2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Der Affinger Interimstrainer Jürgen Schmid zeigt die Richtung: Hier gehts lang, um die Abstiegszone der Landesliga zu verlassen.	F.: Walter Brugger
Der Affinger Interimstrainer Jürgen Schmid zeigt die Richtung: Hier gehts lang, um die Abstiegszone der Landesliga zu verlassen. F.: Walter Brugger

Da geht`s lang!

Der Coup in Ichenhausen hat viel mit dem Coach zu tun +++ Nach überraschendem 1:0-Sieg holt Affings Trainer Jürgen Schmid seine Kicker aber wieder von Wolke sieben runter

Du hast keine Chance, nutze sie! So hätte man die Ausgangsbasis für die Landesligafußballer des FC Affing vor der Fahrt zum SC Ichenhausen beschreiben können. „Ich tippe auf ein knappes Ergebnis“, hatte Jürgen Schmid vorab erklärt. Eine gewagte Prognose, denn schließlich erwartete der Spitzenreiter das Schlusslicht. Die Gäste orientierten sich ganz offensichtlich am Mut des Trainers und holten in dieser schier ausweglosen Situation den ersten Auswärtssieg.

Das Tor des Tages ging auf das Konto von Nino Kindermann, der nicht lange überlegte, sondern mit einem Weitschuss erfolgreich war. Es war sicher auch ein Coup für den Coach, der offensichtlich die richtigen Worte gefunden hatte, vor dem Anpfiff und auch später in der Pause. Eine Woche zuvor hatte er den Gegner in Fürstenfeldbruck beobachtet. Nicht vergessen sollte man dabei, dass aufseiten des SCI mit Oliver Schmid ein ungemein renommierter Trainer am Werk ist, der vor Jahren die TSG Thannhausen zu einem Spitzenteam in der Region formte.

Unschwer war Jürgen Schmid am Sonntagabend die Freude über die Überraschung an diesem Spieltag anzumerken: „Da geht man ganz anders in die Trainingswoche.“ Nach der jüngsten Heimniederlage hatte er ein Erfolgserlebnis förmlich herbeigesehnt, nicht allein wegen der Tabelle, sondern auch um seine Leute nach den vielen Nackenschlägen wieder ein wenig aufzurichten.

Ergebnisse sind jedem Trainer wichtig, positive natürlich. Jürgen Schmid achtet noch auf andere Themen. Etwa darauf, wie das Team zusammenwächst. Darum gefiel ihm die Spielertraube, die sich nach dem 0:1 bildete, ausnehmend gut: „Da waren vielleicht zehn Spieler zusammen.“ Reihenweise konnte er diesmal Fußballer herausstreichen, Michael Eibel etwa, Simon Knauer, Benjamin Woltmann oder Armin Failer. Im Tor fehlte Sven Wernberger. „Der Flo hat seine Sache gut gemacht“, freute sich Schmid auch über die Leistung von Keeper Florian Riegel und sprach zudem davon, dass Daniel Söllner und Angelo Jakob gute Arbeit im Abwehrzentrum verrichteten: „Jeder ist heute an seine Grenzen gegangen. Das war wieder ein Tick mehr als gegen Gundelfingen.“ Die Umstellungen im Team hatten sich bewährt.

Der 49-jährige Dasinger holte seine Jungs gleich wieder runter von Wolke sieben: „Wir haben noch nichts erreicht.“ Die Mannschaft hat sich zwar um drei Zähler verbessert, ein markanter Sprung, gewiss. Doch nach wie vor steht sie auf einem Abstiegsrang.

Aufrufe: 019.8.2014, 10:03 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor