2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Holger Mess vom TSV Wittlingen hat den Ball fest im Visier und wird im nächsten Augenblick ein Geschoss in Richtung SSV-II-Gehäuse abfeuern. Es half nichts, denn nach 90 Minuten trennten sich die Teams mit 1:1.
Holger Mess vom TSV Wittlingen hat den Ball fest im Visier und wird im nächsten Augenblick ein Geschoss in Richtung SSV-II-Gehäuse abfeuern. Es half nichts, denn nach 90 Minuten trennten sich die Teams mit 1:1.

Das Wittlinger Bollwerk hält

SV 03 Tübingen baut Tabellenführung aus

Verlinkte Inhalte

Die Wittlinger Luik-Elf erweist sich beim 1:1 als Stolperstein für Titelanwärter SSV Reutlingen II. Dettingen/Erms gelingt ein Arbeitssieg bei Kellerkind Hirschau. Neuling Zainingen feiert den zehnten Saisonsieg.

SSV Reutlingen II gegen

TSV Wittlingen 1:1 (1:1)

Mit einigen personellen Sorgen war die Elf von der Uracher Alb zum Meisterschaftsanwärter von der Kreuzeiche angereist. Dementsprechend wählte Trainer Ralf Luik ein sehr defensives Spielsystem: Eine Fünferkette vor Wittlingens Schlussmann Eißele sollte die torgefährlichste Offensivreihe der Liga in Schach halten. Doch bereits nach 15 Minuten brachte Heiko Schall die Reutlinger mit 1:0 in Front, die Vorarbeit kam von Cilic. Wittlingen blieb aber trotz des Rückstandes seinem Konzept treu, überließ den Hausherren überwiegend den Ballbesitz und die Spielkontrolle. Die sich ergebenden Chancen entschärfte TSV-Torwart Eißele mit guten Paraden. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste mutiger und brachten, mit schnell vorgetragenen Kontern, die SSV-II-Abwehr das ein oder andere Mal in Verlegenheit. So wie in der 32. Minute, als Maurice Ruess einen Doppelpass von Maier und Hiller zum 1:1-Unentschieden vollendete.

Im zweiten Spielabschnitt änderte sich nicht viel: Reutlingen hatte viel mehr Ballbesitz und gegen die sehr kompakt stehende Gäste-Elf auch die Mehrzahl an Torchancen. Doch mit Glück , Geschick und viel Leidenschaft hielt das Wittlinger Defensiv-Bollwerk bis zum Schluss stand. "Kompliment an meine personell arg gebeutelte Mannschaft, die 90 Minuten lang gekämpft und sich deshalb diesen Punkt redlich verdient hat. Wir sind jetzt heilfroh, endlich in die Winterpause zu kommen und unsere Akkus aufzuladen", erklärte Wittlingens-Coach Ralf Luik.

SSV Reutlingen Fußball II: Enes - Radman, Tahtsidis, Fridrich, Heim, Bernhardt (87. Cagalj), Schall, Lucic (73. Weise), Cilic, Brandstetter, Giambrone (79. Vardanyan).

TSV Wittlingen: Eißele - Mess, Gresch, Krohmer, Aliu, Hiller, Flitsch, Ruess (78. Vöhringer), Maier (90. Röhm), Reiff (81. Yildiz).

Tore: 1:0 Schall (15.), 1:1 Ruess (32.)

SV Zainingen gegen

TV Derendingen 3:0 (1:0)

Auch das letzte Saisonspiel in diesem Jahr konnte der Aufsteiger SV Zainingen gewinnen. Allerdings hatten die Hausherren zu Beginn großes Glück: Nach einem Fehler in der Hintermannschaft konnte sich SVZ-Schlussmann Adamski nur noch mit einem Foulspiel behelfen. Die Folge: Strafstoß für die Gäste. Adamski aber parierte glänzend. Danach übernahm die Klingler-Elf das Kommando und dominierte das Spielgeschehen, vergab aber zahlreiche gute Gelegenheiten. So dauerte es bis zur 39. Spielminute, ehe Timo Schweizer mit einem Heber aus zwölf Metern die verdiente 1:0-Führung für die Gastgeber markierte.

Nach Wiederanpfiff drückte der SVZ weiter aufs Tempo und wurde nur zwei Minuten später belohnt, als Torjäger David Birgel auf 2:0 erhöhte. In der Folgezeit erspielten sich die Hausherren wieder viele Chancen, ein weiterer Treffer sollte aber zunächst nicht fallen.

Die Zaininger Offensivbemühungen wurden erst in der Schlussphase wieder belohnt: Nach einer schönen Ballstafette war es erneut Schweizer, der eiskalt zum 3:0-Endstand für die Römersteiner einnetzte. "Wir gehen mit 32 Punkten in die Winterpause und haben damit unsere eigenen Erwartungen übertroffen", freute sich SVZ-Pressewart Wolfgang Metzger.

SV Zainingen: Adamski - Birgel, Bächle, Bächle, Wörz, Schweizer, Blochinger, Wörz, Lais, Stickel, Birgel (61. Bluck).

