2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bittere Niederlage: Der FC Wangen (links Okan Housein) verlor sein Heimspiel gegen den FV Löchgau mit 2:4. Foto: Josef Kopf
Bittere Niederlage: Der FC Wangen (links Okan Housein) verlor sein Heimspiel gegen den FV Löchgau mit 2:4. Foto: Josef Kopf
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Dem FC Wangen bleibt nur noch wenig Hoffnung

FCW verpasst in der Fußball-Verbandsliga beim 2:4 gegen Löchgau einen "big point"

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Wangen / uc - Zu Hause erneut seltsam verkrampft, trotz einer fulminanten Aufholjagd in Hälfte zwei, scheinen Wangens Fußballer dem sofortigen Wiederabstieg entgegenzutaumeln. Nach dem verschenkten "big point" beim 2:4 (0:2) am Samstag im Allgäustadion gegen den abwehr- und konterstarken Mitaufsteiger FV Löchgau bleibt dem FC nur noch das kleine Fünkchen Hoffnung am letzten Spieltag in Laupheim.

"Jetzt sieht es richtig schlecht aus. Wir haben den Klassenerhalt nicht mehr in eigener Hand und sind auf die Hilfe anderer angewiesen", sagte ein überraschend gefasster Adrian Philipp. Prompt erhielt der dennoch konsternierte Wangener Trainer ehrlich gemeinte Schützenhilfe vom Gästecoach Thomas Herbst, dessen Team gegen Schlusslicht Zimmern nun alles klar machen kann im ersten Verbandsligajahr: "Die Wangener Mannschaft hat für mich großen Charakter gezeigt. Zur Halbzeit schon 0:2 zurückzuliegen und dann derart imponierend zurückzukommen, verdient größten Respekt." Er hoffe daher, so Herbst, "dass es Wangen in Laupheim noch packt."

Unverhohlen stets leichte Sätze für Sieger, die jubelten, als hätten sie gerade schwer verdient die Meisterschaft perfekt gemacht. Bei der Vorstellung von Verlierer Wangen fielen bei strahlendem Sonnenschein freilich einige dunkle Schatten zu viel. Die verhängnisvollen Wörtchen "bitter" und "Kleinigkeiten" werden Philipp wohl lange begleiten.

Bei vielen 50:50-Entscheidungen in den zurückliegenden Wochen sei allzu oft gegen den FC Wangen entschieden worden, kritisiert Philipp, ohne die desaströse Situation allein auf diesen Umstand zu reduzieren. "Dennoch hätten wir in der zweiten Hälfte einen klaren Elfmeter bekommen müssen." Holger Birk, für den verletzten Flügelflitzer Alexandros Nikolaidis in der 56. Minute gekommen, war rund zehn Minuten später strafstoßwürdig gefoult worden.

Housein und Maas treffen

Nach dem fast uneinholbaren Rückstand gegen einen abwehrstarken Kellerkonkurrenten (drittbeste Defensive der Liga) um den herausragenden Taktgeber Salvatore Langella sowie die klug herausgespielten Treffer von Giosue Tolomeo (zwölfte Minute) und Niko Grellmann (20.), raffte sich Wangen noch zu einer Energieleistung auf. Gleichwohl "das Kind" längst quer im Brunnenschacht steckte. Okan Housein mit einem seiner unnachahmlich direkt verwandelten Freistöße (60.) sowie der inzwischen 15-malige Torjäger Thomas Maas per Kopfball (73.) stellten verdient auf 2:2. Wobei Mario Vila Boa kurz zuvor im Alleingang schon die Großchance zum Ausgleich besaß. "Den hätte ich machen müssen", gestand der 26-Jährige, der sich nach wie vor um die verlorene Form früherer Jahre bemüht.

Es tut halt verdammt weh, zur Tagesordnung überzugehen. Das 3:2 (Tolomeo in der 88. Minute) und das letztendlich unbedeutende 4:2 durch Patrick Griebel (90.+4) befördern den FC in eine nahezu aussichtslose Lage. Zumal Lokalrivale TSV Berg beim offenbar lustlosen Gastgeber Calcio Leinfelden-Echterdingen ein 2:1 feierte, mit der Schlusspartie gegen Niemandsland-Team Neckarrems sogar vor dem direkten Klassenerhalt steht. Für den FC Wangen kann es bei beispiellosen wie (unglücklich) punktlos verlaufenen fünf Heimspielen nach der Winterpause – bleibt nur das souveräne 4:0 über Berg – nur heißen: sich beim Absteiger Olympia Laupheim achtbar zu schlagen. Und ein bisschen auf Konkurrenz und Relegation zu schielen.

FC Wangen - FV Löchgau 2:4 (0:2) – Tore: 0:1 Tolomeo (12.), 0:2 Grellmann (20.), 1:2 Housein (60.), 2:2 Maas (73.), 2:3 Tolomeo (88.), 2:4 Griebel (90.+4). SR: Rinderknecht (Ergenzingen) – Z: 280 – FCW: Birker; Martinovic (89. Knapp), Eninger, Metzen, Rädler; Wetzel; Nikolaidis (56. Birk), Housein, Vila Boa (87. Giraud), Gleinser; Maas.

Aufrufe: 028.5.2017, 18:03 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor