Das Spiel des Jahres

Die Serie des FC Amberg ist schon fast beängstigend. Das letzte Punktspiel verlor die Mendez-Elf am 31. März daheim mit 0:1 gegen den TSV Kareth-Lappersdorf. Das liegt mehr als ein halbes Jahr zurück. Betrachtet man den folgenden Zeitraum, so wurden bis heute 24 Punktspiele (18 Siege, 6 Unentschieden, macht 60 Punkte) nicht verloren bei einem Torverhältnis von 74:14. “Das ist uns gar nicht so wichtig, aber es stärkt natürlich das Selbstbewusstsein”, sagt der Amberger Trainer Alberto Mendez, der sich zwar über den Erhalt der Unbesiegbarkeit über einen so langen Zeitraum freut, aber überraschend sagt: “Wir haben in dieser Saison schon fünfmal unentschieden gespielt. Drei Niederlagen und zwei Siege wären mir lieber gewesen, dann hätten wir jetzt einen Punkt mehr auf dem Konto.” Natürlich wollen die Hausherren den Nimbus ungeschlagen zu sein auch in den nächsten beiden Spielen halten. Dann hätten wir das eine Halbserie lang geschafft, das wäre schon eine tolle Sache.”

Selbstbewusst geht der FC Amberg in dieses Lokalderby. “Wir wissen, dass Ammerthal über eine gute Mannschaft verfügt. Aber wir sind die Heimelf und wir wollen die Punkte behalten”, sagt Mendez. Daher gilt bei den Platzherren die Devise: “Wir machen uns nicht verrückt..” Der Coach kann bereits wieder auf seine beiden Außenverteidiger zurückgreifen, die sich beide in der ersten Halbzeit im Derby beim ASV Neumarkt verletzt hatten. Daniel Möller und Oktay Yumak stehen wieder zur Verfügung: “Das ist etwas überraschend, dass es so schnell gegangen ist, aber das freut mich natürlich.” Damit stehen alle Mann zur Verfügung, die Gastgeber können also in Bestbesetzung antreten. Auch Mittelfeldmotor Sebastian Müller ist an Bord: “Sebastian ist natürlich noch nicht bei 100 Prozent, aber alleine seine Anwesenheit auf dem Platz hilft uns enorm”, sagt der Amberger Coach, der anfügt: “Sebastian ist für uns ein ganz wichtiger Spieler.”

Für die DJK Ammerthal ist es nach dem 1:1 beim ASV Neumarkt das zweite Oberpfälzer Derby in Folge. Nach vier Siegen am Stück lief es zuletzt nicht mehr so erfolgreich für Ammerthal. Es gab zwei Auswärts-Unentschieden und zwei Heimniederlagen sowie das 0:3-Pokalaus gegen die SpVgg Bayern Hof. DJK-Trainer Robert Ziegler ist in dieser Woche etwas verschnupft, gesundheitlich und auch angesichts der sportlichen Situation. “Wir haben einfach schon viel zu viele Punkte hergeschenkt oder liegen gelassen.” Ziegler erinnert an die Spiele beim FSV Erlangen-Bruck, DJK Don Bosco Bamberg, SpVgg Bayreuth und zuletzt beim ASV Neumarkt. “Wir könnten ein gutes Stück weiter oben in der Tabelle stehen.” Aber es ist jetzt erst einmal Rang neun, Blickrichtung nach oben. Natürlich weiß Ziegler um die Bedeutung dieses Derbys: “Das ist das Highlight für die ganze Region. Wir sind gegen den Tabellenführer sicher nur Außenseiter, aber wir sind auch nicht chancenlos. Für uns ist der Ansporn uns in Amberg vernünftig zu präsentieren”, sagt der Ammerthaler Chefanweiser.

Denn: “An guten Tagen geht immer etwas.” Ziegler hofft, dass sein Team am Samstag so einen Tag erwischen möge, ähnlich wie in der Pokal-Qualifikation. Daraus leitet der Trainer ab: “Wir können mit unserer spielerischen Qualität jedem Gegner Schmerzen zufügen. Wir haben zwar Respekt vor dem FC Amberg, aber uns ist nicht bange vor diesem Auftritt.” Fehlen wird bei den Gästen nur Dominik Haller nach seiner Schambeinentzündung, die der Mittelfeldspieler immer noch nicht überwunden hat. Florian Haller, ebenfalls im Mittelfeld zu Hause und wegen einer Knieverletzung außer Gefecht, wird dem Verein das nächste halbe Jahr überhaupt nicht mehr zur Verfügung stehen, weil sich dieser Ende Oktober für ein halbes Jahr ins Ausland verabschieden wird und dann auch nicht mehr auf der Verletztenliste stehen wird: “Wir können in den nächsten Monaten nicht mehr mit Florian Haller planen”, sagt Ziegler. Den Gegner lobt Ziegler und sagt: “Nach 15 Spieltagen lügt die Tabelle nicht. Mein Kollege Alberto Mendez hat dort einen überzeugenden Job gemacht, das ist anzuerkennen.” Aber dennoch wird die DJK Ammerthal die Punkte nicht kampflos Am Schanzl zurücklassen, sondern will versuchen dem Klassenprimus Paroli zu bieten. Schiedsrichter der Partie ist Regionalliga-Referee Markus Hertlein aus Dinkelsbühl.