2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

Dahsel: ,,Es ist, als wäre ich nie weg gewesen"

Der Stürmer des Gettorfer SC im Interview

Torben Dahsel kam im Winter vom TSV Schilksee zurück und will nun beim GSC zum Leistungsträger werden. Wir sprachen mit dem 24-Jährigen.

Torben Dahsel, als bekannt wurde, dass Sie vom TSV Schilksee zurück zum Gettorfer SC wechseln, liefen die Verantwortlichen beim GSC nur noch mit einem breiten Grinsen herum. Die Freude über Ihre Rückkehr ist groß. Wie ist es bei Ihnen?
Ich wurde sehr gut aufgenommen und fühle mich beim GSC sehr wohl. Für mich war es ja sowieso nicht so schwierig mit der Eingewöhnung, da ich die Meisten im Verein ja noch kannte. Es macht auch mir riesig Spaß mit den Jungs.

Wieso haben Sie überhaupt den Schritt zurück gemacht, und sind vom ambitionierten SH-Ligisten in die Verbandsliga gegangen?
Beruflich hat es in Schilksee mit den Trainingszeiten nicht mehr gepasst. Drei oder vier Einheiten pro Wochen waren schwierig. Da kam Gettorf mir ganz gelegen, wo mir das Umfeld ja vertraut war.

Sie waren noch jung, als Sie zum TSV Schilksee gewechselt sind. Was war das für eine Erfahrung?

Als ich diesen Schritt gewagt habe, war es wirklich etwas komplett Neues. Ein anderes Umfeld, dazu allein die Vorbereitung mit sieben Einheiten in der Woche und meistens zwei Mannschaftssitzungen. Das war alles viel größer und auch ein Stück weit professioneller als in Gettorf. Beim Training waren teilweise 22 Spieler und bis zu drei Physios dabei. Auch die Ausrüstung war top. Es gab immer das Neueste vom Neuen.

Sie hatten namhafte Trainer und Mitspieler in Schilksee. Was ist in Erinnerung geblieben?

Also Thorsten Gutzeit hatte komplett andere Trainingsmethoden als die anderen Trainer. Gerade in der Vorbereitung. Aber auch Spieler wie Peter Schyrba oder Patrik Borger, die in der 2. Liga gespielt haben, prägen einen natürlich. Das war der Wahnsinn, was man von solchen Spielern alles lernen konnte.

Mit ihrem jetzigen GSC-Trainer Tim Rogge haben Sie in Gettorf und Schilksee zusammengespielt. Wie wichtig ist er für Sie in ihrer fußballerischen Laufbahn?
Er hat mich schon damals in Gettorf geprägt und an die Hand genommen. Genauso war es in Schilksee.

Womit genau hat er Sie geprägt?
Wie es im Bereich des Herrenfußballs abläuft. Ich kam damals beim GSC aus der A-Jugend hoch, und da hat er mir viele Dinge erklärt und mir auch geholfen, wie man sich auf dem Platz verhält. Er hat mir auch Tipps gegeben, woran ich bei mir arbeiten muss.

Kam für Sie nur ein Wechsel zum GSC in Frage? Andere Angebote wird es sicherlich gegeben haben.
Das stimmt, Angebote hatte ich einige. Aber ich habe mich nur mit ein, zwei davon wirklich beschäftigt und es mir mal angehört. Das war aber alles mit mehr Aufwand verbunden. Der GSC war schon meine erste Adresse. Es ist nach meiner Rückkehr fast so, als wäre ich nie weg gewesen.

Natürlich sind an Ihre Person auch hohe Erwartungen geknüpft, was bei den vielen Toren in der Vergangenheit ja auch normal ist. Wie sehen Sie Ihre Rolle beim GSC?
Es geht für mich darum, der Mannschaft so gut es geht zu helfen. Ich will hier in Gettorf gerne in den nächsten Jahren in die Rolle eines Leistungsträgers hineinwachsen.

Das klingt so, als ob Sie längerfristig beim GSC die Schuhe schnüren wollen?

Auf jeden Fall. In der Mannschaft, im gesamten Verein und im Umfeld steckt viel Potenzial. Auch das Verhältnis zwischen Mannschaft und sportlicher Führung ist sehr harmonisch.

Spielt in Ihrer langfristigen Planung auch die Schleswig-Holstein-Liga eine Rolle?

An die SH-Liga sollten wir nicht denken. Wenn man mal in die Vergangenheit guckt, dann stand der GSC wohl nie so gut da, wie aktuell. Es sollte unser Anreiz sein, das zu schaffen. Zu sagen, wir spielen um den Aufstieg mit, ist derzeit noch vermessen.

Ist es möglich, dass der GSC sich zumindest zu einem Top-Team der Liga steigert?

Auf jeden Fall. Dafür braucht man sicher noch die eine oder andere Verstärkung, und im Nachwuchsbereich ist vielleicht auch noch was dabei. Wenn es sich dann richtig entwickelt, denke ich schon, dass wir zumindest ganz oben angreifen können. Und man muss eines bedenken...

Und das wäre?
In der jetzigen Mannschaft sind viele Spieler dabei, die damals in die Kreisliga abgestiegen sind. Die haben sich alle enorm entwickelt und einen großen Leistungssprung gemacht. Und ich bin mir sicher, dass da bei vielen vom Potenzial her noch nicht Schluss ist.

Ihr Start in Gettorf ist zweigeteilt. Zum einen haben Sie in zwei Spielen schon ein Tor und eine Vorlage auf dem Konto, aber auf der anderen Seite auch schon eine Gelb-Rote Karte wegen Meckerns.

Ganz klar, das mit der Gelb-Roten Karte darf mir nicht passieren. Es war in Dänischenhagen mein erstes Spiel nach vier Jahren und gleich ein Derby. Da war ich wohl übermotiviert. Das tat mir auch leid für die Mannschaft. Ich werde in den nächsten Spielen noch mehr geben, um das wieder gut zu machen. Generell ist es mir aber nicht wichtig, wie viele Tore ich mache. Wenn ich zwei auflege, und wir gehen mit drei Punkten vom Platz, ist mir das auch recht.

Bald kommt es zum Derby mit dem Eckernförder SV. Vorfreude?
Klar. So ein Nachbarschaftsderby ist was Besonderes. Zumal ich beim ESV mit Alen Ajdarpasic, Franz Tuchen oder auch Garbit Temirgan Spieler aus einer gemeinsamen Zeit in Schilksee oder Gettorf kenne. Ich erwarte in der Liga und auch im Pokal-Halbfinale zwei tolle Spiele bei denen es richtig zur Sache gehen wird.
Aufrufe: 09.4.2015, 16:00 Uhr
SHZ / Interview: Stefan GerkenAutor