TV Derendingen: Strähle - Krumm, Wohnus, Binder (78. Amm), Rauscher, Fröhlich, Hermann, Katzmaier (68. Schneider), Poddig, Röhl.

Tore: 1:0 Schweizer (39.), 2:0 Birgel (47.), 3:0 Schweizer (85.).

Besonderes Vorkommnis: Adamski hält Foulelfmeter von Frederik Hermann (1.).

SSC Tübingen gegen

TSV Genkingen 4:3 (1:3)

Der Schiedsrichter der Partie kam zunächst nicht, dachte sein Arbeitsgerät erst am Sonntag einsetzen zu müssen. Nach telefonischem Kontakt erschien der Unparteiische aber doch, das Spiel konnte steigen. 45 Minuten später ging's dann los. Und wie. Genkingen führte nach einer Minute. Doch der SSC Tübingen hielt gut mit und glich durch Jeffrey Kyei (14.) aus.

Danach, so Annel, sei seine Mannschaft "komplett von der Rolle" gewesen. Genkingen dominierte, schoss zwei weitere Tore und hatte auch noch Pech. "Bei zwei Entscheidungen hatten wir Glück", sagte Annel, der davon sprach, dass sein Torhüter Dimitrios Taratsoudis wegen einer Notbremse hätte Rot sehen können.

Annel reagierte: Drei Wechsel zur Pause, der SSC agierte komplett anders. "In der zweiten Hälfte haben wir sie an die Wand gespielt", sagte Tübingens Trainer. Selbiger musste improvisieren, hatte keinen gelernten Innenverteidiger zur Verfügung. Und dennoch erspielte sich Genkingen in Durchgang zwei keine echte Torchance. Und der SSC Tübingen verdiente sich den Sieg.

SSC Tübingen: Taratsoudis; Orestis Kalpakidis (46. Aris Kalpakidis), Chatziliadis, Mangliers (46. Choi), Jentsch, Klaiber, Luib, Wellhäuser, Benjamin Annel, Schneck (46. Katsaras), Kyei.

TSV Genkingen: Kurzenberger, List, Fulde, Deh, Grauer, Saur, Hantel, Saur, Frank (70. Saur), Krasser, Mayer

Tore: 0:1 (1.), 1:1 (14.) Kyei, 1:2 (25.), 1:3 (38.), 2:3 (46.) und 3:3 (70.) Aris Kalpakidis, 4:3 (81.) Chatziliadis.

TSV Hirschau gegen

TSV Dettingen/Erms 0:1

"Es war so, wie ich es mir erhofft hatte", sagte Hirschaus Abteilungsleiter Ralf Hartmann. Damit meinte er vor allem die kämpferische Leistung seiner Mannschaft und wie sie sich, speziell in Durchgang zwei, präsentierte.

Dettingens Führung, so Hartmann, sei irregulär gewesen. Ein Foul an Hirschaus Keeper Udo Gärtner sei dem Treffer von Tim Randecker vorausgegangen. Trotz der Führung wurde es dann laut in der Dettinger Kabine, weil Hirschau mithalten konnte. A-Junior Timo Wiest traf nach der Pause sogar noch den Pfosten. Nach einem Foul an Esad Huskic forderte Hirschau einen Elfmeter, den gab es aber nicht.

TSV Hirschau: Gärtner - Fauser, Kaltenmark, Ante Sucic, Dieter, Di Raimondo, Zukanovic (46. Wiest), Huskic, Bäuerle, Renner (60. Simon Wörz), Kappler.

TSV Dettingen/Erms: Hoffmann - Petruv, Hirsch (70. Kostka), Kleih, Berenyi (70. März), Randecker, Hug, Müller (79. Dimmerling), Fritz, Maurer, Schairer.

Tore: 0:1 Randecker (36.).

TSV Gomaringen gegen

TSV Ofterdingen 3:0 (1:0)

Mit 18 Jahren schon Derbyheld: Tim Falkenburger kickte am Samstag erstmals in der ersten Mannschaft des TSV Gomaringen. Und schoss gegen den TSV Ofterdingen gleich zwei Tore. Doch nach einem deutlichen Gomaringer Sieg sah es anfangs gar nicht aus.

In der ersten halben Stunde dominierte Ofterdingen. "Die Gäste hatten auch zwei, drei Chancen, um in Führung zu gehen", sagte Gomaringens Pressewart Dominik Schäfer. Dann ließ Falkenburger seine Klasse aufblitzen, nahm den Ball aus der Drehung aus 18 Metern und traf. Gomaringen führte fünf Minuten vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel kippte das Spiel aber. "Alle haben ein gutes Spiel gemacht", lobte Schäfer, der über Falkenburger sagte: "Dass er viel Talent hat, das wissen wir."

TSV Gomaringen: Wagner - Schäfer, Faigle (80. Junger), Priester, Birk, Weihing, Kiefner, Frey (87. Kern), Arfaoui (90. Rein), Bouali, Falkenburger (77. Kevin Poerschke).

TSV Ofterdingen: Keller - Steinhilber, Mayer, Rago, Traub, Dehner, Nill, Fabian Schmid, Laur, Schwabe, Dürr (12. Jaith, 60. Mück).

