2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der Zweikampf und die Balleroberung zählen zu den Stärken von Mindelheims Neuzugang Simon Wendl (rechts). Der 20-Jährige kehrte im Sommer von der TSG Thannhausen zum TSV Mindelheim zurück - und hofft auf einen Einsatz gegen seine Ex-Kollegen.  Foto: Andreas Lenuweit
Der Zweikampf und die Balleroberung zählen zu den Stärken von Mindelheims Neuzugang Simon Wendl (rechts). Der 20-Jährige kehrte im Sommer von der TSG Thannhausen zum TSV Mindelheim zurück - und hofft auf einen Einsatz gegen seine Ex-Kollegen. Foto: Andreas Lenuweit

Den alten Kollegen ein Bein stellen

Mindelheim will mit Rückkehrer Simon Wendl gegen Thannhausen seine magere Heimbilanz aufpolieren +++ Germaringen fehlt Offensivstärke +++ Fellheim nach 0:8-Klatsche gegen Schwaben unter Zugzwang

Verlinkte Inhalte

Bei der TSG Thannhausen hat sich noch einmal das Personalkarussell gedreht. Zwei Spieler sind neu, darunter ein alter Bekannter. Zwei weitere Spieler haben den Verein verlassen. Unter den Neuzugängen ist allerdings nicht der nach Verletzungssorgen eigentlich dringend gesuchte Torhüter. Vor einer lösbaren Heimaufgabe steht der TSV Haunstetten gegen Schlusslicht SSV Wildpoldsried. Die stehen mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz. Den Platz in der Spitzengruppe hat sich Türkspor vor dem mit Spannung erwarteten Lokalderby gegen den TSV Schwaben Augsburg gesichert. Das 3:2 (1:0) bei der TSG Thannhausen wurde nach einem 1:2 Rückstand letztlich noch durch viel Kampfgeist gesichert.

