fehler im Unioner Tornetz an. Sobald dieser behoben war, sollte sich ein wahrlich rassiges Oberligaspiel entwickeln. Lok gab Vollgas, und Faton Ademi sah den Ball nach scharfer Eingabe an sich vorbeirauschen (13.). Einen kapitalen Ballverlust der Leipziger Innenverteidigung, und Sandersdorfs Krause trifft die Kugel zentral am Strafraum nicht präzise (15.). Eine Minute später zuckten die Lok-Verteidiger bereits energischer zusammen. Nicky Eberts Flanke nahm Marvin Römling am zweiten Pfosten direkt. Der Ball - Platz im kurzen Eck war genug - klatschte ans Aussennetz. Leipzigs Julien Latendresse- Leveque zwischen den Pfosten wäre wohl machtlos gewesen.

Daraufhin lässt Unions Alex Schmitt eine tolle Freistoßposition ungenutzt, verzieht einen halben Meter über den Balken. Union gerade noch im Vorwärtsgang am Sechzehner der Lok, da erfolgt über deren linke Bahn der Konter mit langem Ball auf Ademi in die Spitze. Der gebürtige Albaner hatte freie Schussbahn. Doch ein gewaltiges Tackeling vom heranrauschenden Stefan Ronneburg ließ erst den Ball und dann den Lok-Stürmer wegfliegen (23.).

In der 35. Minute musste Union schließlich in Front gehen. Schmitt passte auf Dan Lochmann, doch dessen Schuss aus Nahdistanz parierte Latendresse-Levesque im Stile eines Handballtorhüters. Sekunden später brachte Hovhannisyan den zweiten Ball gefühlvoll per Flanke. Krause überlupfte per Kopf den Lok-Keeper, doch der Ball wurde rettend durch Kapitän Markus Krug mit letztem Einsatz direkt von der Linie geschlagen. Lok zeigte sich zu diesem Zeitpunkt nur bei scharfen Eingaben und Ecken gefährlich. Direkte Züge zum Tor sah man kaum.

Römling hingegen hatte das nächste Ding für die Gäste auf dem Fuß, legte aber uneigennützig quer, anstelle den direkten Schuss aus sieben Metern anzubringen. Die Möglichkeit verpuffte (41.). Aus der Pause heraus musste Union einen erneuten Sturmlauf der Leipziger überstehen. Diesen hielt man auch unbeschadet durch und setzte durch Hoffmann und Krause einen gewaltigen Konter, welchen letzterer hart am Tor der Gastgeber vorbeizimmerte (68.).

Ab da erhöhte Blau-Gelb minütlich die Schlagzahl. Union verrichtete nun gewaltige Defensivarbeit. Dies aber mit Glück, Geschick und Engagement jedes einzelnen. Die Messestädter konnten weder aus zwei tollen Freistoßpositionen, noch aus der vierminütigen Nachspielzeit Kapital schlagen. Unionkeeper Marius Kansy und seine Vorderleute hielten die Null und hätten mit etwas mehr Abgebrühtheit vorn abschließend für den Supergau sorgen können. All dies vor dieser gewaltigen Kulisse und einem Ex- Unioner Steffen Fritzsch, der leider auch im dritten Spiel nach seinem Wechsel bei den Probstheidaern noch nicht eine Einsatzminute bekam und sich alles von der Bank aus ansah.

Aufrufe: 029.8.2015, 00:40 Uhr
Holger BärAutor