2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Sepp Beller geht als Held vom Vilzinger Huthgarten, das scheint festzustehen. Foto: Tschannerl
Sepp Beller geht als Held vom Vilzinger Huthgarten, das scheint festzustehen. Foto: Tschannerl

Das Lehrgeld des Neulings, aber jetzt klappt es

Süd-Bayernligist DJK Vilzing steigt am 26. Januar ins Training ein +++ Eine Bilanz von Noch-Trainer Sepp Beller

Der Ball ruht, auch am Huthgarten. Und alle denken an Trainer Sepp Beller, der im Sommer aufhört bei der DJK (wir berichteten). Da geriet das Sportliche schier in der Hintergrund. Obwohl der Aufsteiger nach 24 Spieltagen schon 30 Punkte gesammelt hat auf Platz zehn der Tabelle der Bayernliga Süd. Womit die Gelb-Schwarzen voll im Soll liegen auf dem Weg zum Klassenerhalt. Nach sieben Spielen hatte die DJK fünf Zähler, Führungen wurden nicht ins Ziel gebracht. Erst als der Hurra-Stil etwas gedrosselt, die Abwehr stabiler wurde, gab es auch mehr Punkte. In den folgenden sieben Spielen schaffte Vilzing zwei Siege, drei Unentschieden bei zwei Niederlagen. Das war auch der Rückkehr von Leitwolf David Romminger geschuldet, der nach langer Verletzungspause der oft wackeligen Defensive wieder mehr Stabilität verlieh. Den Grundstock zum Klassenerhalt legte die DJK in den zehn Spielen bis zur Winterpause mit vier Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen.

Trainer Sepp Beller zog für uns sein persönliches Zwischenfazit: ,,Es ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung, sich in dieser Bayernliga zu behaupten, weil es ein wesentlich höheres Niveau als in der Landesliga ist. Wir haben schon Zeit gebraucht, bis wir uns angepasst haben, das hat man anfangs gesehen", so Beller selbstkritisch. ,,Wir haben zwar immer wieder gute Spiele gemacht und das eine oder andere Spiel gewonnen, wir haben aber auch sehr viel Lehrgeld bezahlen müssen", denkt Beller an jene Partien auf der Kippe, ehe es dann doch nicht zum Sieg gereicht hatte.

,,Erst in der zweiten Hälfte der Vorrunde haben wir uns voll angepasst und haben fleißig gepunktet", wissen nun alle, wo sie im Frühjahr anpacken müssen. Dabei hatte Beller seinem Kader immer vertraut: ,,Wir haben im Vorfeld immer gesagt, dass wir auf unsere Aufstiegsmannschaft setzen, dass dies Priorität hat, wir haben uns aber in der Breite verstärkt", hatte sich die DJK selbstverständlich darum bemüht, um fertige Bayernliga-Spieler zu bekommen. ,,Das ist uns dann nicht in dem Maße gelungen, wie wir es vielleicht vorgehabt hätten", bekennt der DJK-Übungsleiter und sieht dennoch das Konzept als aufgegangen an. ,,Wir haben fast mit einer Mannschaft gespielt, die zu Dreiviertel in der Bezirksoberliga und Landesliga zusammengespielt hat. Wir haben jetzt 30 Punkte eingefahren, das ist aller Ehren wert für das erste Jahr in der Bayernliga", so der selbstbewusste Beller.

Als langjähriger Intimkenner des Geschäfts weiß der Lohamer um gewisse Unwägbarkeiten bei der Verpflichtung von Spielern, die einem Bayernligisten sofort weiterhelfen könnten: ,,Das sind immer verschiedene Gründe, einer sagt, für ihn komme ein Wechsel momentan nicht in Frage, ein anderer sagt, es würde ihn interessieren, aber aus arbeits- oder studientechnischen Gründen geht es nicht. Dann war der eine oder andere Spieler dabei, der einen zu langen Anfahrtsweg gehabt hätte, so der Aufwand zu groß gewesen wäre. Das waren immer verschiedene Gründe, die gegen eine Verpflichtung gesprochen haben", ist Vilzings Erfolgstrainer dennoch ,,sehr zufrieden mit unseren Neuzugängen".

Dann könnte ja noch über den Winter nachgekauft werden? - ,,Wir halten Augen und Ohren offen, aber nach dem jetzigen Stand machen wir mit dem bestehenden Kader weiter", so Bellers Wissensstand.

Wieder in die harte Relegation, diesmal nach unten, zu müssen, will Beller unbedingt vermeiden. Aus gutem Grund. Die letzten beiden Saisonverlängerungen haben Vilzing sehr viel Kraft gekostet. Dennoch findet Beller zumindest den Modus in Ordnung: ,,Hin- und Rückspiel finde ich absolut in Ordnung, das ist wesentlich gerechter, sich in zwei Spielen durchsetzen zu müssen, auch von den Zuschauerzahlen her ist es sehr interessant. Nur müsste man sich überlegen, ob man so viele Mannschaften der Relegation aussetzt. Wenn von vier Mannschaften nur eine weiterkommt, dann ist das schon happig."

Zur Konkurrenz in Bad Kötzting meinte der Ex-Bad-Städter: ,,Es wäre absolut schade, wenn einer von den beiden Vereinen absteigen müsste. Es herrscht gesunder Konkurrenzkampf, jeder will sportlich besser da stehen als der andere, aber es wäre natürlich wünschenswert, wenn beide Vereine die Bayernliga halten würden", so Beller, der sich die Rivalitäten ja bald entspannt aus der Ferne ansehen kann. Doch vorher bleibt noch alles beim alten: ,,Das erste Training ist am 26. Januar, dann haben wir sechs Wochen Vorbereitungszeit."

Aufrufe: 019.12.2014, 20:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor