Dem FC Isny droht der totale Fehlstart

Über viele Jahre war in Leutkirch nicht daran zu denken, die Isnyer in irgendeiner Weise zu gefährden. Das hatte vor allem damit zu tun, dass die Mannschaften ein oder sogar zwei Ligen trennten. Seit etwas mehr als zwei Jahren nun spielen Isny und Leutkirch gemeinsam in der Bezirksliga - und der FCL hat sich nach und nach herangepirscht. Nach zwei Pleiten in der ersten gemeinsamen Spielzeit reichte es in der vergangenen Saison in der Vorrunde immerhin zu einem 0:0, im Rückspiel setzte der FCL dann ein richtiges Ausrufezeichen und gewann in Isny mit 3:1. Auch wenn das natürlich niemand beim FCI zugeben würde: Diese Niederlage nagte am über Jahrzehnte gepflegten Selbstverständnis.

Leutkirch hat vier Punkte aus zwei Spielen geholt

Am Sonntag treffen sich Isny und Leutkirch wieder im Adolf-Wälder-Stadion - und die Vorzeichen haben sich noch einmal im Vergleich zum Spätherbst 2014 verändert. Denn der FCI hat mit dem 1:2 beim SV Kressbronn und dem 2:4 beim SV Haisterkirch einen klassischen Fehlstart in die Runde hingelegt, der sich zu einem totalen Fehlstart entwickeln könnte - bei einer weiteren Niederlage gegen den FC Leutkirch.

Dieser wiederum ist mit vier Punkten aus zwei Spielen (4:3 gegen den SV Baindt und 0:0 gegen Kressbronn) gut in die Saison gestartet. Dementsprechend zufrieden ist FCL-Trainer Roland Wiedmann: "Uns geht's gut damit." Leutkirch habe gegen Kressbronn sogar kurz vor Schluss noch zwei sehr gute Chancen gehabt, das Spiel spät zu entscheiden. Nach diesem Saisonstart fahre der FCL "mit breiter Brust nach Isny. Wir haben nichts zu verlieren. Die haben den größeren Druck als wir", sagt Wiedmann. Er warnt allerdings auch: "Das ist trotzdem eine gute Mannschaft." Auch wenn vier Punkte aus zwei Spielen auf der Habenseite stehen, ist Leutkirch nicht ganz sorgenfrei. Denn die Offensive ist noch nicht "voll im Saft". Einerseits fehlt Mittelstürmer Andreas Höpperle noch urlaubsbedingt, Yilmaz Kilic hat sich dazu noch vermutlich einen Muskelfaserriss zugezogen, sagt Wiedmann.

Jeder Isnyer Fehler wird im Moment bestraft

FCI-Trainer Markus Giuliani will erst gar nicht mit den Personalproblemen anfangen, die ihn gerade plagen, auch wenn er das angesichts von sieben fehlenden Stammkräften durchaus könnte. "Jeder Fehler wird gerade gnadenlos bestraft", geht er lieber gleich in die Spielanalyse der ersten Hälfte gegen Haisterkirch. "Alle sind von der Rolle", sagt er über seine eigentlich so stark besetzte Mannschaft. Nun gelte es am Sonntag, gegen den FCLeutkirch nicht schon wieder zu verlieren. "Kleinere Brötchen" müsse der FC Isny backen - und dementsprechend auch mit einem Unentschieden zufrieden sein.

Fürs Selbstvertrauen wäre es wichtig, sagt Markus Giuliani, nicht mit drei Niederlagen zu starten. Die Favoritenrolle schiebt der FCI-Coach, der lange Jahre als Spieler das Trikot des FCL trug und später Cheftrainer war, den Gästen aus Leutkirch zu.