2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Nach 90 Minuten "Drecksarbeit" ist Sven Sören Zöpfgen (links) platt. Kapitän Sören Behrmann kann sich auf seinen Kollegen verlassen.
Nach 90 Minuten "Drecksarbeit" ist Sven Sören Zöpfgen (links) platt. Kapitän Sören Behrmann kann sich auf seinen Kollegen verlassen.

D/A will in Wolfsburg "eklig" spielen

Drochtersen könnte Aufstieg perfekt machen

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Der Fußball-Oberligist SV Drochtersen/Assel kann am Wochenende den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen. Ein Sieg am Sonntag ab 15 Uhr bei Lupo Martini Wolfsburg ist Voraussetzung. Wenn die VfV 06 Hildesheim einen Tag zuvor beim SSV Jeddeloh nicht über ein Unentschieden hinauskommt, könnten die Kehdinger drei Spieltage vor Schluss feiern.

USI Lupo Martini Wolfsburg - SV Drochtersen/Assel (So 15:00)

Acht Punkte beträgt der Drochterser Vorsprung auf Hildesheim, sieben auf Jeddeloh. Aber Jeddeloh ist im Aufstiegsrennen nicht relevant, weil der Klub sich in jedem Fall gegen die Regionalliga entschieden hat. Die Tatsache, dass Jeddeloh im Kampf um die Meisterschaft trotzdem noch nicht aufgegeben hat, könnte der SV D/A in die Karten spielen.
Drochtersens Trainer Enrico Maaßen überlegt, nach Jeddeloh zu fahren. Aber die viele Arbeit hält ihn ab. Außerdem lernt er für die Trainerprüfung. Maaßen ist ganz dicht dran an der B-Lizenz. Montag bis Mittwoch stehen die Tests an.

„Ein Hildesheimer Remis wäre natürlich toll und noch mehr Motivation für Sonntag“, sagt Maaßen. Aber er werde nicht großkotzig sein. Das waren er und die Mannschaft die gesamte Saison über nicht. Weil Wolfsburg viel Qualität und eine Top-Rückrunde gespielt habe, müsse D/A in erster Linie seine Hausaufgaben erledigen. Hausaufgaben machen heißt in erster Linie „versuchen, eklig zu sein“. So beschreibt es jedenfalls der Coach. Unter eklig sein fällt Präsenz in den Zweikämpfen, viel Laufarbeit und permanenter Druck auf Ball und Gegner. Das ist nicht neu. „Eklig“ spielt D/A seit Anfang der Saison.

Ohne Sekt nach Wolfsburg

Auf der Zielgeraden wird Enrico Maaßen immer mehr zum Mahner. Acht Punkte als Polster auf Hildesheim täuschten, sagt er. „Wenn Hildesheim in Jeddeloh gewinnt, wird es noch eine ganz enge Kiste.“ Die letzten drei D/A-Gegner nach Wolfsburg sind Egestorf, Wunstorf und Jeddeloh. Gegen Egestorf und Jeddeloh verlor Drochtersen in der Hinserie. „Wir dürfen uns nicht zu sicher sein“, sagt Maaßen. Weil es angeblich Unglück bringt, Siegesfeiern im Vorfeld zu planen, fährt die Mannschaft am Sonntag nach Wolfsburg, ohne ein Programm in der Tasche oder Sekt in der Kühltruhe zu haben.

Den Grundstein für eine mögliche Aufstiegsfeier am Sonntag gelegt hat am vergangenen Wochenende D/A-Mittelfeldmann Sven Sören Zöpfgen mit seinem Traumtor zum 2:1-Endstand gegen Eintracht Northeim. Mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuß zog Zöpfgen aus 25 Metern volley ab. Der Ball senkte sich unhaltbar in die rechte Ecke des Tores. „Planen kann man solch ein Tor nur bedingt“, sagt der Kunstschütze, der bei D/A eigentlich fürs Grobe zuständig ist. Als „Mann für die Drecksarbeit“ oder „Zerstörer“ bezeichnet zu werden, damit kann Zöpfgen ganz gut leben. Er sei schließlich nicht der technisch versierteste Spieler. Die Defensive stabilisieren ist seine vornehmliche Aufgabe. „Er ist ein feiner, bescheidener Junge“, sagt Trainer Maaßen, ein „ehrgeiziger Teamplayer“.

Sonnabendabend im Internet nach dem Hildesheim-Ergebnis zu schauen, sei selbstverständlich, sagt Zöpfgen. Ein für D/A guter Ausgang des Spiels könne beflügeln. „Wir müssen aber nicht viel rechnen“, sagt Zöpfgen. Der Vorsprung sei eine gute Ausgangsposition. D/A habe alles selbst in der Hand. Unter Druck setze sich die Mannschaft. „Wir haben ein großes Ziel vor Augen“, sagt Zöpfgen.

Beim Saisonendspurt muss die Spielvereinigung auf den Langzeitverletzten René Kracke, auf Jannes Elfers, Daniel Jankowski, Jan Felix Anders und Süleyman Yaman verzichten. Zudem ist Stammtorwart Christoffer Schellin nicht frei von Verletzungssorgen. In den vergangenen beiden Wochen musste Schellin bereits wegen Leistenproblemen beim Training passen.

Aufrufe: 030.4.2015, 16:56 Uhr
Tageblatt/ Daniel BerlinAutor