Oliver Johannes, Schiedsrichter-Obmann der Gruppe Neumarkt, hatte die beiden für die Ehrung vorgeschlagen. Gerhard Pech, Chef der Schiedsrichter im Bezirk Mittelfranken, beglückwünschte sieben männliche Referees und eine Frau aus Mittelfranken sowie der Oberpfalz. Zugleich dankte er für ihren weit überdurchschnittlichen Einsatz für den Fußballsport im Freistaat.
Stefan Großhauser ist seit 1994 Schiedsrichter und gilt in der Gruppe Neumarkt als „lebende Legende“, wie Oliver Johannes es ausdrückte. Der Mittelschul-Lehrer leitet pro Woche zwei bis vier Spiele. Wegen seiner großen Erfahrung sei er insbesondere bei jungen Bezirksligareferees ein gefragter Mann an der Linie. Erst kürzlich habe er sich aus Altersgründen von der Kreisliga verabschiedet. Assistent war er bis zur Landesliga.
Horst Gruber hat seine Prüfung 1987 absolviert. Bis heute ist er fast jede Woche in der Kreisliga unterwegs. Bei den geleiteten Spielen ist er unter den „Top Ten“ seiner Gruppe. Ferner ist er der Mann im Kreis Neumarkt, der die Neulinge unter seine Fittiche nimmt. „Insbesondere für unsere jungen Schiedsrichter ist er eine Ikone“, sagte Oliver Johannes.
Stefan Großhauser und Horst Gruber sind zwei von 70 000 Schiedsrichtern in Deutschland, ohne die der Fußball hierzulande nicht funktionieren würde. Die Mehrheit davon pfeift ehrenamtlich im Amateurfußball. Und es wird immer schwieriger, neue Schiedsrichter für dieses anspruchsvolle Hobby zu begeistern.
„Bis vor wenigen Jahren hatten wir in Mittelfranken noch 14000 Referees im Einsatz, heute sind es nur noch 10000, rechnete Gerhard Pech vor und rief alle Verantwortlichen im Fußballsport dazu auf, sich bei der Suche nach Spielleitern zu engagieren.
Geehrt werden im Rahmen von „Danke, Schiri“ Schiedsrichter in jedem der bundesweit 280 Fußballkreise. In jedem der 21 Landesverbände werden daraus drei Landessieger ausgewählt. Jeweils in den Kategorien Schiedsrichterinnen, Schiedsrichter U 50 und Schiedsrichter Ü 50. Für Mittelfranken hat der Bezirksschiedsrichterausschuss dafür die 30-jährige Frauenbundesliga-Schiedsrichterin Franziska Haider aus Roth, den 81-jährigen Karlheinz Schorr aus Nürnberg und den 24-jährigen Johannes Gründel aus Forchheim beim Bayerischen Fußballverband in München vorgeschlagen.
Ausschlaggebend sind dabei Kriterien wie Engagement in der Gruppe, Unterstützung für junge Schiedsrichter, Einsatz in der Schiedsrichterwerbung oder soziales Engagement. Ausgezeichnet werden Schiedsrichter, die im Amateurbereich bis einschließlich Regionalliga oder Frauen-Bundesliga pfeifen. Nach erfolgreicher Premiere im Jahr 2011 wurden die Ehrungen in diesem Jahr zum dritten Mal durchgeführt. Zukünftig sollen sie zu einer jährlichen Tradition werden.