2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der Fußballgott stand in dieser Saison nicht auf Seiten des SV Seligenporten, der nach dem 1:2 gegen Heimstetten so gut wie abgestiegen ist. Foto: Zink
Der Fußballgott stand in dieser Saison nicht auf Seiten des SV Seligenporten, der nach dem 1:2 gegen Heimstetten so gut wie abgestiegen ist. Foto: Zink

Dem SV Seligenporten hilft nur noch ein Wunder

32. Spieltag: Durch das 1:2 gegen Heimstetten sind die Klosterer so gut wie abgestiegen

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Die Ausgangslage war klar: Gewinnt der SVS sein Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten SV Heimstetten, liegt er weiterhin aussichtsreich im Rennen um den Klassenerhalt. Spielen die Klosterer jedoch nur Unentschieden oder verlieren die Partie sogar, betragen die Chancen auf eine Rettung über die Relegation gleich null. Durch das 1:2 gegen den SVH dürfte der Abstieg der Klosterer aus der Regionalliga Bayern somit besiegelt sein - und bei einem Punktgewinn des VfR Garching gegen Spitzenreiter Würzburg würde er schon am Samstagnachmittag auch rein rechnerisch feststehen.

SV Seligenporten - SV Heimstetten 1:2

Im von Vereinsseite zum Endspiel ausgerufenen vorletzten Heimspiel der Saison beorderte das Trainerduo des SVS - Florian Schlicker und Serdal Gündogan - wie erwartet die zuletzt gesperrten Top-Torjäger Patrick Schwesinger (fünf Treffer) und Marcel Mosch (acht Treffer) zurück in die Startformation. Im gewählten 3-5-2-System mit Marco Christ, Kapitän Christopher Schaab und Rico Röder in der Schaltzentrale war Seligenporten von Anfang an bemüht, sich im Mittelfeld ein spielerisches Übergewicht zu erarbeiten.

Allerdings zunächst ohne durchschlagenden Erfolg, da sich beide Teams einen sehr nervösen Spielbeginn mit zahlreichen Fehlpässen leisteten. Erst nach einer Viertelstunde gelang es den äußerst kampfbetonten und robust zu Werke gehenden Klosterern, die Spielkontrolle zu übernehmen - ohne allerdings wirklich gefährlich vors Heimstettener Tor zu kommen. So blieb ein abgefälschter Distanzschuss von Schwesinger aus der 18. Minute die noch beste Gelegenheit für den SVS. Nach gut 30 Minuten entdeckten schließlich auch die Gäste den Vorwärtsgang für sich und kamen durch einen strammen Abschluss von Danijel Majdancevic (36. Minute) zur bis dato größten Chance im Spiel. Keine zwei Minuten später war Kloster-Keeper Dominik Brunnhübner erneut zu einer Glanzparade gezwungen, als er einen Schuss von Manuel Duhnke mit einem sehenswerten Reflex gerade noch um den Pfosten lenkte (38.). Acht Minuten später war jedoch auch Brunnhübner geschlagen, als Seligenportens Denny Herzig unglücklich wegrutschte und Majdancevic den Ball gänzlich unbedrängt nur noch ins Tor einschieben musste (45.+1). So ging es für die Klosterer mit einem auf Grund des Spielverlaufs äußerst bitteren und unglücklichen 0:1 in die Halbzeitpause.

Aus dieser kam der SVS - nun mit Dominik Ammon für Christopher Schaab - mit sichtbar Wut im Bauch und erwischte einen regelrechten Blitzstart: Keine 120 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, da machte Unglücksrabe Denny Herzig seinen Fauxpas vor dem 0:1 wieder wett, indem er eine Hereingabe von Jiri Ptacek per Flachschuss aus zwölf Metern zum viel umjubelten 1:1 über die Torlinie beförderte (47.). Der Ausgleich schien den Klosterern Flügel zu verleihen, denn nun packte der SVS auf eine ohnehin schon wahre Energieleistung noch einmal ein Schippe oben drauf und wäre durch erneut Herzig beinahe zum 2:1 gekommen, wenn der Kopfball des 30-Jährigen nach einer Ecke von Marco Christ nicht haarscharf über die Latte, sondern wenige Zentimeter tiefer geflogen wäre (55.).

Schlicker und Gündogan spürten, dass das Momentum noch eindeutig auf Seiten des SVS war und setzten mit dem Wechsel des zuletzt stark aufspielenden Stürmers Patrick Hobsch für Abwehrspieler Nikola Mladenovic (62.) voll auf die Karte Offensive. Doch auch die Gäste aus dem Umkreis Münchens sorgten immer wieder für gefährliche Nadelstiche nach vorne: So etwa in der 64. Minute, als erneut Brunnhübner gegen den nicht in Griff zu bekommenden Majdancevic per Glanztat retten musste. Insgesamt jedoch waren die Klosterer Heimstetten nun in allen Belangen - egal ob kämpferisch, spielerisch oder von der Mentalität her - überlegen. In Minute 77 hallten dann zum zweiten Mal an diesem Abend laute Jubelschreie durchs Kloster, als Marcel Mosch einen 25-Meter-Freistoß, der zunächst an den Pfosten knallte, aus kurzer Distanz ins Tor schob - doch zum Leidwesen des SVS entschied Schiedsrichter Eduard Beitinger auf Abseits. Doch auch davon ließen sich die Klosterer nicht aus der Ruhe bringen und drängten weiter mit aller Macht auf das 2:1.

Doch es war wie verhext: Erst zielte Schwesinger, der über die linke Seite durchgebrochen war, haarscharf am rechten Pfosten vorbei (81.), ehe keine 60 Sekunden später Hobsch an einer sensationellen Fußabwehr von Gästekeeper Igor Pintar scheiterte (82.). Sieben Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit brachten Schlicker und Gündogan mit Fabio Abbruzzese für den entkräfteten Schwesinger noch einmal eine frische Offensivkraft - doch auch der 21-Jährige vermochte es nicht, den so dringend benötigten 2:1-Siegtreffer für den SVS zu erzielen. Vielmehr passierte das, was im Fußball häufig passiert, wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt: Richtig, man fängt sich völlig unnötig und wie aus dem Nichts selbst ein Tor ein.

So auch die Klosterer in der 85. Minute, als es dem SVS nach einem Freistoß von Sebastiano Nappo, der aus 25 Metern ans Lattenkreuz flog, nicht gelang, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen, so dass Andreas Neumayer wohlüberlegt zum erneuten, mehr als schmeichelhaften Führungstreffer der Gäste einschob. Obwohl Seligenporten danach und in der sechsminütigen (!) Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne warf, blieb es beim 2:1 für Heimstetten, das - sollte Garching am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen Würzburg punkten - schon den endgültigen Abstieg für den SVS aus der Regionalliga Bayern bedeuten könnte.

Schiedsrichter: Eduard Beitinger (DJK 06 Rgbg) - Zuschauer: 321
Tore: 0:1 Danijel Majdancevic (45.), 1:1 Denny Herzig (47.), 1:2 Andreas Neumeyer (85.)

Aufrufe: 08.5.2015, 20:49 Uhr
Fabian Istel (NN Neumarkt)Autor