2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Es gab aus Sicht des LSV Schwarz-Weiß Eldena in der vergangenen Saison zu wenig positive Ausreißer, wie etwa hier beim 5:2-Derbysieg gegen die SG 03 Ludwigslust/Grabow. thomas Willmann
Es gab aus Sicht des LSV Schwarz-Weiß Eldena in der vergangenen Saison zu wenig positive Ausreißer, wie etwa hier beim 5:2-Derbysieg gegen die SG 03 Ludwigslust/Grabow. thomas Willmann

Das wird kein Zuckerschlecken

Schwarz-Weiß Eldena muss in der neuen Saison mit sehr kleinem Kader auskommen

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Die Ausgangssituation beim LSV Schwarz-Weiß Eldena für die kommende Fußballsaison stellt sich alles andere als komfortabel dar.

Es gab im Verein nicht wenige Stimmen, die sogar von einem Rückzug der ersten Männermannschaft sprachen. Letztlich setzten sich die Kämpfer durch, allen voran Kapitän Matthias Zimmermann, der künftig noch mehr Verantwortung im organisatorischen Bereich übernehmen wird. Die Schwarz-Weißen nehmen ein weiteres Spieljahr in der Landesliga West in Angriff. Sie tun das mit einem sehr schmalen Kader. Obwohl man auf den allerletzten Drücker, nämlich als punktbester Vorletzter im Vergleich der drei Landesliga-Staffeln, den Klassenerhalt realisieren konnte, ist die Liste der Abgänge lang.

Angefangen bei Trainer Michael Jastram, der, durch einen Achillessehnenriss als Spieler auf Eis gelegt, ursprünglich nur einen Monat auf der Bank einspringen wollte. Aus der Interimslösung wurde eine ganze Saison. Eine Fortsetzung wird es aus zeitlichen Gründen nicht geben. Frank Luplow bleibt der Mannschaft allerdings als Übungsleiter erhalten. Dass Philip Zukowski nur ein halbes Jahr für die Schwarz-Weißen spielen würde, stand von vorn herein fest – er kickt künftig für Empor Grabow. Johannes Ernst und Andre Mau ließen ihre Entscheidung auf einer Mannschaftssitzung zum Ende der vergangenen Saison offen. Letztlich zog es beide zur SG 03 Ludwigslust/Grabow.

Was im Verein ziemlich sauer aufstieß, waren die unvermittelten Wechsel von Reno Kolrep, Hans-Henning Schult und Julian Richert (alle HSG Warnemünde) kurz vor Transferschluss. „Diese drei unerwarteten zusätzlichen Abgänge haben das Kartenhaus fast zusammenfallen lassen.“ Zumal kaum noch Zeit zum Reagieren blieb. Als „Neue“ im Eldenaer Trikot begrüßt man Andreas Busch (Stendal) und Michael Schneider (SG 03 Ludwigslust/Grabow).

Zumindest bis zur Winterpause wird es personell sehr eng zugehen. Man ist sich der wackeligen Situation bewusst und geht davon aus, sich auf Grund des nicht von der Hand zu weisenden Qualitätsverlustes wahrscheinlich im unteren Tabellendrittel zu bewegen. „Das bedeutet aber nicht, dass wir der Konkurrenz nur als Punktelieferant dienen wollen.“

Mit Blick auf die zurückliegende Saison hat sich aus Sicht der Schwarz-Weißen die These bewahrheitet, dass sich die zweite Spielzeit in einer höheren Spielklasse in aller Regel schwerer gestaltet als das Aufstiegsjahr. In dem hatte Eldena souverän als Meisterschaftsachter die Klasse gehalten. „Im Vergleich dazu hat es uns in allen Bereichen an der nötigen Konsequenz gefehlt“, fasst Michael Jastram die allgemeine Problemlage zusammen. Man habe viele dumme Gegentreffer gefangen und auf der anderen Seite das Tor nicht getroffen. „Das zog sich wie ein roter Faden durch. Wir haben einiges an Punkten verschenkt in Spielen, in denen wir nicht das schlechtere Team waren. Für das anschließende Lob der Gegner konnten wir uns nichts kaufen.“

Die auftretenden konditionellen Probleme waren nicht zuletzt auf den Charakter einer „Pendler-Truppe“ zurückzuführen. Viele Spieler arbeiten auswärts, sodass die Trainingsbeteiligung oft zu wünschen übrig ließ. Außerdem musste man einige Langzeitausfälle verkraften, die richtig weh taten. Das betraf vor allem Torjäger Johannes Ernst und Allrounder Niklas Plönnings. Das ein oder andere Negativerlebnis, wie die 1:7-Heimschlappe gegen den Lübzer SV, nagten gehörig am Selbstbewusstsein. Unter dem Strich habe die Mannschaft das in ihr steckende Potenzial viel zu selten abrufen können.

In der kommenden Saison werden wohl vor allem kämpferische Tugenden gefragt sein. Die Spielplangestaltung macht deutlich, dass es für den LSV Schwarz-Weiß Eldena gleich knüppeldick kommt. Dem Meisterschaftsauftakt am 13. August gegen die TSG Warin schließen sich Auswärtsspiele beim letztjährigen Staffelsieger SpVg Cambs Leezen (20.) und bei der SG 03 Ludwigslust/Grabow (27. August) an.

Aufrufe: 010.8.2016, 15:37 Uhr
Thomas WillmannAutor