Tore: 1:0 Falkenburger (40.), 2:0 Arfaoui (55.), 3:0 Falkenburger (65.).

FC Engstingen gegen

TSV Dettingen/Rottenbg. 0:2 (0:2)

Ein früher Treffer ebnete den Gästen aus dem Rottenburger Stadtteil den Weg zum Sieg. Sven Letzgus traf schon nach sechs Minuten zur Führung und schockte damit die Hausherren. Als Michael Quasthoff nach gut einer halben Stunde auf 0:2 stellte, bahnte sich eine Vorentscheidung am Nordrand der Alb an.

Nach dem Seitenwechsel gelang der Heimelf keine Wende mehr. Der TSV Dettingen/Rottenburg fuhr dank seines Frühstarts die Punkte auf der Albhochfläche ein. Ihrer Kaltschnäuzigkeit verdankten es die effizienten Gäste, dass der Dreier eingefahren wurde.

Denn ein leichtes Chancenplus lag auf Seiten der Engstinger, die zudem Pech hatten, dass der Schiedsrichter noch im ersten Durchgang eine strittige Foulszene aus dem Strafraum herauslegte und es statt Elfmeter nur Freistoß gab.

Die Gastgeber mussten sich damit begnügen, bis zum Schluss Gegenwehr geleistet zu haben.

FC Engstingen: J. Dohrmann - T. Schmid (46. M. Schmid), Schenk, Barho (75. Rettschlag), Baisch, Mohammad, Seidel, Kaufmann, Modrow, I. Dohrmann, Werz (6. Vöhringer).

TSV Dettingen/Rottenburg: Chengula - Bez (88. Widmann), Deibler, Baur, Daub, Schramm, Widmann, Herrmann, Letzgus (65. Edelmann), Quasthoff, Schachtschneider.

Tore: 0:1 Letzgus (6.), 0:2 Quasthoff (31.).

SV 03 Tübingen gegen

SG Reutlingen 4:1 (3:1)

Der erste Streich folgte gleich in der fünften Minute: Nadeem Ahmed schickte Felix Müller steil. Der Tübinger Stürmer legte die Kugel rechts an seinem Gegenspieler vorbei und umkurvte diesen auf der anderen Seite, ehe er das Spielgerät trocken in den Winkel hämmerte.

In der 19. Minute hatten die Tübinger Glück, als Valentin Scholz gegen Votteler-Veit einen klitzekleinen Hauch zu spät war - Referee Klaus Gall gab aber keinen Elfmeter. In der 36. Minute zeigten die Tübinger, welch gute Raumaufteilung sie beherrschen. Ersah Öztürk sah Felix Müller auf der linken Seite, mit diesem Pass ging die Reutlinger Defensive mit. Müller flankte jedoch auf die andere Seite, zu Patrick Binder auf Rechtsaußen. Dieser setzte wiederum Ahmed in der Mitte ein, der den Ball im zweiten Versuch per Kopf über die Linie bugsierte. Und weil den Tübingern das Toreerzielen so gut vom Fuß lief, fasste sich Binder vier Minuten später ein Herz und zimmerte den Ball, der sich nach außen drehte, in den rechten Winkel. Das 3:0 für den SV 03 war ein echtes Traumtor.

Irgendwie war es aber auch fair, dass sich die Reutlinger für ihren Einsatz belohnten: Unmittelbar vor dem Pausenpfiff erlief Votteler-Veit einen Steilpass von Spielmacher David Mojsisch und schob flach aus 14 Metern ein.

Nach der Pause blieb das Spiel lange Zeit ziemlich flach. Erst in der letzten Viertelstunde wurde es wieder besser: Ecke Felix Eggensperger von links (78.), Kopfball Scholz - drüber. Dann machten die Tübinger den Deckel drauf: Eggensperger schickte Ahmed über links in die Gasse, Letzterer ließ SG-Torwart Kristian Röstel mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen und schob locker zum 4:1 ein. Immerhin blieb der SG-Torwart in der 87. Minute Sieger, er lenkte Eggenspergers Linksschuss nach Öztürks Flanke noch zur Ecke. Daniel Kurth, Trainer der SG Reutlingen, meinte hinterher: "1:4 klingt heftig. Aber wir haben uns hier gut verkauft."

SV 03 Tübingen: Ott - Faßnacht, Sautter, Horn, Urban, Scholz, Binder (60. Schöck), Öztürk, Felix Müller (60. Ohlbrock), Ahmed (84. Oladazimi), Eggensperger.

SG Reutlingen: Kristian Röstel - Masurov (74. Locher), Koll, Kunst, Kvesic, Alexander Röstel, Gülcen, Ates, Votteler-Veit (76. Sorg), Mojsisch (79. Hopp), Genuardi.

Tore: 1:0 Müller (5.), 2:0 Ahmed (36.), 3:0 Binder (40.), 3:1 Votteler-Veit (45.), 4:1 Ahmed (81.).

Aufrufe: 014.12.2015, 10:00 Uhr
Südwestpresse / GIOVANNI DE NITTOAutor