2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Ende einer 22-jährigen Ära droht

Am Sonntag gegen 15.50 Uhr wird sich also zeigen, ob es noch gelingt, die Versäumnisse des vergangenen Sommers auszugleichen.

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Am 15. August 1993 fing alles an. An jenem Sonntag bestritten die Fußball-Frauen des FC Rumeln-Kaldenhausen ihr erstes Spiel in der damals noch zweigeteilten Bundesliga. Auf dem Spielplan stand das Derby gegen den KBC Duisburg - 2:1 hieß es nach 90 Minuten für die Kaßlerfelderinnen, die am Saisonende aber trotzdem sang- und klanglos abstiegen.

Rumeln blieb dagegen erstklassig, auch in den folgenden Inkarnationen als FCR Duisburg und als FCR 2001 Duisburg. 2014 wechselte dann das Spielrecht zum MSV Duisburg - und unter diesem Namen könnte die 22-jährige ununterbrochene Bundesliga-Geschichte an diesem Sonntag nun enden. Um 14 Uhr beginnt im PCC-Stadion das entscheidende Spiel gegen den Herforder SV.

Allerdings: entscheidend? Das ist es höchstens zur Hälfte. Der Blick geht auch nach Leverkusen, wo zeitgleich ein Sieg von Bayer 04 gegen den SC Sand benötigt wird, denn sonst ist der eigene - fest eingeplante - Dreier gegen den Tabellenletzten aus Ostwestfalen nichts wert. Schon ein Punkt der Württembergerinnen wäre das Ende aller Duisburger Hoffnungen, denn zu schlecht stellt sich im Vergleich die eigene Tordifferenz dar.

Am Sonntag gegen 15.50 Uhr wird sich also zeigen, ob es noch gelingt, die Versäumnisse des vergangenen Sommers auszugleichen. "Sollte es wirklich für den Klassenerhalt nicht reichen, ist der Grund dafür nicht in diesen letzten Wochen zu suchen. Vielmehr haben wir zu Beginn der Saison zu viel liegen gelassen", ist Trainerin Inka Grings überzeugt. Es bleibt freilich auch dabei, dass die eigene Offensivkraft noch immer nicht gehobenen Ansprüchen genügt. 14 Tore in 21 Spielen - das ist ein Absteigerwert. Und erst einmal muss, bevor nach Leverkusen geschaut wird, die eigene Pflicht erfüllt werden. Im Gegensatz zur ähnlichen Konstellation im Vorjahr, als die Klasse durch ein 7:0 gegen den überforderten VfL Sindelfingen gesichert wurde, konnte der Herforder SV zumindest ab und an Paroli bieten.

Nicht nur im Training wurde alles getan, um für die finale Aufgabe gerüstet zu sein; auch das Umfeld wurde mobilisiert, damit ein passendes Ambiente für eine erhoffte Rettungsparty geschaffen wird. Der MSV ließ 5000 Flyer in der Stadt verteilen und 500 Plakate aufhängen - für den womöglich letzten Auftritt im PCC-Stadion, denn bei einem Abstieg wird künftig nicht mehr in Homberg, sondern auf der Vereinsanlage gekickt. Insgesamt müsste der Etat verknappt werden, was nicht nur Kapitänin Virginia Kirchberger bedauern würde: "Es wäre einfach extrem bitter, wenn wir absteigen würden, denn wir haben hier eine tolle Gemeinschaft entwickelt."

Aufrufe: 08.5.2015, 22:20 Uhr
RP / Thomas KristaniakAutor