2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
SFL-Trainer Marcus Klame traut seiner jungen Mannschaft den Aufstieg in die Bremenliga zu. Foto: Volker Schmidt
SFL-Trainer Marcus Klame traut seiner jungen Mannschaft den Aufstieg in die Bremenliga zu. Foto: Volker Schmidt

Das Fupa-Interview mit SFL-Trainer Marcus Klame

Der Landesligist will im Sommer den Aufstieg in die Bremenliga feiern - Klame prognostiziert einen harten Weg

BREMERHAVEN. Am 16. Januar startet Landesligsit SFL Bremerhaven mit der Vorbereitung für den Rückrundenstart am 19. Februar. Das Stadthallten-Turnier am Wochenende soll der Aufgalopp ist Sportjahr 2017 werden. Danach haben die "Heidjer" nur noch ein Ziel vor Augen - den Aufstieg in die höchste Bremer Amateurklasse.

Marcus, der Jahreswechsel ins Sportjahr 2017 ist vorbei. Neue Aufgaben stehen an. Welche Ziele wollen Sie mit ihrer Mannschaft erreichen? Bevor es in der Landesliga auf dem Feld weitergeht, stehen ja noch diverse Hallenturniere und Testspiele auf dem Programm.

Priorität hat klar der Aufstieg in der Bremenliga. Des Wegen haben wir unter anderem die Hallenturniere in Loxstedt und Stotel abgesagt. Wir möchten in der Stadthalle in die Endrunde einziehen, wollen weiter an uns arbeiten und im Sommer den Aufstieg feiern. Wir wollen auch im Lotto-Pokal zumindest eine Runde weiterkommen und hoffen auf ein Heimspiel. Das wird eine spannende Angelegenheit.

Am Freitag um 18.30 Uhr beginnt das 20. Stadthallen-Turnier des ESC Geestemünde. Sie spielen in der Vorrunden-Gruppe 1 mit dem TSV Stotel, Titelverteidiger FC Land Wursten, SG Aumund/Vegesack, SC Lehe Spaden und MTV Bokel um den Einzug in die Endrunde am Sonntag. Was rechnen Sie sich mit ihrer Mannschaft aus?

Wir wollen wie in den letzten beiden Jahren in die Endrunde. Der Spaß soll aber im Vordergrund stehen. Das letzte Pflichtspiel haben wir bereits am 4. Dezember gemacht. Es ist eine schwere und komplizierte Gruppe, die uns alles abverlangen wird. Wir freuen uns auf die Atmosphäre und auf die Spiele. Im letzten Jahr haben wir knapp das Halbfinale verpasst. Wir streben Platz drei an.

Sind Sie ein Freund von Hallenturnieren oder gehen Sie wegen der Verletzungsgefahr eher kritisch damit um?

Ich bin ein Freund von Hallenturnieren, aber wir wollen auch der Verletzungsgefahr aus dem Weg gehen. Nur zehn Spieler wollen nur in der Stadthalle spielen, weil sie Angst vor Verletzungen haben und die Halle meiden möchten.

Sie rangieren derzeit hinter Topfavorit BSC Hastedt auf Platz zwei, der am Ende zum Aufstieg in die Bremen-Liga reichen würde. Der Start in die Landesliga-Rückrunde am 19. Februar beim TuS Komet/Arsten verspricht viel Spannung, oder?

Der Rückrundenstart verspricht viel Spannung. Borgeld wird um den Aufstieg mitspielen. Wir sehen unsere Chancen höher als in der letzten Saison, wo wir um einen Punkt den Aufstieg verpasst haben. Wir haben gleich ein hartes Auftaktprogramm. Wir können nur auf Aschenplatz trainieren, der in der Regel hart ist. Deshalb liegt der Fokus auf dem Fitnesstraining. Hastedt rüstet auf, aber wir sind seit zwölf Spielen ungeschlagen. Dass wir uns nicht verstecken müssen, hat das 2:2 in Hastedt gezeigt.

Nach dem Aufstieg 2014 sind Sie mit ihrer Mannschaft Vierter, ein Jahr später Dritter geworden. Ist Ihre junge Mannschaft reif für den Aufstieg in die höchste Bremer Amateurklasse?

Ich glaube schon. Mit Oleg Naumov, Mario Gagelmann und Timo Struppe haben wir erfahrene Spieler im Kader. Wir haben uns vorgenommen, mental stärker zu werden und Fehler vermeiden, die wir in der letzten Saison noch gemacht haben. Alle anderen Spieler sind zwischen 18 und 22 Jahre alt. Wir müssen zusehen, dass wir eine Serie nicht reißen lassen. Wir sind reif für die Bremenliga.

Vertrauen Sie ihrem Kader oder gibt es personelle Änderungen?

Wir haben nicht vor, uns personell zu verstärken, werden aber immer in der Wechselperiode zwei die Augen aufhalten. Die Spieler müssen menschlich und sportlich zu uns passen. Wir vertrauen unseren jetzigen Spielern.

Sie mussten am 11. September nur eine 0:2-Heimniederlage gegen den SV Türkspor einstecken, weisen aber fünf Unentschieden in der Bilanz gegen Woltmershausen, BSC Hastedt, OT Bremen, SC Vahr und SV Lemwerder aus. Was lief da nicht so rund?