TSV Mindelheim - TSG Thannhausen (Sa 15:30)
(Bilanz seit 2000: 0 Siege Mindelheim – 0 Remis – 4 Siege Thannhausen)
So richtig kann Simon Wendl seinen Teamkollegen und Trainern keinen Tipp geben, wie man die TSG Thannhausen am besten schlagen kann. Zwar stand der 20-Jährige in der vergangenen Saison noch im Landesligakader der TSG, absolvierte aber wegen seines Studiums nur vier Spiele. Und, was es mit der Einschätzung noch schwerer macht, ist die Tatsache, dass die TSG Thannhausen in der Sommerpause quasi die komplette Mannschaft ausgetauscht hatte.
Neben Simon Wendl, der zum TSV Mindelheim zurückkehrte, verließen nach dem Landesliga-Abstieg 18 (!) weitere Spieler die TSG. Stürmer Michael Geldhauser etwa schloss sich dem Regionalligisten FC Memmingen an, der Ex-Mindelheimer Dominik Zinner ging zum TSV Landsberg und zuletzt verließ auch noch Torhüter Liridon Recaj den Klub und wechselte zum FC Gundelfingen.
Zwar kamen mit Trainer Marco Henneberg auch 14 neue Spieler. „Die müssen sich aber erst finden“, sagt Simon Wendl. Er telefoniere noch öfter mit seinem Ex-Kollegen Jonas Schmidt. Der habe das bestätigt. Dennoch erwartet Wendl „ein Spiel auf Augenhöhe“. Ob er selbst gegen die alten Kollegen auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig. Der Oberschenkel zwickt den 20-jährigen Dirlewanger, der in der D- und C-Jugend bereits das Trikot des TSV Mindelheim getragen hatte. Gegen den FC Stätzling war für den Mittelfeldspieler deshalb schon nach 20 Minuten Schluss. „Seit Jahren habe ich immer wieder Muskelfaserrisse. Das wollte ich diesmal vermeiden“, sagt er.
Schließlich will er dem TSV Mindelheim als Stammspieler helfen, in der Bezirksliga eine gute Rolle zu spielen. Dass dies aufgrund seines Studienortes – Wendl studiert in Bayreuth Sportökonomie – nicht ganz leicht wird, ist ihm klar. „Ich trainiere in der Uni-Mannschaft in Bayreuth“, sagt er. An den Wochenenden fahre er dann immer heim.
Begonnen hat er seine Karriere beim FSV Dirlewang, nach den Kleinfeld-Jahrgängen wechselte er zum TSV Mindelheim. 2008, in seinem zweiten C-Jugendjahr, erklomm Wendl die nächste Stufe und ging nach Thannhausen. Mit der TSG spielte er in den folgenden Juniorenjahren in der Bayern- und Landesliga. „Spiele gegen den FC Bayern, gegen 1860 München oder Unterhaching waren schon ganz besonders“, sagt er. Zu seinen Teamkollegen gehörte unter anderem Erik Thommy, der beim FC Augsburg im Bundesliga-Kader steht. Als größten Erfolg wertet Simon Wendl die Vizemeisterschaft mit den C-Junioren in der Bayernligasaison 2008/09 – hinter dem FC Bayern München, aber vor der SpVgg Unterhaching, dem FC Augsburg, FC Memmingen und TSV 1860 München.
Nun ist er also wieder zurück in Mindelheim, spielt in einer Mannschaft mit den alten Bekannten aus dem damaligen Jahrgang wie Marko Hefele und Kevin Haugg. „Ich hatte keine Eingewöhnungsprobleme“, sagt er. Sportlich läuft es aus seiner Sicht aber noch nicht ganz rund: „Von den Punkten her ist es ganz o.k., aber mit den Heimspielen können wir noch nicht zufrieden sein“, sagt Wendl. Erst ein Punkt aus drei Heimspielen ist tatsächlich etwas mager. Wie er seine bisherigen Leistungen im TSV-Dress sieht? „Ich kann mich noch steigern“, sagt Wendl, der seine Stärken im Zweikampf und im Spielaufbau sieht. Fähigkeiten, die nach dem Ausfall von Kapitän Patrick Eckers noch gefragter sind beim TSV Mindelheim.
Die Thannhauser waren bis zuletzt guter Hoffnung, einen Schlussmann als Vertreter für die ausgefallenen Dragan Ignjatovic und Fabio Zeche verpflichten zu können. Doch die Verpflichtung platzte, weil ein weiterer Verein mit im Rennen um den Kandidaten – Aindlings Ersatztorwart Nazim Kücükkaya – war und die Thannhauser Verantwortlichen mit Blick aufs Budget aus dem Rennen ausstiegen. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Firmen, die uns ihr Geld anvertrauen und machen finanziell nicht mehr alles mit. Die sportlichen Probleme, die daraus entstehen, müssen wir in Kauf nehmen“, sagte Trainer Marco Henneberg. Wer in Mindelheim im Tor stehen wird, weiß er noch nicht: „Wir werden mit einem Torwart antreten, das ist sicher.“
Besser aufgestellt ist man dank eines Rückkehrers im Angriff: Ahmet Cam spielt ab sofort wieder für die TSG. In der vergangenen Saison fehlte er wegen einer schweren Knieverletzung mehrere Monate. Zuletzt hielt er sich in Ulm fit. Im Defensivbereich verstärkt Tobias Schmidt den Kader. Der 24 Jahre alte Bruder von Innenverteidiger Simon Schmidt spielte zuletzt 2012 in Raisting, pausierte dann studienbedingt und kehrt jetzt zurück auf den Rasen. Verlassen haben die TSG Maximilian Repasky (zum TSV Ustersbach) und Michael Bauer (Ziel unbekannt). Beiden wurde mitgeteilt, dass sie wenig Chancen auf Einsatzzeit haben.
Die Neuzugänge lösen aktuell nicht die Personalprobleme der TSG. Auch gegen Mindelheim fehlen dem Team sieben Spieler. „In der vergangenen Saison hätte man zum selben Zeitpunkt mit so vielen Verletzten den Laden zusperren können. Insofern stehen wir jetzt etwas besser da“, sagt Henneberg mit Galgenhumor. Mut machen junge Spieler wie die A-Junioren Denis Nickel und Andreas Beckmann. Komplett sollen beide aber noch nicht in die erste Mannschaft aufrücken, sondern behutsam aufgebaut werden. In den nächsten Monaten sollen sie auf jeden Fall eher die A-Jugend verstärken, aber des Öfteren beim Bezirksligateam mittrainieren und sporadisch auch dort spielen.
Schiedsrichter: Michel Stölpe (Aitrang)

