"Das war Körperverletzung!"

BSC Union Solingen – SV Jägerhaus Linde 2:2 (1:1). Nach vier Punkten aus den vergangenen zwei Spielen konnte Jägerhaus Linde mit Selbstbewusstsein in die Partie gehen. Die Solinger Gastgeber hatten hingegen das letzte Spiel beim ASV Mettmann klar mit 0:5 verloren und drohten bei einer erneuten Niederlage näher an die Abstiegsplätze abzurutschen.

Als Orlando Paulo Samuel gleich in der zweiten Minute die Führung für die Gäste erzielte, sah es nach einer Bestätigung der guten Form Lindes aus. Doch Solingens Top-Torjäger Davide Mangia glich nach einer knappen halben Stunde mit seinem 17. Saisontor aus (26.). Die durch zahlreiche Ausfälle gebeutelten Wuppertaler hatten in der Winterpause ihr System umgestellt und agieren seitdem deutlich defensiver. So war es also durchaus geplant, dem Gegner den Ball über weite Strecken zu überlassen – solange man hinten kompakt und sicher steht. Dies war allerdings in der 57. Minute nicht der Fall, wodurch Carlo Farella den Gastgeber in Führung bringen konnte. Gut 20 Minuten später wurde das Spiel dann hektisch. Zunächst markierte Michael Wiesiollek den 2:2-Ausgleich, dem ein Eckball voraus gegangen war.

Der Treffer wurde jedoch zur Nebensache, als Damian Schary plötzlich Blut überströmt am Boden lag und der bereits erwähnte Torschütze zum 1:0, Davide Mangia, mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Was war passiert? „Damian ist zum Jubeln gerannt, als die gegnerische Nummer 17 (Mangia, Anm. d. Red.) ihn mit seinem Ellbogen niedergestreckt hat“, berichtete ein erboster SV-Trainer Björn Joppe. „Er wurde daraufhin direkt ins Krankenhaus gebracht. Es handelt sich allen Anschein nach um einen Nasenbeinbruch. Wir erwägen nun privatrechtliche Schritte einzuleiten – das war Körperverletzung!“

Das Spiel wurde nach einer 15-minütigen Unterbrechung wieder angepfiffen, Tore gab es aber keine mehr. Stattdessen kassierte Solingen einen weiteren Platz Verweis. Yusuf Kaymaz musste in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz (90.+11.). „Der Punktverlust war unnötig. Wir hatten genug Möglichkeiten, einen Sieg einzufahren. Mindestens genauso ärgerlich ist aber, dass mir durch die neuerlichen Verletzten nun nur noch elf Spieler zur Verfügung stehen“, so Joppe. Zu allem Überfluss hatte sich nämlich vorher bereits Orlando Paulo Samuel das Knie verdreht und musste ausgewechselt werden.

Ob die Ausfälle kompensiert werden können, wird sich bereits am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten SV Wermelskirchen zeigen. Anstoß ist um 15 Uhr am Sportplatz Linde.

SSV 07 Sudberg – VfB Solingen 2:4 (0:2). Die Sudberger setzen ihren Abwärtstrend weiter fort. Nach dem peinlichen 0:3 gegen das Schlusslicht Hastener TV am vergangenen Wochenend, war man gegen Solingen auf Wiedergutmachung aus. Doch nach einer guten halben Stunde mussten die Gastgeber den 0:1-Rückstand durch Ennio Orsillo hinnehmen (35.). In der 45. Minute legte Florian Heuschkel für Solingen nach. Der 1:2-Anschluss von Alit Osmani in der 61. Minute wurde eine Zeigerumdrehung später durch Nikola Aleksic egalisiert. Der SSV steckte aber nicht auf und bewies mit dem erneuten Anschlusstreffer von Yannik Pascal Hünninghaus Moral (72.). Doch der Ausgleich sollte nicht gelingen. Stattdessen stellte Aleksic den zwei Tore Vorsprung in der vierten Minute der Nachspielzeit wieder her. Am nächsten Sonntag sollen beim Dabringhauser TV (15 Uhr) nun die ersten Punkte der Rückrunde eingefahren werden.

FSV Vohwinkel – SSVg Velbert II 5:0 (0:0). Die „Füchse“ sich zeigten auch heute wieder in Torlaune. Nachdem die Zuschauer an der Lüntenbeck zunächst torlose 45 Minuten sahen, drehte der Gastgeber nach der Pause auf. Sandro Avanzato (54. Minute), Dustin Kinkler (61.), Kiriakos Tsiotsios (69.), Marvin Schneider (80.) und Stefan Bach (85.) brachten den Favoriten letztlich doch noch auf die Siegerstraße. Damit liegt der FSV weiter auf dem dritten Platz, punktgleich mit dem zweitplatzierten ASV Mettmann, der bereits ein Spiel mehr bestritten hat. Zur Winterpause trennten die Vohwinkler noch zehn Punkte vom Spitzenreiter SSVg Heiligenhaus. Dieser Rückstand ist nun auf vier Punkte geschmolzen, wobei die Heiligenhauser spielfrei wae. Nächstes Wochenende kommt es zur richtungsweisenden Partie in Mettmann (15 Uhr), in der die Vohwinkler ihre Aufstiegsambitionen untermauern könnten.

Hastener TV – Wuppertaler SV II 2:3 (0:1). Beim Duell des Vorletzten gegen den Letzten zählten für beide Mannschaften nur drei Punkte. Durch ein Last-Minute Tor von Milutin Jovanovic gingen die Zähler an die Gäste aus Wuppertal. Ob diese dem nach wie vor weit abgeschlagenen WSV angesichts von 13 Punkten Rückstand bis zum rettenden Ufer aber weiterhelfen werden? Immerhin: Die Rote Laterne konnten die Rot-Blauen an den Hastener TV abgeben. Jonas Schneider hatte die Wuppertaler in Remscheid vor der Pause in Führung gebracht (38.), ehe Semir Hot das Spiel in der zweiten Hälfte binnen zwei Minuten drehte (59./61.). Doch der WSV konnte in Person von Oberliga-Leihgabe Janos Löbe prompt reagieren und zum 2:2 ausgleichen. Als alles nach einem Remis aussah, mussten die Remscheider nach einem Platzverweis in der 87. Minute plötzlich mit einem Mann weniger verteidigen, was Jovanovic letztlich zum entscheidenden Tor nutzte. Am nächsten Sonntag haben die Wuppertaler erneut ein Auswärtsspiel, dieses Mal beim VfB Solingen (15 Uhr).

Wuppertaler Rundschau Sport