2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Schussgewaltiger Erfolgsgarant: Hattendorfs Offensivmann Manuel Merle (links) führt mit bislang 15 Saisontoren nicht nur die interne Torschützenliste des SV an, sondern steht auch an erster Stelle der A-Liga-Liste.
Schussgewaltiger Erfolgsgarant: Hattendorfs Offensivmann Manuel Merle (links) führt mit bislang 15 Saisontoren nicht nur die interne Torschützenliste des SV an, sondern steht auch an erster Stelle der A-Liga-Liste.

"Das Spiel noch deutlich schneller gestalten"

WINTERCHECK: +++ A-Ligist SV Hattendorf steht zur Winterpause auf Tabellenplatz zwei +++ Spielertrainer Loch will weiter „oben angreifen“ +++ Wenig Bewegung im Kader +++

ALSFELD (chn). In unserer heutigen „Wintercheck“-Ausgabe wenden wir uns dem Tabellenzweiten der Alsfelder A-Klasse zu, dem SV Hattendorf. Wie sieht die Vorbereitung beim SVH aus? Was hat sich personell getan? Diesen und weiteren Fragen sind wir gemeinsam mit Spielertrainer Boris Loch auf den Grund gegangen.

Wann startet der SV Hattendorf in die offizielle Restrundenvorbereitung?

Am vergangenen Dienstag, dem letzten Januar-Tag, starteten die Hattendorfer zunächst mit einer kleinen Spielersitzung in die offizielle Vorbereitungsphase, ehe eine „ordentliche Trainingseinheit“ folgte, wie Boris Loch erläuterte. Zuletzt stand der SVH bei der Alsfelder Hallen-Kreismeisterschaft auf dem Feld, was rechnerisch einer knapp vierwöchigen Pause entspricht. Ganz sein lassen konnten es die Hattendorfer Fußball-Enthusiasten aber auch in dieser Zeit nicht. Unter der Woche, so Loch, habe man sich „schon einmal zum Kicken getroffen“.

Was hat sich personell während der Winterpause getan?

„Never change a winning team“, dieses berühmte Zitat des ehemaligen Erfolgstrainers der englischen Nationalmannschaft, Alfred Ramsey (Weltmeister 1966), hat man sich auch beim SVH zu Herzen genommen. Zumindest hat der Rangzweite, der in 15 Pflichtspielen erst eine Niederlage kassierte, bis dato keine Abgänge zu verzeichnen. Und auch bei den Neuzugängen verhielt sich der Verein zurückhaltend: Neu an Bord ist Keeper Michael Kaminski, der zuletzt beim Schwalm-Eder Kreisoberligisten SG Bad Zwesten/Urfftal unter Vertrag stand. „Wir müssen mal schauen, wer sich in der Vorbereitung durchsetzen wird“, freut sich Boris Loch über den frisch belebten Konkurrenzkampf im Hattendorfer Kasten, für den ansonsten noch Rafal Machnik sowie Robert Rühl parat stehen: „Das wird eine spannende Sache.“ Der zweite Neuzugang entstammt ebenfalls der Kreisoberliga Schwalm-Eder und spielte zuletzt für den VfB Schrecksbach: Mittelfeld-Akteur Sibahn Yousef. „Ein junger, technisch sehr begabter Spieler. Ich bin froh, dass wir ihn als Verstärkung dazubekommen haben“, frohlockt der Coach. Eher Rückkehrer als Neuzugang ist ferner Führungsspieler Stephan Weisbach, der seinem Team nach einem Jahr Verletzungspause (Kreuzbandriss) wieder zur Verfügung stehen wird.

Welche Aspekte stehen während der Vorbereitung im Fokus?

„Wir wollen natürlich an unseren Schwächen arbeiten und das Spiel noch deutlich schneller gestalten. Das ist uns in der Vorrunde schon ganz gut gelungen, aber da ist noch Potenzial. Wir wollen auch wieder eine ordentliche Fitness bekommen“, lauten die Schwerpunkte von Boris Loch für die kommenden Wochen. Um die im Training erprobten Fähigkeiten und Fertigkeiten ordentlich zur Entfaltung kommen zu lassen, wurden natürlich auch einige anspruchsvolle Testspiele terminiert. Bislang stehen vier Aufeinandertreffen fest, eventuell wird das Programm aber noch um eine weitere Partie erweitert.

Hier die vorläufige Übersicht der Vorbereitungsspiele:

2. Februar: SG Bad Zwesten/Urfftal (KOL Schwalm-Eder, 3:4); 5. Februar: SG Lauter (KOL Fulda Mitte, Spielort: Alsfelder Kunstrasenplatz); 11. Februar: SG Immichenhain/Ottrau (Gruppenliga Kassel 1, Spielort: Alsfelder Kunstrasenplatz); 18. Februar: VfL Lauterbach (KLA Fulda/Lauterbach, Spielort: Lauterbach).

Offiziell startet die Restrunde für den SV Hattendorf am 5. März. Dann steht die erste Dienstreise zum Vorletzten TV/VfR Groß-Felda an.

Was möchte Hattendorf in der Restrunde verbessern, was lief bislang schon ganz gut?

Auch wenn der SVH aktuell „nur“ auf Platz zwei überwintert, Fakt ist: Kein anderes Team in der Alsfelder A-Klasse konnte durchschnittlich bislang mehr Punkte einfahren, als das Loch-Ensemble (2,27 Punkte pro Spiel). Nicht einmal Spitzenreiter TSV Burg/Nieder-Gemünden (2,24 PpS), der bekanntlich bereits zwei Partien mehr absolviert hat, als sein ärgster Verfolger. Statistisch betrachtet stellt der SV Hattendorf zudem die derzeit effektivste Offensive und Defensive der Liga, das Torverhältnis beziffert sich auf 51:16 – viel besser geht es nicht. Kein Wunder also, dass man in Sachen Verbesserungspotenzial nicht viele Wunden findet, bei denen man der Loch-Elf den Finger hineinlegen müsste. Das weiß freilich auch der Übungsleiter selbst, der dennoch einen konkreten Wunsch formuliert: „Das Ganze lief vom Grundprinzip her schon ganz gut, so wie wir uns das vorgestellt haben. Was wir abstellen wollen, das sind solche Tiefphasen. Wir wollen die Kontinuität beibehalten, so, dass wir über 90 Minuten und über mehrere Spiele konzentriert auf einem hohen Niveau eine gute Leistung abliefern.“

Wo möchte der SV Hattendorf am Ende der Saison stehen?

„Wir wollen die Rückrunde positiver gestalten, haben wir mal gesagt. Jetzt ist es in der Hinrunde schon der zweite Platz geworden. Aber ich sag mal: Wenn man zur Winterpause da steht, dann sollte es auch das Ziel sein, oben anzugreifen“, meint Boris Loch. Stand jetzt erscheint Rang eins oder zumindest der Aufstiegsrelegationsplatz auch in jedem Fall realistisch.



Aufrufe: 04.2.2017, 08:40 Uhr
Christian Németh (Oberhessische Zeitung)Autor