2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Gegen Alzenau eine Bank im Abwehrzenturm: SVW-Verteidiger Mirko Dimter (links). Archivfoto: rscp
Gegen Alzenau eine Bank im Abwehrzenturm: SVW-Verteidiger Mirko Dimter (links). Archivfoto: rscp

Das Tief als Team besiegt

Nach fünf sieglosen Spielen dank kollektiver Stärke 4:1 über Alzenau +++ Ouffata ragt heraus

WIESBADEN. Die Fußballer des SV Wiesbaden gingen vom Platz, als könnten sie locker noch eine 90-Minuten-Schicht draufpacken. Eine Ansammlung von Strahlemännern, die sich zuvor im Hessenliga-Duell gegen Regionalliga-Absteiger Bayern Alzenau mit beeindruckender Entschlossenheit selbst aus dem Sumpf gezogen hatten. Nach zuvor fünf sieglosen Spielen markiert der 4:1-Erfolg vor dem schweren Gang zu Spitzenreiter FC Eschborn einen Neuanfang.
„Wir standen ziemlich unter Druck. Wenn wir auch dieses Spiel verloren hätten, wären wir richtig in die Krise gerutscht“, reflektierte Mirko Dimter die Stimmung im Team der Erleichterten. Der 21-Jährige trug durch seinen konzentrierten Auftritt im Abwehrzentrum zur Rückkehr aufs Erfolgsgleis bei. Der von ihm in den Giebel des eigenen Tores bugsierte Kopfball zum 3:1-Anschlusstor konnte seine Leistung nicht schmälern.

Überhaupt war die laufintensive Defensivarbeit ein Schlüssel zum Erfolg. Im Verband Räume eng machen, Pässe in die Spitze verhindern, diese Strategie ging auf. „Die Trainer Sascha Amstätter und Ermin Melunovic haben uns prima eingestellt“, strich Zakaria Ouffata heraus. Der 23-jährige Linksverteidiger entpuppte sich als Meister der Ballerorberung, setzte auch in der Offensive Akzente,
verdiente sich damit im SVW-Kollektiv die Bestnote.

Der Amstätter-Effekt: Eindeutig auch: Allein Amstätters pure Präsenz auf dem Platz sorgt für Positiveffekte. Nach abgeklungener Fußverletzung erwies sich der 35-jährige Ex-Profi im Mittelfeld als ordnende Hand und Taktgeber. Im Rahmen der wiedergewonnenen Gesamtstruktur tauten andere auf.
Cavallos Traumtor: Zum Beispiel Nico Heupt, zunächst auf der linken Außenbahn Vetreter des am Oberschenkel verletzten Michael Seidelmann. Seine präzise Linksflanke zirkelte Ernesto Paolo Cavallo aus halbrechter Position mit der Innenseite des linken Fußes per Volleyabnahme zum 1:0 in den linken Winkel. Ein Kunstschuss des 21-jährigen Italieners gegen seinen Ex-Verein, der dem SVW Sicherheit verlieh. Selbst das verletztungsbedingte Ausscheiden von Defensiv-Center Roman Schmick zur Pause wurde weggesteckt. Durch das gestreckte Bein eines Angreifers hatte er einen Tritt an die Stelle seiner Mittelfußfraktur im rechten Fuß erhalten. Schmick hofft aber, in Eschborn spielen zu können.
Bahssou befreit: Seinen Part übernahm Rechtsverteidiger Philip Reichardt, während Heupt nach hinten auf die rechte Seite rückte. Alzenau kam zwar in jeder Halbzeit zu einem Alu-Treffer, ansonsten ließ die SVW-Abwehr aber nichts zu. Parallel funkte es vorne: Younes Bahssou nutzte ein Missverständnis zwischen Torwart und Abwehrspieler per Kopf zum 2:0 (58.) und Kapitän Christopher Hübner setzte nach Vorlage von David Schug (Ferhat Gündüz ließ passieren) sofort das 3:0 drauf (59.). Fazit: Behält die Mannschaft diese Linie bei, dürfte sie nicht mehr auf einen Abstiegsplatz absacken.
Davon abgesehen könnte kurzfristig ein Feldspieler dazukommen. „Das passiert aber nur, wenn derjenige uns wirklich weiterhilft“, so Geschäftsführer Alexander Seitz.
SVW: Tekin – P. Reichardt, Schmick (46. Schug), Dimter, Ouffata – Cavallo (90. Muhic), Hübner, Amstätter, Heupt – Bahssou (68. Gurok), Gündüz.
Tore: 1:0 Cavallo (38.), 2:0 Bahssou (58.), 3:0 Hübner (59.), 3:1 Eigentor Dimter (79.), 4:1 Gurok (90.+1).– SR: Schröder (Frankfurt).– Zu.: 380.– Gelb-Rot: Amiri (Alz./90.).
Aufrufe: 01.9.2013, 12:30 Uhr
Stephan NeumannAutor