2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
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"Déja Vu" am Bildchen

5:5! - Wieder einmal ein unnötiges Spektakel

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Wer erinnert sich in Reihen der Falken nicht an das völlig demoralisierende 4:4 zu Hause gegen USC Aachen am 13. Spieltag? Man führte 4:0, war massivst überlegen und am Ende brachen alle Dämme und manmusste tatsächlich noch das 4:4 hinnehmen.

Ähnlich am 24. Spieltag bei Concordia Oidtweiler III. Man führte 1:3, hatte alles im Griff und plötzlich guckten alle verdutzt, als es 3:3 stand. Hier hat man noch den Hebel umbiegen und letztlich doch noch 3:5 gewinnen können. Gestern toppte man wahrscheinlich beide Spiele. Der OSV Orsbach mit einer super Rückrunde bislang, aber auch tief im Abstiegssumpf steckend, gastierte beim FC Cro Sokoli und entführte letztlich mit dem 5:5 einen durchaus wichtigen Punkt.

Die Gastgeber kamen etwas besser ins Spiel, hatten zwei erste nennenswerte Schüsse. Bis dann die kalte Dusche kam: Innerhalb von zehn Minuten lag man 0:2 zurück (10. und 20. Minute). Als man außen schon fast resignierte, zeigten die Spieler Sokolis ihr viel hübscheres Gesicht und bogen mit Powerfußball das Spiel zu ihren Gunsten bis zur Halbzeit mit 4:2 um. Zuerst köpfte Ivo Cvitic nach einem Wreczycki-Einwurf den Ball ins Tor zum 1:2-Anschluss (29.). Vier Minuten später wurde Stürmer Patryk Wreczycki im Sechzehner der Orsbacher gefoult. Boris Trogrlic verwandelte sicher zum 2:2-Ausgleich. Die Führung, wieder nur vier Minuten später, erzielte Boris „Kostelic“ Trogrlic. Wie die kroatische Ski-Legende Ivica Kostelic zu seinen besten Zeiten, umkurvte der Vize-Kapitäne alle, die sich ihm in den Weg stellten und verwandelte sensationell ins rechte Eck. Ein wahrlich wunderschönes Tor. Den 4:2-Halbzeitstand erzielte der kurz zuvor eingewechselte Boris Jurisic per Kopf nach Cvitic-Ecke (44.).

Die zweite Halbzeit begann und das Spiel war entschieden - das dachten zumindest alle. Denn nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff flog eine Cvitic-Flanke über den Torwart hinweg ins Tor zum 5:2 (48.). Aber am Bildchen kann scheinbar alles passieren: Nach den unzähligen vergebenen Chancen, egal ob Webers Pfostenschuss, Boris Jurisic Eins-gegen-eins-Situation mit anschließendem Kopfball von Patryk Wreczycki oder die weiteren völlig frei stehenden Marin Bilandzic und Haris Cejvanovic, die in perfekter Position den Ball per Kopf nicht ins Tor untergebracht bekamen, sah man schon fast das Übel auf sich zu kommen.

Der Anschluss-Kuddelmuddel-Treffer zum 5:3 (67.) war der Aufruf zum Sturmlauf von den Orsbachern. Anstatt es 6:2, 7:2 oder gar 8:2 steht, stand es 5:3 und die Gäste witterten wieder Morgenluft. Und das zu Recht, denn jetzt drängten sie auf den Anschluss. Das 5:4 durch einen Weitschuss und 5:5 per Foulelfmeter waren die aus Sicht der Falken extrem deprimierenden Schlusspunkte. Orsbach feierte, die Kroaten trauerten und waren sichtlich angefressen und stinksauer. Wieder eine hohe Führung verspielt.

Am Sonntag, 07.06.2015 um 15:00 Uhr gastieren die Falken zum letzten Saisonspiel bei SG Pley. Die Pleyer sind abgeschlagen Tabellenletzter mit neun Punkten. Die Falken brauchen einen Punkt, um den fünften Platz sicher zu verteidigen. Normalerweise eine klare Angelegenheit. Aber momentan, in der schlechten Rückrunde und mit der Auswärtsbilanz, scheint alles möglich zu sein.

Aufrufe: 01.6.2015, 22:48 Uhr
Marko Gasparovic (FC Cro Sokoli Aachen)Autor