2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Christian Wendel (rechts) ist von den guten Effekten des Futsal überzeugt. (Foto: Waidner)
Christian Wendel (rechts) ist von den guten Effekten des Futsal überzeugt. (Foto: Waidner)

"Das tut dem Spiel gut"

Kreisschiedsrichterobmann Christian Wendel zum Futsal

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Bad Kreuznach. Von der Verbandsliga bis zur A-Klasse mit den besten Teams aus dem Kreis besetzt, verspricht die Futsal-Kreismeisterschaft technisch anspruchsvolle Spiele. Doch nicht nur für die Spieler brachte die Umstellung auf die südamerikanische Variante einige Veränderungen mit sich. Auch die Schiedsrichter sind betroffen. Darüber sprachen wir mit Obmann Christian Wendel.

Herr Wendel, wie bereiten sich die Schiedsrichter auf die Hallensaison vor und wie groß ist die Umstellung auf Futsal-Regeln?

Wir machen jedes Jahr intern eine Schulung. Die Umstellung ist nicht zu unterschätzen. Das ganze Jahr pfeift man draußen und auf einmal nur noch in der Halle. Bestimmte Regeln sind natürlich anders, aber der Rest ist mit dem Fußball draußen wirklich gut vergleichbar.

Hat sich Ihre Sichtweise auf Futsal denn mit der Zeit geändert?

Ich muss zugeben, dass ich dem Thema anfangs auch eher negativ gegenüberstand. Aber jetzt muss ich sagen, dass ich davon richtig begeistert bin. Es wird wirklich viel mehr und technisch besserer Fußball gespielt. Es ist Feldfußball in der Halle, kann man sagen.

Die Entscheidungsträger erhoffen sich vor allem weniger Foulspiele. Kann man das bestätigen?

Absolut, es werden lange nicht so viele Fouls begangen, wie früher. Die Spieler wissen, nach dem dritten oder vierten Foul gibt es einen Zehnmeter für den Gegner und passen besser auf. Das ist schon interessant zu beobachten, wenn dann manchmal von den eigenen Mannschaftskollegen gerufen wird „mach langsam“ oder „kein Foul“. Das tut dem Spiel gut.

Inwiefern hilft das den Schiedsrichtern, die ja in der Regel zu zweit ein Spiel leiten?

Natürlich sind das auch Sachen, die den Schiedsrichtern zugutekommen. Durch die Vier-Sekunden-Regel haben die Spieler auch einfach nicht mehr so viel Zeit zu meckern, die sind nämlich ruckzuck abgelaufen und dann bekommt der Gegner den Ball.

Gibt es denn Dinge, die es darüber hinaus noch abzustellen gilt und gibt es vielleicht sogar Ansätze, Futsal-Regeln auf den Feldfußball zu übertragen?

Das nach draußen zu übertragen, wird sehr kompliziert. Da hat es der Schiedsrichter ja schon von vornherein schwerer, weil er alleine auf einem größeren Feld und mit mehr Spielern ist. Da hätten die Schiedsrichter ganz schlechte Karten. Wo die FIFA allerdings Handlungsbedarf sieht, ist die Meckerei. Dass eine Mannschaft nach einem Elfmeter-Pfiff kurzzeitig nicht einverstanden ist, kann ich verstehen, dafür habe ich auch selbst lange genug Fußball gespielt. Emotionen gehören dazu, das ist ganz klar, aber nicht bei jedem Einwurf oder Allerweltsfoul am Mittelkreis. Das ist schon katastrophal.

Das Interview führte Martin Imruck.

...Christian Wendel

Kreisschiedsrichterobmann



Aufrufe: 013.1.2017, 20:30 Uhr
Martin ImruckAutor