2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Die Freude am Fußball geht über Generationen: Heiko Dahler mit Tochter Sophie beim Ballwechsel. TV-Foto: Edgar Breit
Die Freude am Fußball geht über Generationen: Heiko Dahler mit Tochter Sophie beim Ballwechsel. TV-Foto: Edgar Breit

Dahler-Duo im Duell

Sohn Heiko freut sich schon auf sportliches Treffen mit Vater Ludwig

Vater und Sohn trainieren in der gleichen Liga und freuen sich auf die erste gemeinsame Saison. Für Aufsteiger Heiko Dahler und die Reserve der SG Ralingen zählt in erster Linie der Klassenerhalt, während Ludwig Dahler mit dem TuS Euren ganz nach oben schaut.
Ralingen/Trier. Nach zwei Spieltagen herrscht Gleichstand. Wie es am Ende der Saison aussieht wird sich zeigen. Erstes Aufeinandertreffen der SG Ralingen II und dem TuS Trier-Euren ist am 12. Spieltag. Ein Tag, auf den sich Vater Ludwig Dahler und sein Sohn Heiko bereits jetzt freuen. Denn dann stehen sich die beiden als Kontrahenten auf der Trainerbank gegenüber. Geplant ist das Spiel für Sonntag, 2. November. Bis dahin haben beide aber noch ein anstrengendes Ligaprogramm vor sich.
Dass der Fußballsport das Leben von Heiko Dahler (36) seit früher Kindheit geprägt hat, liegt auf der Hand. Ludwig Dahler (57) zählt zu den erfolgreichsten Fußballern der Region. "Es gab nur wenige, die das Dribbeln so beherrschten wie er", sagt Heiko über seinen Vater. "Und seine Art mit Rückschlägen umzugehen und immer wieder nach vorne zu schauen und nicht aufzugeben, imponiert mir, vor allem auch mit Blick auf die heutigen Nachwuchsspieler, ganz besonders." Dass beide sich nun als Trainerkollegen begegnen, ist für den zweifachen Familienvater Heiko Dahler, dessen älteste Tochter Celine (13) bereits beim VfL Trier in der C-Jugend spielt, ein lustiger Nebeneffekt. "Sein Team hat sich qualitativ und in der Breite stark verbessert und wird wohl nicht in unserer Reichweite liegen", meint Junior Dahler. Aufgrund der Erfahrungen aus der vergangenen Saison und der Tatsache, immer vorab gegen den nächsten Gegner des Vaters zu spielen, setzt Heiko Dahler auch auf den gegenseitigen Austausch und gute Tipps von Schippo.
Als Nächstes haben die Dahlers je ein Auswärtsspiel in Konz vor sich: Ralingen II trifft am Sonntag auf den SV Konz II und Euren im Stadtteil Könen auf den FC.
Heiko Dahler hat schon früh ins Trainergeschäft geschnuppert. Bereits im ersten Seniorenjahr beim VfL Trier, wo er in der Folge zu Oberliga- und Verbandsligazeiten im defensiven Mittelfeld aktiv war, coachte er D- und C-Jugendmannschaften. Im Seniorenbereich trainierte er eine Spielzeit die DJK St. Matthias und seit 2008 die Sauertaler Reserve, mit der er in diesem Jahr den Aufstieg in die B-Liga schaffte. Über seine bisherigen Erfahrungen, Ziele und Wünsche spricht er mit dem TV:
Welche Ziele hast Du Dir persönlich als Trainer gesetzt?
Heiko Dahler: Fußball ist eine Momentaufnahme, hat mir mein langjähriger Trainer Raimund Lutz vermittelt. Ich möchte jeden Moment genießen, mich weiterentwickeln, dazulernen und auch nach Rückschlägen nach vorne schauen und weiter an mir arbeiten.
Welche Trainingsmethoden und welches System bevorzugst Du?