Der 11. September ist nicht nur für uns ein schlechter Tag. Da haben auch andere Nationen mit zu kämpfen. Gegen Türkspor waren wir nicht präsent. Eine Niederlage darf immer passieren, da wir noch im Lernprozess sind. Beim 1:1 gegen Woltmershausen fehlte uns die Kreativität. Gegen Vahr haben wir eine 4:1-Führung verspielt. Die anderen Remis waren für mich leistungsgerecht, da die Landesliga sehr eng und ausgeglichen ist. Ich bin mit der kompletten Hinrunde super zufrieden, das muss man sagen.

Was muss Ihre Mannschaft in Zukunft besser machen? Nur die Tore von Routinier Mario Gagelmann oder Timo Struppe dürften am Ende nicht reichen.

Na, ja. Man muss wissen, dass wir seit dem OT-Spiel auf unsere Säule Tjark Virkus verzichten müssen. Die Defensive muss deutlich, deutlich stabiler werden. Das wird der Knackpunkt in der Rückrunde werden. Weiter müssen wir variabler werden. Thorge Kück, Oleg Naumov und Simon Aulich haben stark gespielt, aber sie bestimmt in der Lage, noch eine Schippe drauflegen. Aber auch die Wechselspieler sind enorm wichtig für unsere Mannschaft. In der Summe haben wir deutlich zu viele Gegentore bekommen. Wenn wir jedes Spiel mit 3:2 gewinnen, dann ist das auch in Ordnung. Aber wir wollen an eine stabilere Deckung arbeiten.

Worauf wird es im Kampf um den Titel ankommen?

Wir wollen das Maximum und als Meister aufsteigen. Wenn es nicht reicht, sind wir auch mit dem zweiten Platz zufrieden. Wir schauen auf unser Spiel und müssen uns Wochenende für Wochenende unsere Gegner zurechtlegen. Wer stabiler ist, wird Meister und steigt auf. Wir müssen den Matchplan so aufstellen, dass wir den Gegner schlagen können.

Sie sind mit der Leher TS seit einem Jahr Stammverein des Jugendfördervereins Bremerhaven (JFV). Läuft alles, oder gibt es kritische Ansatzpunkte?

Es gibt kritische Ansätze. Ich sehe das so, dass nicht alles läuft, wie wir uns das vorstellen. Das werden wir intern mit unseren Abteilungsleiter Andreas Iversen intern besprechen und hier nicht im Interview bekanntgeben. Es bedarf vielleicht noch Zeit und Veränderungen. Das werden wir mit den handelnden Personen besprechen.

Was erhoffen Sie sich in Zukunft von der Kooperation mit dem JFV?

Dass es noch runder läuft und die Zusammenarbeit weiter verbessert und konstruktiver wird.

Marcus, schaffen Sie mit der Mannschaft den Aufstieg in die Bremen-Liga?

Wir werden ab dem 16. Januar 2017 alles daransetzen, dass wir es schaffen. Das ist mittlerweile unser Anspruch. Aber wir müssen alles dafür tun und auf uns schauen. Dann bin ich positiv gestimmt. Es wird eine schwere Aufgabe.

Wie sehen Ihre zukünftigen Ziele aus?

Ich möchte gerne als Trainer bei SFL auch in der Bremenliga an der Seitenlinie stehen. Das ist mein größter Wunsch. Den verfolge ich wie meine Mannschaft. Die Arbeit beim SFL macht weiterhin viel Spaß.

Marcus, wir möchten Sie noch näher kennenlernen. Wenn Sie wollen, beantworten Sie doch bitte die folgenden Fragen:

Was machen Sie, wenn Sie mal nicht auf dem Fußballplatz stehen?

Ich bin beruflich sehr angespannt und zweifacher Familienvater. Ich gehe gerne mit meinem Hund spazieren, egal ob man verliert oder gewinnt und sich zu entspannen und den Kopf frei zu- bekommen. Weiter gehe ich meinem Hobby - dem Dartsport - nach. Ich war gerade bei der WM in London.

Lieblingsgetränk?

Kaffee, schwarz.

Lieblingsessen?

Im Winter Grünkohl; im Sommer grillen.

Lieblingsfilm?

Die Rockyfilme 1 bis 4. Sportfilme fand ich immer faszinierend, aber auch die Trilogie „Stirb langsam Filme“ mit Bruce Willis.

Welche Musik hören Sie gerne?

Immer wieder die 80er- und 90er-Jahre. Damit bin ich groß geworden.

Wer wird Deutscher Fußballmeister 2016/17?

Das wird wieder mal der FC Bayern München, weil sie hinten raus den breitesten Kader haben und in der Lage sind, konstant zu spielen. Meister wird man nicht mit einem Sieg in den Topspielen, sondern wenn man gegen die Kleinen mit 1:0 gewinnt. Sie gehen ihren Weg kontinuierlich durch.

Marcus, FuPa bedankt sich für das Interview.

Aufrufe: 04.1.2017, 20:02 Uhr
Fupa Bremerhaven / Volker SchmidtAutor