Das Pleiten-Wochenende

Dabei sah es beim Sonntagsspiel zwischen dem HFC II und Dresden II nach 50 Minuten aus wie ein sicherer Sieg. Marcel Nüchtern in der 32. und Stefan Ronneburg kurz nach dem Seitenwechsel brachten die hallesche U23 vermeintlich auf die Siegerstraße. "Wir haben wieder einmal eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und beim Gegner so gut wie nichts zugelassen", sagte Trainer Carsten Hänsel. Dynamo habe nach dem 2:0 alles auf eine Karte gesetzt und viel mit langen Bällen agiert.

Mit ihrer ersten richtigen Chance trafen die Gäste durch Tobias Müller dann zum Anschluss und verschafften den Hallensern damit eine brenzlige Schlussphase. Diese überstand die Hänsel-Elf bis zur Nachspielzeit, doch dann nutzte Dresden nach einem Freistoß die Unordnung in der HFC-Hintermannschaft und glich durch Oliver Genausch noch aus. "Ich muss meiner Mannschaft am Ende den Vorwurf machen, dass wir in so einer Situation eben auch einmal Bälle lang rausschlagen müssen und nicht versuchen sollten, alles spielerisch zu lösen", sagte Hänsel. Dem Freistoß zum 2:2 ging ein Ballverlust zuvor, bei dem ein Hallenser im Dribbling in der eigenen Hälfte am Gegner hängen blieb und sich danach nur durch ein Foul zu helfen wusste. "Das ist total bitter für uns, zumal es nach dem Spiel gegen Heidenau bereits das zweite Mal ist, dass wir in der Nachspielzeit den Ausgleich kassieren."

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche verlor am Samstag der VfL Halle 96 mit 1:3. Diesmal auswärts beim Heidenauer SV. In einem Spiel, in dem die Truppe von Trainer Lars Holtmann nicht die schlechtere war, musste der VfL jedoch einige Rückschläge hinnehmen, die am Ende spielentscheidend waren. Nach dem frühen Führungstor durch Robin Huth (10.) gelang es Halle nicht, diesen Vorsprung zu halten. Nur zwei Minuten später traf Ex-Profi Pavel Dobry zum Ausgleich. Dann hatte der VfL in der 21. wieder die Chance, in Führung zu gehen. Nach einem Foul an Stephan Schammer im Strafraum gab es Elfmeter, doch Tobias Cramer schoss den am Tor vorbei.

Das 2:1 für Heidenau fiel in einer undurchsichtigen Situation. Stephan Schammer lag verletzt am Boden, während Halle rausrückte. Dobry wartete auf Höhe des verletzten Spielers und bekam den Ball. Abseits oder Foul? Während Halle auf den Pfiff des Schiedsrichters wartete, schob Drobny zur Führung ein.

Beim 3:1 in der zweiten Halbzeit durch Arne Reetz leistete Halle Schützenhilfe. "Wir schießen beim Rausrücken einem Heidenauer an den Hinterkopf, von da geht der Ball zum Torschützen. Das Ding haben wir uns selber reingelegt", ärgerte sich Kapitän Stefan Karau.

0:4 verloren - wenn man sich die nackte Zahl anschaut, dann hatte Grün-Weiß Piesteritz bei Fortuna Chemnitz keine Chance. Blickt man jedoch auf die Minuten, wann die Tore gefallen sind, muss man ungläublig mit dem Kopf schütteln. Der Mannschaft von Uwe Ferl ist es gelungen, in den letzten acht Minuten des Spiels noch drei Tore zu kassieren. Das 1:0 der Chemnitzer fiel nach einer halben Stunde und Piesteritz versuchte sich ab diesem Zeitpunkt vergeblich.