2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Dieses Quintett war am 2. April 2007 angetreten und bildete damals das Führungsteam beim neu gegründeten VfB Durach: (von links) Peter Dietrich (Sportlicher Leiter), Karl-Heinz Baab (3. Vorsitzender), Franz Heiligensetzer (Schatzmeister), Wolfgang Bergmüller (1. Vorsitzender), Günter Lewerenz (2. Vorsitzender). Nach der Hauptversammlung am Freitag wird wohl nur noch Dietrich dem Gremium (wieder) a
Dieses Quintett war am 2. April 2007 angetreten und bildete damals das Führungsteam beim neu gegründeten VfB Durach: (von links) Peter Dietrich (Sportlicher Leiter), Karl-Heinz Baab (3. Vorsitzender), Franz Heiligensetzer (Schatzmeister), Wolfgang Bergmüller (1. Vorsitzender), Günter Lewerenz (2. Vorsitzender). Nach der Hauptversammlung am Freitag wird wohl nur noch Dietrich dem Gremium (wieder) a

Das Ende einer Ära

Bei der Hauptversammlung soll ein komplett anderes Vorstandsteam beim VfB Durach gewählt werden +++ Der Sportliche Leiter Peter Dietrich macht den Rücktritt von Rücktritt

Es war der 2. April 2007. Ein historischer Tag für die Fußballer in Durach. Sie grenzten sich damals vom Hauptverein TSV Durach ab und gründeten an diesem Tag den VfB Durach. Aufbruchstimmung, Zuversicht, den Blick nach vorne – so präsentierten sich die Mitglieder damals in dieser Versammlung. Es ging steil nach oben. Unter Trainer Peter Christl stieg der Verein bis in die Landesliga auf. Der bisherige Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte.

Lange ging die Männerfreundschaft des Vorstandsgremiums und der sportlichen Leitung gut. Vergangenes Jahr im Herbst kam es aber zum Eklat. Erst trat der Sportliche Leiter Peter Dietrich zurück. Nur wenige Wochen später warf Christl das Handtuch. Daraufhin erklärten der Vorsitzende Wolfgang Bergmüller und der 2. Vorsitzende Gerhard Lewerenz, dass sie bei den turnusgemäßen Neuwahlen im Herbst 2015 nicht mehr kandidieren werden und ihr Amt kurzfristig niederlegen wollen. Auch Schatzmeister Franz Heiligensetzer will nicht mehr weitermachen. Bleibt vom fünfköpfigen Vorstandsgremium des Jahres 2007 niemand mehr. Das Ende einer Ära.

Andi Stieglmeier ist seit eineinhalb Jahren neu im Vorstand – Gründungsmitglied Karl-Heinz Baab war schon vor ein paar Jahren aus dem Vorstand ausgeschieden und zwischenzeitlich von Nikki Hübner ersetzt worden – und ist der Einzige aus dem Quintett, der wieder kandidieren wird.

Nun besagt die Satzung des VfB Durach, dass umgehend eine Mitgliederversammlung einberufen werden muss, wenn sich mehr als zwei Vorstandsmitglieder vorzeitig aus dem Gremium verabschieden. Am Freitag ab 19 Uhr findet dieses Treffen statt. Dann klärt sich, wie es mit dem VfB weitergeht. Und es wird weitergehen, so viel scheint im Vorfeld der Versammlung beschlossene Sache.

Bergmüller, Lewerenz und Heiligensetzer wollten zunächst sofort zurücktreten. „Nach Rücksprache mit dem Amtsgericht war klar, dass dieses nicht geht“, sagt Bergmüller. „Also haben wir eine vorgezogene Mitgliederversammlung mit Neuwahlen einberufen.“ Der Vorsitzende hatte schon bei der Hauptversammlung vor etwas mehr als zwei Jahren mitgeteilt, dass es seine letzte Amtsperiode werden würde.

Bergmüller: „Ich bin jetzt 60. Ich hätte im Herbst sowieso aufgehört. Die Geschichten mit Peter Dietrich und Peter Christl sind mir sehr nah gegangen. Dann hat die Mannschaft noch meine Autorität untergraben und mir mitgeteilt, nicht mehr unter Christl spielen zu wollen. Das war es dann für mich.“ Letztlich hat der Knatsch beim VfB Bergmüllers Abgang um zehn Monate beschleunigt.

„Ich gehe nicht mit Groll“, sagt der Vorsitzende. Mein Herz hängt weiter am VfB. Aber vielleicht gibt es mit dem neuen Gremium einen Schub beim VfB. Die haben neue Ideen. Nach siebeneinhalb Jahren seit der Gründung ist man doch ein wenig eingefahren.“ Bergmüller hinterlässt keinen Scherbenhaufen. Die Nachwuchs-Abteilung beim VfB floriert, die Vereinsstruktur ist intakt und abgestiegen ist die erste Mannschaft noch lange nicht.

Den Klassenerhalt zu schaffen, dafür macht Dietrich den Rücktritt vom Rücktritt. „Man hat mich gebeten, ob ich es wieder mache.“ Dietrich hat zugesagt. „Wenn ich gewählt werde“, sagt er vorsichtig, „stehe ich zur Verfügung.“ Er will nicht nachtragend sein. Die Gründe für seinen Rücktritt im vergangenen Spätsommer hat er ad acta gelegt. „Es hatte definitiv nichts mit Peter Christl zu tun. Den Namen der Person, warum ich gegangen bin, werde ich nicht nennen. Das ist eine vereinsinterne Geschichte. Nur so viel: Ich bin mit meinem Anliegen zu meinen Vorsitzenden gegangen. Doch der war nicht so bei mir, wie ich es mir gewünscht hätte.“

Ob der VfB den Klassenerhalt in der Landesliga Südwest schafft? „Durach ist ein Dorf mit 6000 Einwohnern. Uns fehlen die finanziellen Mittel“, sagt Dietrich. Verstärkungen in der Kürze der Zeit nach der Wiederaufnahme seines Postens zu finden sei schwer. „Das ist mir bewusst. Aber ich gebe nicht auf.“

Aufrufe: 016.1.2015, 09:05 Uhr
Allgäuer Zeitung Kempten / Jürgen LutzAutor