Dahler: Viel Abwechslung in den Trainingseinheiten, wobei der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen darf. Die Jungs müssen aber dabei schon "Gas" geben. Das Spielsystem hängt vom Personal ab. Heute ist Fußball bei vielen leider nicht mehr die Nummer eins, wie das noch in meiner Generation war.
Was willst Du mit der Mannschaft kurzfristig/mittelfristig erreichen?
Dahler: Wir müssen uns an die neue Liga gewöhnen, ganz schnell die Klasse sichern und die vielen jungen Talente weiter verbessern. Die Mischung zwischen Jung und Alt ist toll, und es stimmt auch neben dem Fußball. Es gilt auch die A-Jugendlichen für den Seniorenbetrieb reifen zu lassen und sie für höhere Aufgaben zu qualifizieren.
Wie ist Deine Erwartungshaltung an die Mannschaft?
Dahler: Ich erwarte vom Team die notwendige Geschlossenheit und den Willen, sich weiter zu entwickeln und natürlich alles für das gemeinsame Ziel zu geben. Stolz bin ich, dass ich eine eigenständige Truppe im letzten Jahr hatte, die zu 98 Prozent ganz alleine als zweite Mannschaft den Aufstieg geschafft und im Kollektiv eine tolle Saison gespielt hat.
Sind die Positionen innerhalb der Mannschaft entsprechend besetzt oder sind noch Wünsche offen?
Dahler: Im Grunde bin ich ganz zufrieden, denn das Team ist bis auf wenige Ausnahmen zusammengeblieben. Wir sind ganz ordentlich aufgestellt, wobei wir in beiden Mannschaften noch die eine oder andere Verstärkung gerne begrüßt hätten. Es ist aber in der heutigen Zeit nicht einfach, Spieler an die Sauer zu binden, denn der Einzug rund ums Sauertal ist zu groß. Der Reiz, für "Kohle" ins Ländchen zu gehen, ist natürlich groß. Für viele junge Spieler zählen nicht mehr nur das Umfeld und gute Kameradschaft, sondern oftmals auch die finanziellen Mittel. Mein Kollege und sportlicher Leiter Daniel Schneider hat mit insgesamt 36 Spielern persönlich gesprochen, nur zwei haben zugesagt. Der verpasste Aufstieg in die Bezirksliga machte die Sache umso schwerer, da die SG Sauertal kein Geld bezahlt, was es meiner Meinung nach, wenn überhaupt, erst ab Rheinlandliga geben sollte.
Wie sind die Trainingsbeteiligung und das Engagement in der Mannschaft?
Dahler: Im Schnitt haben wir eine ordentliche Trainingsbeteiligung von 80 bis 90 Prozent. Etwas schwierig hat uns in diesem Jahr der späte Ferienbeginn gemacht, womit sicher viele Vereine zu kämpfen haben. Gerade Schüler, aber auch Familienväter werden zu kurzen Urlaubspausen gezwungen, da es sonst keine Möglichkeit auf Ferien gibt. Trotzdem muss ich meine Spieler loben, alle haben total Rücksicht genommen und ihre Urlaubspausen der Vorbereitung entsprechend angepasst und so kurz wie möglich gehalten. Die Vorbereitung und auch der Saisonauftakt verliefen recht zufriedenstellend. Leider haben wir noch fünf Langzeitverletzte zu beklagen, so dass ich nicht so gut experimentieren kann
Wo liegen die Stärken und Schwächen?
Dahler: Unsere Stärken liegen ganz klar in der guten Mischung im Team. Wir haben eine tolle Mischung aus Erfahrung und jungen Wilden. Angefangen vom starken Keeper David Lehnert stehen wir in der Defensive meist kompakt und kommen über kontrollierten Spielaufbau nach vorne. Einziges Manko ist leider die Chancenverwertung, wo wir schleunigst konsequenter werden müssen, da uns in der neuen Saison öfter auch mal zwei bis drei Chancen im Spiel reichen müssen.
Aufrufe: 028.8.2014, 21:36 Uhr
volksfreund.de/Edgar BreitAutor