FC Wiggensbach - BSK Olympia Neugablonz (Sa 15:30)
(Bilanz seit 2012: 1 Sieg Wiggensbach – 1 Remis – 2 Siege Neugablonz)
Große Personalsorgen plagen den FC Wiggensbach vor dem Allgäuer Derby gegen BSK Neugablonz. Nach Lukas Ried (Muskelfaserriss) und Matthias Herzig erwischte es zuletzt in Augsburg Tobias Lingg und Manuel Maier, deren Einsatz stark gefährdet ist. Da ausgerechnet jetzt Andreas Bucksch und Thomas Ried im Urlaub sind, muss Trainer Bernd Kunze gleich vier Spieler aus der Reserve hochziehen. Roland Burger scheint dagegen nach einer Zerrung wieder fit zu sein.
Neugablonz verfügt über die wohl stärkste Offensive der Liga. 17 Saisontore sprechen für sich. Der FC Wiggensbach muss gegen die starken Offensivspieler der Gäste hellwach sein und mit Kontern versuchen, dem ambitionierten Gegner Paroli zu bieten.
„Wir müssen uns vor dem FC Wiggensbach nicht verstecken“, sagt BSK Co-Trainer Jürgen Bendfeldt vor dem Auswärtsspiel im Oberallgäu. Respekt hat der BSK vor allem vor der Heimstärke der Wiggensbacher. „Auch wenn die ersten Spiele zuhause für sie noch nicht so toll gelaufen sind.“
Der BSK trat auswärts bisher sehr stark auf, besitzt zudem die beste Offensive der Liga. Dennoch geht Bendfeldt von einer ausgeglichen Partie aus. Beide Teams sind direkte Tabellennachbarn. „Wir wollen vorne dabei bleiben. Gerade die unglückliche Niederlage in Haunstetten wurmt immer noch. Wir wollen uns diese Punkte zurückholen“, sagt Bendfeldt.
Schiedsrichter: Carsten Spindler (FC Augsburg)


TSV Haunstetten - SSV Wildpoldsried (Sa 15:30)
(Bilanz seit 2004: 2 Siege Haunstetten – 0 Remis – 0 Siege Wildpoldsried)
„Die Mannschaft darf nicht den Fehler machen, den Gegner aufgrund seines Tabellenstands zu unterschätzen. Die letzten zwei Heimauftritte waren in Ordnung, daran sollte die Elf anknüpfen, um die Gäste zu knacken“, meint Günther Schmidt.
Die Oberallgäuer haben in Haunstetten nichts zu verlieren und dementsprechend optimistisch reist der SSV in den Augsburger Stadtteil.
Auch wenn die Punkteausbeute des SSV bisher noch recht spärlich ist, so waren die bisherigen Spiele meist eng und vom Ergebnis her recht knapp. Nach der guten Trainingswoche ist die Stimmung trotz des letzten Tabellenplatzes gut und Trainer Stefan Feneberg glaubt, dass sich seine Mannschaft bald mit einem Sieg belohnen wird. Einfach wird dies in Haunstetten nicht, das eine ausgeglichene Bilanz (drei Siege, drei Niederlagen) hat. Nach Rot gegen Königsbrunn fehlt Alex Doser, ebenso Abwehrchef Roland Gatti. Dafür kehrt Kapitän Georg Maurus nach seinem China-Trip ins Team zurück.
Schiedsrichter: Christian Schuster (Alte Haide)



Marcel Schmid (rot) reist mit dem ASV Fellheim nach zwei derben Niederlagen nun nach Stätzling. Foto: Rebhan

FC Stätzling - ASV Fellheim (So 15:00)
(Bilanz seit 2001: 6 Siege Stätzling – 2 Remis – 4 Siege Fellheim)
Zwei doch recht deftige Niederlagen hat der ASV Fellheim zuletzt bezogen. „Schwer einzuschätzen, wie die Mannschaft das wegsteckt: Ob die Verunsicherung die Oberhand hat oder der Wunsch, sich zu rehabilitieren“, sagt Stätzlings Trainer Bobby Riedl über den Gegner. Das heimische Publikum haben die Grün-Weißen bisher nicht verwöhnt. Zweimal reichte es zu einem Remis. „Jetzt aber soll der erste Heimsieg her“, fordert Riedl. „Wir müssen schnell zeigen, wer Herr im Haus ist und früh ein Tor schießen.“
Mit einer 0:8-Schmach kam der Aufsteiger vom Spiel bei Schwaben Augsburg nach Hause. Und die nächste Aufgabe beim FC Stätzling ist auch nicht viel leichter. Aus der peinlichen Vorstellung in Augsburg will ASV-Trainer Jens Zanker Konsequenzen ziehen und einige Positionen überdenken. So oder so: Am Sonntag zählen nur noch Punkte. Schönspielerei ist nicht mehr gefragt. Die Stätzlinger sind ebenfalls nicht gut in die Saison gestartet. Aber die Mannschaft von Trainer „Bobby“ Riedl hat sich gefangen und holte aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte. In der Stätzlinger Startelf stehen stets drei bis vier Spieler, die aus der A-Jugend in den Seniorenbereich gewechselt sind. Wer bei Fellheim nach dem bisherigen Tiefpunkt der Saison auflaufen wird, entscheidet sich wohl nach den letzten Eindrücken aus dem Abschlusstraining. Eine erste Elf wird es vorerst nicht geben. Zu groß sind die Wunden aus den beiden Auftritten in Bobingen und Schwaben, wo der ASV keinen einzigen Treffer erzielte, aber zwölf Gegentore hinnehmen musste.
Schiedsrichter: Johanna Klamper (Langenneufn.)


Türkspor Augsburg - TSV Schwaben Augsburg (So 15:00)
(Bilanz seit 2007: 1 Sieg Türkspor – 1 Remis – 4 Siege Schwaben)
Vor dem Derby gegen Schwaben zählen weiterhin Burak Tok (noch einige Tage Verletzungspause) und Selcuk Akdemirci zu den Ausfällen. Ob Kapitän Ferhat Keles nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub schon wieder die Form hat um in der Startformation zu stehen bleibt abzuwarten. Kitzler erwartet eine interessante Partie: „Wir kennen die Stärken der Schwaben und sind darauf vorbereitet. Um erfolgreich zu sein wird es einer starken Leistung bedürfen.“
Die Türken sind in diesem Duell zwar leichter Favorit, doch Schwaben-Trainer Reinhardt räumt seinen Schützlingen durchweg gute Chancen ein: „Das wird ein offenes Match auf Augenhöhe. Wenn wir nicht das Spiel machen müssen, tun wir uns leichter und haben mehr Platz zum Kontern.“ Die Gebrüder Kurt sind am Sonntag wieder vom Urlaub zurück und gehören zum Aufgebot.
Schiedsrichter: Florian Stöckl (Klingsmoos)


TV Erkheim - SVO Germaringen (So 15:00)
(Bilanz seit 2011: 2 Siege Erkheim – 0 Remis – 4 Siege Germaringen)
Der TV Erkheim scheint seine Heimspielstärke verloren zu haben. Denn aus den bisherigen drei Spielen zu Hause gab es nur einen Punktgewinn, wohingegen alle drei Auswärtsbegegnungen gewonnen wurden. „Beide Mannschaften haben sich neutralisiert. Ein Fehler von uns führte zum spielentscheidenden Gegentor“, sagte TVE-Trainer Christian Körper nach der 0:1-Niederlage gegen Stätzling. Nach vorne habe die Mannschaft zu wenig Druck aufgebaut. Gegen den SVO Germaringen will sie sich wieder besser präsentieren. Die Ostallgäuer befinden sich in einer Umbruchphase: Gleich fünf Stammspieler verließen zum Saisonende den Verein, darunter Thomas Spannenberger (TSV Landsberg) und Fabian Freudling (SpVgg Kaufbeuren), die in der vergangenen Spielzeit mehr als die Hälfte der SVO-Tore erzielten. Die Germaringer starteten mit Trainer Michael Grigoleit verhalten in die Saison. Beim TVE fehlen Marco Hebel (Urlaub) und Benjamin Huith (Bänderdehnung).
Beim SVO Germaringen wartet man nach drei Niederlagen in Folge wieder dringend auf ein Erfolgserlebnis. „Die Stimmung in der Mannschaft ist zwar nach wie vor sehr gut, doch für das Selbstvertrauen wäre eine Erfolg ganz wichtig“, beschreibt Trainer Michael Grigoleit die Ausgangslage vor der Partie beim TV Erkheim.
„Wir haben nicht mehr die personelle Offensivkraft der Vorsaison und bekommen dadurch auch nicht mehr die Vielzahl an Chancen. Wenn wir diese dann auch noch leichtfertig vergeben, spiegelt sich dies in der Tabelle wieder“, sagt der Germaringer Trainer. Um sich aus dieser Situation wieder zu befreien, fordert er noch mehr Einsatz. Dabei kann der Coach wieder auf Peter Wahmhoff, Fabian Schauer und Tobias Rädisch zurückgreifen.
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (Neusäß)

Aufrufe: 030.8.2014, 08:34 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor